Fazit:
Luzern und Winterthur trennen sich unter dem Strich verdient 1:1. Die Gäste aus der Eulachstadt bestachen wie schon die letzten Wochen durch ihre defensive Stabilität, legten überraschenderweise aber auch offensiv im ersten Durchgang einen sehr variablen Auftritt hin. Die Führung durch Wirbelwind Matteo di Giusto war verdient. Im zweiten Durchgang konnte die Berner-Elf offensiv jedoch nur noch wenig für Entlastung sorgen, nachlassende Energie ließ die Konter immer unpräziser werden. Luzern kam per Standard zum Ausgleich, agierte aber auch nicht durchschlagskräftig genug, um die drei Punkte am Pilatus zu behalten.

Auskick Jozef Pukaj, der sich trotz Überzahl eine Menge Zeit lässt.

Doch dann nehmen die Hausherren noch einmal Tempo auf. Asumah Abubakar legt für Ardon Jashari ab, der aus kurzer Distanz im Beinewald hängenbleibt und selbst zum Corner antritt.

Es läuft die Nachspielzeit. Auch Tobias Schättin kann noch einmal flanken, findet aber weit und breit keinen Abnehmer. Es scheint tatsächlich so, als wären beide Mannschaften mit dem Remis zufrieden.

Trotz Unterzahl verfügt der FCL weiter über ein wenig mehr Ballbesitz. Eine Flanke von rechts rutscht Asumah Abubakar allerdings völlig über den Schlappen, wirkliche Torgefahr kommt auf beiden Seiten noch immer nicht auf.

Auch Mario Frick wechselt defensiv, aus seiner Sicht natürlich deutlich verständlicher. Geben sich beide Teams etwa schon mit der Punkteteilung zufrieden?

Bruno Berner bringt zwei neue Abwehrspieler. Von der defensiven Ausrichtung scheint er trotz der Überzahl nicht abweichen zu wollen.

Gelb-Rote Karte für Sofyan Chader (FC Luzern)
Sofyan Chader muss am Spielfeldrand gepflegt werden. Ohne das Signal des Unparteiischen abzuwarten, betritt er wieder das Feld. Gelb-Rot ist die logische Konsequenz - ein vollkommen unnötiger Platzverweis.

Der nächste lange Ball auf Ramizi, allerdings sollte Bruno Berner so langsam über eine Auswechslung des Blondschopfs nachdenken. Es scheinen mittlerweile die letzten Körner zu fehlen.

Auch andersrum funktioniert es nicht, der Di Giusto-Steilpass auf Ramizi kommt nicht an. Der ehemalige Xamaxien läuft auch nicht mehr mit letzter Konsequenz hinterher.

Beide Teams schlampen auf dem Weg nach vorne gerade etwas. Bei einem Konter der Gäste setzt Samir Ramizi den Außenristpass auf den startenden Matteo di Giusto deutlich zu ungenau an.

Es läuft bereits die Schlussviertelstunde. Die Partie ist weiter sehr intensiv, allerdings ohne große Torraumszenen.

Unabsichtlich drischt Mohamed Dräger die Kugel aus nächster Nähe ins Gesicht. Die Nase des Wirbelwinds wirkt etwas gerötet, blutet aber nicht.

Gelbe Karte für Florian Kamberi (FC Winterthur)
Die erste Aktion des Buess-Nachfolgers ist ein Foul. Gegen Marco Burch geht er am Mittelkreis zu ungestüm zu Werke.

Torgelegenheiten hatte Roman Buess heute nicht zu verzeichnen. Beim FCW hat er ohnehin mehr die Aufgabe, Bälle für die nachrückenden Flügelspieler abzuschirmen.

Auf der rechten Außenbahn steht Max Meyer zur nächsten Hereingabe bereit. Doch mit Standards ist gegen den FCW weiter kaum etwas auszurichten, die Gäste behalten die Lufthoheit.

Sofyan Chader ist im Moment der Aktivposten im insgesamt zu wenig dynamischen Luzerner Angriffsspiel. Gegen Roman Buess holt er einen Halbfeldfreistoß heraus.

Mario Frick bringt mit Joaquín Ardaiz einen zusätzlichen Angreifer.

Sofyan Chader hält Adrian Gantenbein in der Rückwärtsbewegung mit dem Fuß zurück. Wie viele seiner Mitspieler muss er aufpassen, ist bereits verwarnt.

Corner für den FCW. Samir Ramizi und Matteo di Giusto lassen sich mit der Ausführung viel Zeit, schließlich schlägt der frühere Vaduzer die Hereingabe.

Eine weite Hereingabe von rechts nimmt Sofyan Chader artistisch per Fallrückzieher. Zwar verzieht er deutlich, doch so viel Platz hatten die Gäste den gegnerischen Angreifern bisher selten gelassen.

Eine Stunde ist gespielt. Eine klare Tendenz ist hier weiter nicht abzusehen. Dem FCL fehlt es noch immer an Durchschlagskraft, Winti lauert auf die Konterchancen.

Nächster Nadelstich der Gäste. Matteo di Giusto ist beim Diagonalball von Souleymane Diaby auf rechts völlig frei, trifft mit der Hereingabe in den Rückraum diesmal aber die falsche Entscheidung.

Es bleibt ein höchst spannendes Match. Luzern scheint Lunte gerochen zu haben, holt über Asumah Abubakar bereits die siebte Ecke heraus.

Gelbe Karte für Sofyan Chader (FC Luzern)
Der Franzose kommt gegen Samir Ramizi deutlich zu spät und holt sich den insgesamt siebten gelben Karton in der Partie ab.

Winti lässt sich nicht entmutigen. Rechtsverteidiger Adrian Gantenbein rückt in den Sechzehner auf, verzieht aber komplett.

Tooor für FC Luzern, 1:1 durch Asumah Abubakar
Der Eckball bringt den Ausgleich! Max Meyer flankt weit auf den zweiten Pfosten, wo Mohamed Dräger frei an die Fünferkante flanken kann. Asumah Abubakar scheitert mit seinem Kopfball erst an Jozef Pukaj, schiebt aber den Nachschuss am Goalie vorbei!

Corner nun auch für den FCL. Der Spielrhythmus bleibt hoch.

Chaos im Luzerner Sechzehner, doch die Innerschweizer können über Mohamed Dräger kontern! Die Halbfeldflanke faustet Jozef Pukaj heraus.

Winti beginnt stark. Matteo di Giusto, der auffälligste Mann im ersten Durchgang, holt auf rechts einen Corner heraus.

Wechsel auf beiden Seiten. Bruno Berner bringt Hekuran Kryeziu im Mittelfeld für den bereits verwarnten Thibault Corbaz, bei den Hausherren ersetzt Asumah Abubakar den im ersten Durchgang vollkommen blass gebliebenen Pascal Schürpf im Sturm.

Halbzeitfazit:
Der FC Winterthur führt zur Pause nicht unverdient mit 1:0 in Luzern! Die Kantonszürcher stehen defensiv gewohnt stabil und scheinen ihr Konterspiel immer weiter zu perfektionieren. Aus einem Einwurf heraus schaltete die Berner-Elf blitzschnell über Ramizi und Gantenbein um und erzielte durch Matteo di Giusto das bisher einzige Goal. Nach einem Pukaj-Aussetzer und durch einen Meyer-Freistoß kam Luzern zwar zu zwei Aluminiumtreffern, insgesamt fehlt den Innerschweizern aber die Durchschlagskraft.

Eine weitere Hereingabe lenkt Jozef Pukaj unkonventionell mit der Brust ins Aus. Doch auch dieser Corner bringt nichts ein, Luzern bleibt zur Pause torlos.

Nach dem Corner taucht Dräger im linken Halbfeld auf und versucht es mit einem satten Distanzschuss. Jozef Pukaj taucht aber rechtzeitig hinab.

Mohamed Dräger versucht es nun doch mal mit einer flachen Hereingabe, Remo Arnold lenkt jedoch zur Seite ab. Über Umwege holt der FCL immerhin noch einen Corner heraus.

Luzern läuft weiter an, ohne eine Lücke zu finden. Immer wieder werden die Außenverteidiger eingebunden, doch es soll nicht einfach die planlose Flanke sein.

Gelbe Karte für Thibault Corbaz (FC Winterthur)
Das ist jetzt allerdings nicht so geschickt, wie Thibault Corbaz mit gehobener Fußspitze voraus in den Zweikampf mit Max Meyer geht.

Die Partie hat sich nach den vielen Diskussionen und den beiden Luzerner Aluminiumtreffern wieder etwas beruhigt. Winti verwaltet den knappen Vorsprung geschickt.

Der nächste Nadelstich des FCW! Aktivposten Matteo di Giusto legt für Thibault Corbaz zurück, der seine Direktabnahme aber etwas zu hoch ansetzt. Da war mehr drin!

Lekaj und Meyer geraten ein wenig aneinander und werden von Luca Piccolo verwarnt. Der Unparteiische aus Neuenburg scheint auch die Gelbe Karte gegen Mohamed Dräger zuvor nicht zurückgenommen zu haben, insgesamt zählt die Partie nun also schon fünf Verwarnungen.

Gelbe Karte für Granit Lekaj (FC Winterthur)

Gelbe Karte für Max Meyer (FC Luzern)

Max Meyer führt den nächsten Freistoß für den FCL aus. Dieser mündet immerhin in einem Corner. Luzern hat derzeit deutlich mehr Spielanteile.

Eine halbe Stunde ist gespielt. Die Zuschauer in der Swissporarena sehen eine durchaus ansehnliche Partie, da sich auch die Gäste keineswegs nur verstecken.

Gelbe Karte für Nicky Beloko (FC Luzern)
Der Unparteiische scheint seinen Fehler nach einigen Diskussionen doch noch bemerkt zu haben und verwarnt schließlich den wahren Übeltäter.

Beim Konterversuch wird Nishan Burkart von Nicky Beloko abgeräumt. Gelb sieht aber Mohamed Dräger.

Gelbe Karte für Mohamed Dräger (FC Luzern)

Zweites Mal Aluminium! Max Meyer schlenzt die Kugel aus zentraler Position gefühlvoll frontal an den Querbalken!

Gelbe Karte für Roy Gelmi (FC Winterthur)
Der Innenverteidiger räumt Max Meyer ab, wird das Auswärtsspiel in Lugano am Wochenende verpassen und verschuldet zudem einen gefährlichen Freistoß.

Um ein Haar legt sich Fayulu-Ersatz Jozef Pukaj die Kugel nun selbst ein Ei, indem er zu lange wartet und Dejan Sorgić auflaufen lässt. Der frühere Thun-Stürmer legt sich die Kugel gerade noch zu weit vor, der Ball prallt an den Außenpfosten und von dort ins Aus!

Winti bleibt die aktivere Mannschaft. Es spricht für das Selbstvertrauen der Kantonszürcher, dass Roman Buess an der Sechzehnerkante einen Übersteiger à la Cristiano Ronaldo versucht. Auch wenn er nicht klappt.

Die flache Hereingabe von Max Meyer zischt tatsächlich gefährlich durch den Sechzehner, letztlich aber auch knapp am langen Eck vorbei.

Luzern tut sich schwer, zurück in die Partie zu finden. Immerhin holt Nicky Beloko gegen Souleymane Diaby nun einen Freistoß von der rechten Seite heraus.

Der nächste brandgefährliche Vorstoß der Gäste! Matteo di Giusto prescht diesmal selbst über den rechten Flügel vor. Roman Buess hat Probleme, den scharfen Ball in die Mitte zu kontrollieren, sonst hätte es wohl wieder geklingelt!

Tooor für FC Winterthur, 0:1 durch Matteo di Giusto
Die Geduld zahlt sich aus! Samir Ramizi steckt auf rechts zum aufgerückten Adrian Gantenbein durch, der aus spitzem Winkel Marius Müller prüft. Der Rebound landet am Penaltypunkt bei Matteo di Giusto, der einen artistischen Scherenschlag zentral in den Maschen unterbringt!

Die Winterthurer Innenverteidiger Granit Lekaj und Roy Gelmi verbuchen innerhalb von zwei Minuten jeweils gefühlt 20 Ballkontakte. Der FCW lässt sich im Aufbau Zeit.

Für Müller geht es weiter. Dem Luzerner Offensivspiel scheint die erste große Winti-Torchance allerdings einen Knick gegeben zu haben.

Marius Müller muss im Anschluss an die Szene behandelt werden. Fällt nun auch die Nummer Eins der Hausherren aus?

Winti lauert auf Konter. Und plötzlich laufen tatsächlich fünf Weiße auf die Luzerner Abwehrkette zu. Matteo di Giusto steckt schließlich zu Samir Ramizi durch, dessen Heberversuch im Eins-gegen-Eins mit Marius Müller nur ein wenig zu tief angesetzt ist. Das war die erste große Chance der Partie!

Mohamed Dräger hat allen Platz und Zeit der Welt für die Flanke, dafür ist das Abwehrzentrum der Gäste dicht besetzt. Granit Lekaj köpft die Hereingabe raus.

Der FCL versucht von Beginn an, das Zepter in die Hand zu nehmen. Doch Winti steht wie schon in den vergangenen Wochen äußerst tief und bietet keine Räume.

Der neu in die Startelf gerückte Jozef Pukaj wird beim Auskick früh von Sofyan Chader gestört, löst die Aufgabe aber souverän.

Mit Anstoß für die weiß gekleideten Gäste geht es los!

Die Captains stehen bei Luca Piccolo zur Seitenwahl bereit! Der junge Ardon Jashari und der erfahrene Granit Lekaj sind das in diesem Fall.

Für Winti hütet Jozef Pukaj heute den Kasten, nachdem sich Timothy Fayulu beim 1:0-Heimsieg gegen St. Gallen verletzt hatte. Ansonsten nimmt Bruno Berner verständlicherweise keine personelle Änderungen vor.

Bei den Innerschweizern fehlt Denis Simani heute verletzt und wird in der Innenverteidigung durch den 19-Jährigen Luca Jaquez ersetzt, der ausgerechnet im Hinspiel zum letzten Mal in der Startelf stand. Der gebürtige Luzerner hat auch schon Einsätze für die U-20-Nati absolviert.

Allerdings läuft es auch für Luzern weiterhin gut - die Frick-Elf lässt sich von den Turbulenzen hinter den Kulissen inklusive der chaotischen Generalversammlung am Donnerstag nicht aus der Ruhe bringen, gewann gegen Lugano und GC zuletzt zweimal in Folge mit 3:1.

Die hohe Niederlage stellte für Winti jedoch einen Wendepunkt dar: Von nun an legte Bruno Berner mehr Wert auf die defensive Stabilität und wurde dafür belohnt. Vier Siege aus sechs Spielen stehen seither zu Buche, drei davon mit 1:0.

Die Kantonszürcher haben mit dem FCL noch eine Rechnung offen: Im Heimspiel Mitte September unterlag Winterthur den Innerschweizern klar und deutlich mit 0:6. Schon zur Pause lag Luzern mit vier Toren vorne, Pius Dorn lieferte zwei Assists und Max Meyer schnürte einen Doppelpack.