Fazit:
AC Mailand schlägt Hellas Verona hochverdient mit 3:0 (1:0) und steht - zumindest vorrübergehend - an der Spitze der Serie A. Der Underdog aus dem Tabellenkeller hielt eine Halbzeit lang mit, wurde dann aber von Pulišić (45.+1) und dem doppelten Nkunku (48., 53.) binnen kürzester Zeit überrollt. Im Anschluss passierte nicht mehr allzu viel, die Rossoneri spielten ihren Stiefel routiniert herunter und behalten die drei Punkte in der Lombardei. Bereits am Freitag ist die Allegri-Elf auf Sardinien bei Cagliari wieder gefordert, Verona spielt am kommenden Sonntag gegen den FC Turin und muss einen neuen Anlauf nehmen, um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu sammeln. Der Blick aller AC-Fans wird sich zunächst aber heute Abend gen Bergamo richten, wo Stadtrivale Inter wieder vorbeiziehen könnte.

Valentini nimmt eine Hereingabe von Unai Núñez volley und befördert diese in den zweiten Rang. Ein Tor bleibt den Gialloblu heute verwehrt.

Der Vierte Offizielle zeigt drei Minuten Nachspielzeit an.

Der Anschluss? Nein, Abseits! Im Getümmel des Fünfmeterraums drückt Orban das Spielgerät über die Linie, aber der Referee zeigt direkt an, dass das vermeintliche 3:1 nicht zählt. Der Ex-TSG-Stürmer foulte zuvor Torwart Maignan.

Es ist lediglich nur noch ein gemeinschaftliches Austrudeln im San Siro.

Maignan hat sich bei einer Aktion an den Fingern verletzt und muss die letzten Minuten etwas auf die Zähne beißen. Wirklich dramatisch ist es wohl nicht, aber eine Verletzung des so starken Stammrückhalts könnte Allegri nicht gebrauchen.

Da es 3:0 steht, bleibt das große Aufbäumen in der Schlussphase wahrscheinlich aus. Wirklich Feuer ist in dieser Begegnung nicht mehr drin, dafür sind die Verhältnisse einfach zu klar.

Mit Suat Serdar steht nun ein ehemaliger Herthaner auf dem Feld. Am Spielausgang wird er aller Voraussicht nach nicht mehr viel ändern können.

Hellas probiert es nochmal, aber Milan steht hinten dicht. Eine Ecke, getreten von Orban, wird postwendend geklärt.

Der Weltfußballer verlässt unter Standing Ovations das Feld, Jashari kommt für den Kroaten rein. Auch Loftus-Cheek hat Feierabend und wird durch Fofana ersetzt.

AC hat alles im Griff und sollte bereits frühzeitig ein paar Körner rausnehmen. In den nächsten drei Wochen stehen fünf Spiele an, der Januar-Takt in der Serie A ist bekanntlich hoch.

Loftus-Cheek hält halbrechts drauf und schießt links vorbei. Auch der schnelle Pulišić rutscht nicht mehr dran.

Unai Núñez sucht Sarr mit einem hohen Ball, Maignan geht resolut dazwischen und unterbindet die Bemühungen um einen Anschlusstreffer bestimmt.

Der Spielstand spiegelt das Kräfteverhältnis dieser gespielten Stunde nicht unbedingt wieder. Doch die letzten Minuten haben gezeigt, dass der Wille von Verona gebrochen scheint. Das wird noch eine lange halbe Stunde für die Venetier.

AC hat noch lange nicht genug und arbeitet weiter nach vorne. Modrić findet den aufgerückten De Winter mit einem Chip an den langen Pfosten. Dieser zwingt Montipò zu einer Rettungstat auf der Linie.

Party im San Siro: Die Stimmung hat sich dem Spielstand selbstredend angepasst. Das war bereits die Vorentscheidung, Hellas scheint völlig von der Rolle. Der Fernschuss von Rabiot saust über den Kasten.

Tooor für AC Mailand, 3:0 durch Christopher Nkunku
Jetzt gelingt den Rossoneri alles, Nkunku schnürt den Blitz-Doppelpack. Milan setzt sich vorne fest und drängt Verona hinten rein. Modrić schießt aus rund 20 Metern flach, aber wuchtig aufs Tor. Montipò taucht ab und lenkt den Abschluss mit der rechten Hand an den Innenpfosten. Von da rutscht der Ball hinter dem Rücken des Keepers durch, sodass ihn der heranstürmende Nkunku nur noch über die Linie drücken muss.

Das ist natürlich ein denkbar schlechter Restart für die Gialloblu. 45 Minuten lang verteidigten sie beherzt und nun steht es kurz nach Wiederbeginn bereits 2:0.

Tooor für AC Mailand, 2:0 durch Christopher Nkunku
Nkunku entscheidet sich für die linke Ecke, Montipò ist nach rechts unterwegs. Damit erzielt der ehemalige Leipziger sein erstes Tor in der Serie A.

Das ist kein grobes Foul, aber es reicht eben auch nicht, damit der VAR einschreitet. Christopher Nkunku wird die Verantwortung selbst übernehmen.

Elfmeter für Milan! Das ging aber schnell, nach nicht mal 60 Sekunden zeigt Fabbri auf den Punkt. In der Ecke des Sechzehners reißt Nelsson Nkunku um.

Der Ball im San Siro rollt wieder. Hellas Verona tauscht zur Pause doppelt und wird den zweiten Durchgang mit frischen Offensivkräften bestreiten.

Halbzeitfazit:
Milan führt zu Pause mit 1:0 gegen Verona und steht somit wieder ganz oben im Tableau der Serie A. Nach einem trägen Beginn, bei dem die Gäste die besseren Ideen präsentierten, nahm AC Mailand nach etwa erst 25 Minuten die Arbeit auf und suchte den Weg nach vorne. Erste Möglichkeiten verpassten den Weg zum Tor, doch als sich Verona wieder in Sicherheit wog, stach Pulišić nach einer Ecke zu und besorgte die alles in allem verdiente Führung für die Rossoneri. Entschieden ist hier aber noch lange nichts, 45 Minuten bleiben dem Underdog noch.

Das nennt man wohl einen "psychologisch wichtigen Zeitpunkt" für ein Tor. Das Publikum im San Siro würdigt den Treffer des US-Amerikaners mit "Pulišić"-Sprechchören.

Tooor für AC Mailand, 1:0 durch Christian Pulišić
Kurz vor dem Pausenpfiff fällt das erste Tor des Spiels dann doch noch. Nelsson klärt im Duell mit Loftus-Cheek zur Ecke. Diese bringt Modrić auf den Kopf auf Rabiot, der auf den zweiten Pfosten verlängert. Dort steht Pulišić blank und netzt volley ins verwaiste linke Toreck ein.

Es gibt zwei Minuten Nachspielzeit.

Bartesaghis Freistoßflanke wird länger und länger. Letztlich segelt sie an allen Mitspielern vorbei ins Toraus.

Gelbe Karte für Ali Al Musrati (Hellas Verona)
Al Musrati rauscht 25 Metern vor dem eigenen Kasten ohne Rücksicht auf Verluste in Pulišić rein - klare Gelbe Karte.

Al Musratis abgefälschter Schuss aus zweiter Reihe landet in den Armen von Maignan. Das wird wohl als Schuss aufs Tor gewertet werden. Gefährlich ist das trotzdem nicht.

Bella-Kotchap setzt im Strafraum seinen ganzen Körper gegen Pulišić ein, der daraufhin zu Boden sinkt. Der Schiedsrichter signalisiert sofort, dass weitergespielt wird. Das ist definitiv zu wenig für einen Strafstoß.

Noch hält Verona die Null, aber lange kann dies so nicht mehr gut gehen. Das Team, welches heute von Co-Trainer Alberto Bertolini von der Seitenlinie gecoacht wird, braucht wieder die mutigen Vorstöße der ersten Minuten, um für etwas Entlastung zu sorgen.

Die Mailänder Überlegenheit wird mit zunehmendem Spielverlauf drückender, aber im letzten Drittel fehlt nach wie vor die letzte Entschlossenheit. Christian Pulišić, der von der italienischen Fachpresse auch gerne "Captain America" genannt wird, trifft anstelle des Balles nur seinen Gegenspieler. Deshalb wird der nächste aussichtsreiche Angriff durch einen Pfiff des Unparteiischen gestoppt.

Das ist ein guter Ansatz! Rabiot überläuft auf rechts und legt in die Strafraummitte quer, wo Nkunku einläuft und sich streckt, dann aber doch knapp nicht an den Ball kommt. Hinter ihm klärt Niasse, das war knapp.

Wir warten weiter auf den ersten Schuss aufs Tor.

So langsam kommt die Allegri-Elf auf Touren. Eine Umschaltsituation über Saelemaekers und Bartesaghi schafft es aber nicht durch die letzte Kette. Anschließend mündet Modrićs ambitionierter Steilpass auf Nkunku in einem Offensivfoul.

Und Loftus-Cheek ist sofort wieder dabei und hat die erste Chance im Spiel. Nach einer hohen Hereingabe von links verpasst die Hellas-Abwehr es, die Situation vernünftig zu klären. Der dritte Ball landet schließlich bei Loftus-Cheek, der von der Strafraumkante draufhält und Pech hat, dass sein wuchtiger Versuch noch ins Toraus abgefälscht wird. Die folgende erste Ecke im Spiel bringt keine weitere Gefahr.

Loftus-Cheek wird im Mittelfeld von Niasse gelegt und rauscht anschließend mit hoher Geschwindigkeit in Nelsson rein. Das tat sicherlich weh! Nach kurzer ärztlicher Versorgung scheint der Engländer aber weitermachen können.

Die Anfangsphase verstreicht zwischen den Sechzehnern. Die besseren Ansätze hat tatsächlich der Underdog aus Verona, wenngleich Milan-Keeper Maignan noch nicht gefordert wurde.

AC findet hier noch keinen Zugang in ein funktionierendes Offensivspiel. Das liegt zum einen an einer stabilen Defensive des Gegners, zum anderen aber auch an der eigenen Ungenauigkeit.

Bernede dreht auf links auf und lässt gleich zwei Gegenspieler bei einem flotten Antritt stehen. Er hat im Sechzehner etwas Glück, dass das Leder zu ihm zurückspringt. Dann misslingt aber der Pass in den Rückraum, da Rabiot aufpasst und dazwischen geht.

Loftus-Cheek sucht Nkunku mit einem Pass in die Tiefe. Der Hellas-Abwehr klärt souverän und erlaubt keinen Durchbruch auf der rechten Seite.

Die Gäste beginnen mutig und geben den Ball nur selten her. Nach vorne geht aber noch nichts. Milan ist noch in der Findungsphase.

Der Schiedsrichter der heutigen Partie heißt Michael Fabbri und hat das Spiel mit etwas Verspätung nun freigegeben. Los geht's!

Bei den Gastgebern gibt es zwei Veränderungen in der Startelf. Bartesaghi und Modrić ersetzen in der Zentrale Estupiñán und Jashari, die vorerst auf der Bank Platz nehmen. Vorne stürmen mit Nkunku und Pulišić zwei ehemalige Bundesligaspieler. Auch bei Verona gibt es zwei Neue, jeweils auf der Außenschiene. Frese und Belghali fehlen im Aufgebot, stattdessen sollen es Bradarić und Oyegoke richten. Der deutsche Nationalspieler Bella-Kotchap soll die Defensive dicht halten, Ex-Herthaner Suat Serdar sitzt erstmal - ebenso wie Torjäger - Orban draußen.

Die Botschaft des Dezembers lautet: Hellas Verona lebt! Durch zwei exorbitant wichtige Siege gegen Atalanta und Florenz haben sich die Gialloblu wieder herangekämpft und könnten mit einem Auswärtsdreier die Abstiegsränge vorerst wieder verlassen. Die Aufgabe für die Mannschaft von Paolo Zanetti, der das Spiel wegen einer Sperre heute von der Tribüne verfolgen muss, könnte allerdings kaum größer sein. Vielleicht hilft der Ex-Hoffenheimer Gift Orban erneut, der im letzten Ligaspiel nach Einwechslung gleich doppelt traf.

Eigentlich lief es bei der Rossoneri aus der Lombardei richtig gut, doch vor Weihnachten gab es nur einen Sieg aus vier Pflichtspielen und zugleich zwei Pokalniederlagen in der Coppa Italia und der Supercoppa. Dennoch ist die Allegri-Elf auf einen Punkt am Stadtrivalen Inter dran und hat die Tabellenspitze weiterhin fest im Blick. Der Coach blickt der heutigen Herausforderung optimistisch entgegen: „Das sind drei wichtige Punkte, die wir holen können. Dafür brauchen wir einen organisierten und geduldigen Auftritt.“

In Italien gibt es zwar keinen Boxing Day, aber dennoch wird am Ende des Jahres Fußball gespielt. Heute erwarten wir ein Duell mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Milan könnte mit einem Sieg vorläufig an die Tabellenspitze springen, Verona hingegen möchte mit aller Macht wieder über den Strich kommen. Diese Paarung gab es bereits 67-mal: Die heutigen Gastgeber gewannen 36 Duelle, der Klub aus Venetien lediglich zehn Spiele.