Fazit:
Der FC Thun gewinnt das Berner Derby verdient mit 1:0 und zieht zumindest bis morgen mit Xamax gleich! Schon im ersten Durchgang erarbeiteten sich die Oberländer einige Hochkaräter, Ridge Munsy scheiterte aber an seiner Chancenverwertung. Im zweiten Durchgang passierte lange nichts, bis Munsy nach einem Aussetzer von Fabian Lustenberger erneut frei vor dem Kasten auftauchte, erst ein Luftloch schlug, und die Kugel dann doch noch in das rechte Eck spitzelte. YB hatte in der Folge wie das gesamte Spiel über nichts entgegenzusetzen und darf sich nach diesem harmlosen Auftritt nicht beschweren, wenn St. Gallen übermorgen auf drei Punkte davonzieht.

Gelbe Karte für Hassane Bandé (FC Thun)
Hassane Bandé begeht ein Foul nahe der Außenlinie und schlägt den Ball weg. Den anschließenden Freistoß köpft ein Berner aber knapp neben den langen Pfosten.

Weit in der eigenen Hälfte macht sich Miralem Sulejmani zum Einwurf bereit. Der Flügelspieler bleibt nach seiner Einwechslung wirkungslos.

Vier Minuten müssen die Oberländer noch überstehen, um einen verdienten Heimsieg im Derby einzufahren.

Jetzt aber! Gianluca Gaudino legt per Hacke für Jean-Pierre Nsame ab, der sich über links durch den Sechzehner tankt und aus kurzer Distanz nur knapp zu hoch ansetzt!

Die YB-Viertelstunde läuft längst, klare Torraumszenen stehen den Stadtbernern aber noch nicht zu Buche.

Marc Schneider nimmt für die Schlussphase einen Tausch in der Innenverteidigung vor, Miguel Rodrigues rückt anstelle von Nicola Sutter an die Seite von Basil Stillhart.

Es wird tatsächlich gefährlich, aber auf der Gegenseite! Thun kontert über Matteo Tosetti, der von links nur knapp zu hoch ansetzt und das Leder beinahe direkt in den Kasten flankt.

Der bereits verwarnte Gregory Karlen nimmt gegen Jordan Lotomba das Bein hoch und kommt gerade noch um den Platzverweis herum. Der Freistoß für YB könnte allerdings gefährlich werden.

Jetzt läuft er auch Meschack Elia den Ball ab und klärt souverän ins Seitenaus.

YB agiert in der Offensive weiter zu harmlos. Allerdings verteidigt Thun auch überragend, der improvisierte Innenverteidiger Basil Stillhart kann sein hohes Niveau aus der Anfangsphase noch immer aufrechterhalten.

Gelbe Karte für Gregory Karlen (FC Thun)
Der Walliser holt sich für ein Foul im Mittelfeld den gelben Karton ab. Für YB-Freistöße könnte nun der eingewechselte Cédric Zesiger als Abnehmer in Frage kommen.

Auf der Gegenseite setzt sich Meschack Elia im Laufduell gegen Nicola Sutter durch, gerät aber vor Guillaume Faivre ins Straucheln und kommt nicht entscheidend zum Abschluss.

Der FCT kontert. Gregory Karlen legt rechts raus zu Matteo Tosetti, der das Leder aus vielversprechender Position aber nicht richtig trifft.

Die eingewechselten YB-Akteure treten nun mal in Erscheinung. Meschack Elia legt von rechts in die Mitte zu Jean-Pierre Nsame, der das lange Eck aber deutlich verfehlt.

Sollte es beim Heimsieg der Thuner bleiben, würden sie zumindest bis morgen wieder mit Xamax (empfängt Basel) gleichziehen. YB müsste auf einen Ausrutscher St. Gallens gegen den FCZ hoffen.

Nun vollzieht auch Marc Schneider einen Doppelwechsel. Auch er tauscht keineswegs defensiv, Matteo Tosetti und Simone Rapp ersetzen die ausgewechselten Offensivakteure positionsgetreu.

20 Minuten plus Nachspielzeit stehen noch auf der Uhr. Thun hat weiterhin alles im Griff und spielt nun sogar auf das zweite Tor. Einen Castroman-Abschluss von der Strafraumkante kann David von Ballmoos nur zur Seite lenken.

Gerardo Seoane nimmt bereits die Wechsel Drei und Vier vor. Mit Gianluca Gaudino und den im Februar verpflichteten Meschack Elia kommen weitere Offensivkräfte.

Die Führung ist vor allem aufgrund der Leistung im ersten Durchgang verdient. Aller guten Dinge sind drei, die dritte Großchance von Munsy sitzt.

Tooor für FC Thun, 1:0 durch Ridge Munsy
Plötzlich trifft Ridge Munsy doch noch! Eine Bandé-Hereingabe von rechts ist lange in der Luft. Fabian Lustenberger verschätzt sich vollkommen und lässt den hinter ihm lauernden Angreifer gewähren, der erst ein Luftloch schlägt und die Kugel dann in das lange Eck spitzelt!

YB darf bereits zum sechsten Eckball antreten. Doch die Standards der Stadtberner sind heute zu harmlos.

Eine gute Stunde ist gespielt, das Niveau der Partie ist mittlerweile deutlich abgeflacht. Die Schlussphase dürfte aber noch spannend werden, schließlich ist ein Punkt für beide Teams eigentlich zu wenig.

Christopher Pereira stolpert unbedrängt über den Ball und verursacht dadurch eine Kontergelegenheit für die Oberländer. Obwohl drei Mann Richtung YB-Kasten rennen, springt Am Ende aber nur ein Eckball heraus.

Gerardo Seoane ist die Unzufriedenheit deutlich anzusehen. Mit Miralem Sulejmani und Jean-Pierre Nsame bringt er zwei neue Offensivkräfte. Nsame erzielte am Freitag gegen den FCZ einen Dreierpack.

Gelbe Karte für Nicola Sutter (FC Thun)
Der Innenverteidiger foult Felix Mambimbi, ebenfalls im Mittelfeld.

Allerdings bleiben gerade die Torraumszenen auf der Strecke. Das Geschehen spielt sich fast ausschließlich im Mittelfeld ab.

Und was ist das für eine Balleroberung von Kenan Fatkić! Von hinten pirscht sich der Abräumer an Christopher Pereira heran und nimmt ihm die Kugel mit chirurgischer Genauigkeit ab.

YB kommt oft einen Schritt zu spät. So nun auch Jordan Lotomba, der sich das Leder von Gregory Karlen abgrätschen lässt.

Noch nimmt der zweite Durchgang nicht wirklich an Fahrt auf. Thun hinterlässt jedoch weiterhin den etwas engagierten Eindruck.

Einen Pressball bekommt Marvin Spielmann aus kürzester Entfernung ins Gesicht. Der frühere Thuner muss kurz behandelt werden.

Mit Anstoß für die Hausherren geht es weiter! Wechsel gibt es zur Pause nicht zu verzeichnen, am Spielfeldrand macht man sich aber schon intensiv warm.

Halbzeitfazit:
Alain Bieri bittet pünktlich zum Pausentee, im Berner Derby steht es nach 45 Minuten noch torlos. Der FC Thun ließ im ersten Durchgang vor allem in Person von Ridge Munsy mehrere Hochkaräter liegen. Nach einer knappen Viertelstunde hatte der frühere GC-Angreifer seine beste Gelegenheit und das leere Tor vor sich, traf aus leicht spitzem Winkel aber nur das Außennetz. Von den Young Boys kommt offensiv hingegen kaum etwas, die Gelb-Schwarzen müssen sich nach dem Seitenwechsel etwas einfallen lassen.

Eine Flanke von Nicolas Hasler landet bei Hassane Bandé, der im Sechzehner allerdings mit dem Rücken zum Tor ansteht und nicht in Abschlussposition kommt.

Es laufen die Schlussminuten. Wenn vor der Pause noch ein Team trifft, dann wohl die Thuner.

Da ist plötzlich die nächste Großchance für Thun! Eine Castroman-Flanke aus dem linken Halbfeld pflückt Ridge Munsy im Sechzehner wundervoll mit der Brust herunter, beim Abschluss wird er aber im letzten Moment von Fabian Lustenberger gestört!

Standards prägen derzeit die Partie. Die Young Boys holen auf rechts ihren dritten Eckball heraus, doch auch diesmal kommt keine wirkliche Gefahr auf.

Auf der Gegenseite darf Miguel Castroman aus dem Mittelfeld zu einem Freistoß antreten. Die weite Hereingabe findet Chris Kablan, der aufgerückte Linksverteidiger köpft am langen Pfosten aber in das Außennetz.

Marvin Spielmann kommt nun mal von der rechten Strafraumkante zum Abschluss. Chris Kablan wirft sich gerade noch rein und lenkt den strammen Ball ins Toraus.

Jetzt landet ein Abschlag von von Ballmoos direkt im Aus. Bei den Gelb-Schwarzen geht weiterhin nicht viel zusammen.

David von Ballmoos versucht, das Spiel mit einem weiten Abwurf schnell zu machen. Doch Nicolas Ngamaleu verspringt an der linken Seitenlinie der Ball.

Castroman begibt sich schnell zur linken Eckfahne. Seine Hereingabe kann Jordan Lefort allerdings aus der Gefahrenzone köpfen.

Der Gefoulte führt den Standard von der rechten Außenbahn selbst aus. Ein YB-Verteidiger klärt zum Eckball von der gegenüberliegenden Seite.

Nach einem langen Ball von Basil Stillhart kann Miguel Castroman die Kugel geschickt gegen Jordan Lefort behaupten und holt einen Freistoß aus vielversprechender Position heraus.

Eine Hereingabe von rechts kann Guillaume Hoarau nun mal per Kopf verlängern. Das Leder segelt allerdings weit am langen Pfosten vorbei.

Der FC Thun bleibt weiter das etwas gefährlichere Team. Von YB kommt offensiv bislang kaum etwas.

Beim anschließenden Eckball tritt Basil Stillhart auch offensiv in Erscheinung. Sein Kopfball am langen Pfosten stellt David von Ballmoos aber nicht vor Probleme.

Aus dem linken Halbfeld schlägt Chris Kablan eine tückische Hereingabe vor den Kasten. Fabian Lustenberger hält den Schädel rein und macht es erst recht gefährlich, die Kugel senkt sich knapp hinter der Querlatte.

Gelbe Karte für Basil Stillhart (FC Thun)
Nun weiß sich Stillhart gegen Nicolas Ngamaleu nur mit einem Trikotzupfer zu helfen. YB bekommt einen Freistoß aus halblinker Position zugesprochen.

Mit einem schnellen Antritt verschafft sich Marvin Spielmann mal etwas Platz und zieht aus mittlerer Entfernung ab. Guillaume Faivre hält den Flatterball jedoch sicher.

Basil Stillhart wirkt in der Innenverteidigung, als hätte er nie eine andere Position gespielt. Resolut in den Zweikämpfen, einfallsreich im Spielaufbau.

Erneut kombinieren sich die Hausherren toll in den gegnerischen Sechzehner. Dort angekommen, versucht es Gregory Karlen mit einem Steckpass auf Miguel Castroman, doch David von Ballmoos ist gerade noch dazwischen.

Nun darf YB erstmals zur Ecke antreten, die Hereingabe von rechts bleibt aber harmlos.

Die erste Viertelstunde ist gespielt. YB verbucht zwar die etwas höheren Spielanteile, Thun verfügt bislang jedoch über die deutlich gefährlichere Spielanlage. Aus einer sicheren Defensive heraus versuchen es die Oberländer mit schnellem Umschalten und können so schon auf zwei klare Chancen verweisen.

Jetzt ist auch Hassane Bandé frei durch, steht im Moment des Zuspiels aber rund einen Meter im Abseits.

Wieder Munsy! Der frühere GC-Angreifer schüttelt erneut Lefort ab, lässt auch noch von Ballmoos ins Leere laufen und hat plötzlich das leere Tor vor sich. Aus spitzem Winkel schließt er jedoch zu überhastet ab und trifft nur das Außennetz! Eine bessere Gelegenheit wird er heute wohl nicht mehr bekommen.

Ridge Munsy verbucht den ersten Torabschluss der Partie! Mit Tempo zieht er an Jordan Lefort vorbei, bringt aus zehn Metern und halbrechter Position aber nur einen zu unplatzierten Flachschuss in die Arme von David von Ballmoos.

Kenan Fatkić ist gegen Felix Mambimbi deutlich zu spät dran. Die Gäste können nicht fassen, dass es für das harte Einsteigen keine Gelbe Karte gibt. Es kommt zur ersten leichten Rudelbidung.

Der Standard landet bei einem Gegenspieler. Doch es dauert nicht lange, bis sich der amtierende Meister erneut in Ballbesitz befindet.

So langsam übernimmt YB die Spielkontrolle. Auf der rechten Außenbahn holt Michel Aebischer gegen Gregory Karlen einen Freistoß heraus.

Auch ohne Zuschauer schon zu Beginn Derby-Atmosphäre auf. Die Teams kämpfen um jeden Zentimeter und mit harten Bandagen.

Plötzlich hat Hassane Bandé viel Platz, drischt das Leder aus halblinker Position aber in das Außennetz.

Gelbe Karte für Guillaume Hoarau (BSC Young Boys)
Es geht sofort hart zur Sache. Guillaume Hoarau setzt im Luftkampf mit Basil Stillhart den Arm ein und wird früh verwarnt.

Alain Bieri pfeift die Begegnung an, YB hat Anstoß!

In rund zehn Minuten geht es los. Die äußeren Bedingungen sind hervorragend, auch zu später Stunde scheint die Sonne noch in die Stockhorn Arena. Bei Temperaturen um die 26 Grad Celsius hätten sich unter normalen Umständen sicher eine Menge Zuschauer auf den Rängen eingefunden.

Jean-Pierre Nsame erzielte gegen die Stadtzürcher alle drei Tore, konnte aufgrund eines lange angesetzten und nicht verschiebbaren privaten Termins aber nicht am gestrigen Abschlusstraining teilnehmen und sitzt vorerst auf der Bank. Guillaume Hoarau darf heute von Beginn an ran, genau wie Ulisses Garcia und Marvin Spielmann. Für Spielmann ist die Partie natürlich eine ganz besondere, schließlich schaffte er in Thun seinen Durchbruch.

Für die Young Boys ist der Restart mehr als gelungen. Im Heimspiel gegen den FCZ lief man lange einem Rückstand hinterher, konnte das Blatt in der famosen YB-Viertelstunde aber noch wenden. Durch den Dreier halten die Berner Schritt mit dem aufgrund des besseren Torverhältnis weiter führendem FC St. Gallen.

Marc Schneider zieht daher Basil Stillhart in die Innenverteidigung, Kenan Fatkić darf wie schon in der zweiten Hälfte gegen die Neuenburger auf der Sechs ran. Neben Ridge Munsy stürmt der im Winter von Ajax Amsterdam ausgeliehene Hassane Bandé anstelle von Simone Rapp.

Die Berner Oberländer mussten erst am Samstag einen gewaltigen Rückschlag hinnehmen. In einem wegweisenden Duell gegen den Abstieg unterlag man mit 1:2 bei Xamax. Leonardo Bertone wurde noch vor der Pause mit Gelb-Rot vom Platz geschickt und fehlt heute genau wie Nikki Havenaar, der kurz vor Schluss den entscheidenden Penalty verursachte und dafür Gelb sah, gesperrt.

Am Freitag wurde vom Bundesrat verkündet, dass 1.000 Personen den Spielen der Super League beiwohnen dürfen. Die Regelung trat bereits gestern in Kraft, kam für den FC Thun aber ein wenig zu plötzlich. Laut Klubsprecher Nik Thomi sei es "zeitlich nicht möglich, das umzusetzen. Wir wollen keinen Schnellschuss machen, bei welchem wir die Leidtragenden sind, weil das Ganze nicht wasserfest ist." Schließlich sei ein Großteil der Mitarbeiter noch auf Kurzarbeit.