Fazit:

Rapid kommt gegen die Shamrock Rovers nicht über ein 1:1 hinaus. Das ist insofern bitter, weil die Wiener vor allem in Abschnitt eins dominierten. Nach der Pause ließ man das Spiel aber phasenweise schleifen, zwingende Chancen wurden zur Seltenheit. Der Gegner lauerte aufs Kontern und eben über solch einen gelang der überraschende Ausgleich. Schade, heute wäre definitiv mehr drinnen gewesen.

Kaygıns Versuch geht aber deutlich übers Ziel hinaus.

Es gibt nochmal Freistoß aus guter Position, unmittelbar zur Strafraumgrenze.

Gelbe Karte für Dan Cleary (Shamrock Rovers)
Der Ire beklagt sich, seinen Gegenspieler doch gar nicht berührt zu haben, und in der Tat, es war eine Schwalbe von Bischof, wie die Wiederholung aufzeigt.

Wurmbrand schüttelt seinen Gegenspieler parallel zur Torauslinie gekonnt ab, spitzelt weiter auf Bischof, der aus nächster Nähe aufs kurze Eck visiert, Pöhls rettet in höchster Not.

Das Zeitverzögern zahlte sich für die Iren nicht aus, der Unparteiische gibt ordentlich drauf.

Langsam, aber sicher läuft Rapid die Zeit ab, momentan sieht es nicht danach aus, als würden die Wiener hier noch treffen, wenn, dann eher mit der Brechstange bzw mit einem Lucky Punch.

Immer wieder Kenny, der irische Goalgetter zwingt Hedl aus angewinkelter Position zur Fußabwehr. Der nachfolgende Corner ist harmlos.

Wieder nichts, Seidls Versuch bleibt bereits auf Höhe der 1. Stange hängen.

Freistoß in Nähe auf der linken Strafraumkante, die Hereingabe von Rapid kommt unangenehm wird aber zu einer Ecke abgewehrt.

Unangenehme Konteraktion der Gäste, Kenny kriegt den Laufpass, ist hinter der Kette, aber Cvetković ist dran und drängt ihn rechtzeitig ab. Fraglich aber, ob es nicht ohnedies Abseits war.

Ui, das war knapp, Kenny kommt von der Seite, doch statt seinen Mitspieler in Szene zu setzen, überrascht er Hedl mit einem Schuss aufs kurze Eck, dabei prallt der Ball von einem sichtbar überrumpelten Hedl an die Stange ab.

Einmal mehr Rapid mit einem Corner, die Variante auf die erste Stange erweist sich aber als Rohrkrepierer.

Gelbe Karte für Leon Pöhls (Shamrock Rovers)
Nun hat der Keeper für wiederholtes Zeitspielen den Bogen überspannt.

Ecke Nummer 13 für Rapid, die wird auch unangenehm, weil sie eher zufällig an der zweiten Stange bei Grgic landete, doch auch er war überrascht und es gelang ihm nicht mehr, den schnell kommenden Ball doch noch aufs bzw ins Tor umzulenken.

Gelbe Karte für Markus Poom (Shamrock Rovers)
Der Ire sieht Gelb wegen Kritiks, in Wahrheit aber eher, weil er mit dem Schiedsrichter das Gespräch suchte, was ja bekanntlich mittlerweile nur mehr der Kapitän darf.

20.700 Zuschauer sind da und finden es gar nicht gut, dass sich Pöhls beim Abstoß so lange Zeit lässt, es fliegen Gegenstände, der Referee läuft zu Pöhls zum Gespräch, aber die Situation beruhigt sich rasch.

Die Rovers patzen an der eigenen Strafraumgrenze und spielen Sangare direkt den Ball zu im Aufbau, der Rapidler zögert nicht lang, am Ende fehlen nur Zentimeter auf die Querlatte.

Rapid fand in der Zwischenzeit gleich drei Eckbälle vor, gefährlich wurde nur der jüngste gerade eben, der von Pöhls an die Latte geleitet wurde. Der Referee übersah das aber und gibt Abstoß statt einer weiteren Ecke.

Tooor für Shamrock Rovers, 1:1 durch Johnny Kenny
Aus dem Nichts heraus kommen die Gäste zum Ausgleich. Auslöser war ein Ballverlust von Beljo, der einen Elfmeter reklamierte, diesen nicht bekommt. Die Iren tragen den Ball nicht gerade überfallsartig, aber kontinuierlich nach vorne, Josh Honohan spielt dann von links flach zur Mitte, wo der Ball an allen Rapidlern vorbeischnellt und Kenny im Lauf den Ball reintänzelt.

Die nachfolgende Freistoß-Hereingabe aus dem Halbfeld kommt eigentlich ganz gut in den Strafraum, aber wird prompt von den Iren ausgeputzt.

Gelbe Karte für Dylan Watts (Shamrock Rovers)
Watts legt Schaub und sieht Gelb.

Und dies wird nun auch vom Unparteiischen so gesehen, er revidiert seine Entscheidung - zu Recht!

Elfmeteralarm zugunsten von Rapid, doch der VAR schaltet sich ein, die Entscheidung wird wohl zurückgenommen, denn es war kein Handspiel, so wie in der Live-Situation vermutet.

Doch es ist Rapid in Form von Seidl, das den ersten Abschluss verzeichnet, allerdings ohne Gefahr für die Iren.

Wie schon in der Anfangsphase der ersten Hälfte legen die Gäste auch nun beherzt in der Offensive los.

Beide Teams spielen unverändert weiter.

Pausen-Resümee:

Rapid geht mit einer verdienten 1:0-Führung in die Halbzeit-Pause. Die Wiener dominieren und lassen selbst so gut wie keine Offensivaktionen der Gäste zu. Dazu feuert man eine Vielzahl an Schüssen in Richtung Shamrock-Torwart ab, das von diesen 12 Versuchen nur 2 direkt aufs Gehäuse gingen, ist vielleicht das einzige, was man bekritteln könnte. Unterm Strich aber eine gute Leistung und eine mehr als verdiente Führung.

Nächste Ecke für Grün-Weiß, doch der Ball wird geklärt und kullert ins gegenüberliegende Seitenaus. Der Einwurf danach brachte keine Gefahr mehr für die Gäste.

Rapid steht mit sechs Mann im gegnerischen Strafraum, dazu lauern zwei weitere an der Strafraumlinie, trotzdem kommt kein Abschluss durch, weil die Iren nahezu vollständig den eigenen Sechzehner verbarrikadieren. Das ist nun immer wieder so ähnlich zu sehen. Rapid kommt daher zwar formal zu einigen Abschlüssen, so auch Bolla vor wenigen Sekunden, aber nur zwei gingen bislang direkt aufs gegnerische Tor. Bollas Versuch von gerade eben war jedenfalls einer jener, die neben das Gehäuse gingen.

Man mag es mittlerweile wieder vergessen haben, aber die Rovers hatten in Minute 2 schon mal eine Halb-Chance. Der Abschluss von Kenny war nun der zweite. Er wurde aber erfolgreich von Cvetković gestört, weshalb sein Versuch nicht mal direkt aufs Tor ging.

Pöhls faustet weg.

Beljo verlor zwar gerade eben den Zweikampf mit seinem Gegenspieler um eine hohe Hereingabe in den Fünfer, es gibt aber Ecke.

Gelbe Karte für Johnny Kenny (Shamrock Rovers)
Kenny kommt im Zweikampf um den Ball zu spät und steigt Cvetković dabei auf den Knöchel. Absicht war es nicht, die erste Gelbe gibt es trotzdem. Und das Wichtigste: Cvetković übersteht es unbeschadet.

Diesmal klären die Gäste die Ecke erfolgreich.

Entscheidung vertagt, es gibt eine weitere.

Nächster Abschluss, nächste Ecke für Rapid. Und auch das nächste Tor?

Rapid bekommt im rechten Halbfeld einen Freistoß zugesprochen, doch die Hereingabe findet weit und breit keinen Abnehmer, wohl ein Abstimmungsfehler.

Seidl setzte auf Höhe des Fünferraums bei einem 2. Ball, den er mit der Brust runternahm, bereits zum spektakulären Abschluss an, doch gerade noch stellte sich ein Ire in den Weg und vereitelte so das voraussichtliche 2:0.

Die erste Viertelstunde ist schon wieder um, Rapid hat alles im Griff, führt völlig verdient mit 1:0. Ein weiterer Treffer scheint nur eine Frage der Zeit.

Nächste gute Aktion nach einer Auer-Hereingabe, die Beljo im Strafraum nochmal kurz nach hinten ablegt, die Kugel kommt wieder zu ihm und aus wenigen Metern vergibt Beljo neben das Tor, allerdings musste er den Ball aus der Drehung heraus verwerten, was nicht einfach war.

Tooor für Rapid Wien, 1:0 durch Nenad Cvetković
Und aus dieser Ecke entsteht sogleich das frühe 1:0! Die Hereingabe landet zunächst bei einem gegnerischen Verteidiger, der den Ball per Kopf aber nicht richtig ausputzen kann, stattdessen kommt Raux-Yao dank seiner Größe noch an den zweiten Ball ran, leitet weiter auf Cvetković, der den Ball aus kurzer Distanz scharf reinhämmert

Doppelchance: zunächst kracht ein schön reingedrehter Weitschuss von Sangare an die Querlatte, den zweiten Ball bringt dann Burgstaller aus spitzem Winkel aufs Tor, er holt eine Ecke heraus.

Rapid erobert in der eigenen Hälfte den Ball, Burgstaller verlagert gut, Bolla hat die Kugel, könnte rechts zur Seite nochmal abgeben, entscheidet sich aber für den Distanzschuss, der aber weit drüber geht. Hier wäre es definitiv klüger gewesen nochmals abzuspielen.

Seidl mit der ersten Top-Chance, sein Schuss von der Strafraum-Grenze prallt an die Stange.

Erste Halb-Chance für die Gäste, die einen Konter gut nach vorne tragen, Stürmer Kenny wird gut bedient und läuft hinter die Kette, wird aber rasch abgedrängt und vergibt neben das Tor mit einem letztendlich harmlosen Abschluss.

Der Ball rollt in Wien-Hütteldorf!

Die Teams kommen aus dem Tunnel, gleich geht es los.

Kurioses Detail am Rande, bevor es hier losgeht: die Shamrock Rovers und Rapid verbindet ja nicht nur der Titel "Rekordmeister", sondern normalerweise auch die Klubfarben respektive Heimdressen. Doch das Gästetrikot ist heute ausgerechnet Violett.

Die beiden Partien, die man in diesem Monat hatte, gewann man allerdings jeweils mit 2:1.

Wie ist es eigentlich um die Form der Gäste bestellt? Schwer zu sagen, da in Irland die Meisterschaft mit 1. November zu Ende ging; die Rovers landeten schlussendlich "nur" auf Platz zwei, der fünfte Titel am Stück wurde damit von Shelbourne FC mit nur zwei Punkten Vorsprung vereitelt.

Damit das auch heute so bleibt, schickt Trainer Robert Klauß seine Bestbesetzung ins Spiel - wen genau, seht ihr im Spielschema!

Wobei: Auf europäischer Ebene scheint die Auswärtsangst ohnedies wie verflogen, hat man doch inklusive der Qualifikation in fünf Auswärtsspielen gleich vier Siege eingefahren; nur in Braga unterlag man knapp (1:2).

Nur gut, dass heute allerdings ein Heimspiel auf dem Plan steht: Denn während Rapid in sieben Ligaauswärtsspielen nur einen Sieg feierte, waren es in ebenso vielen Heimspielen sechs (!).

Standesgemäß gehen die Wiener heute als Favorit in die Partie. Dass dies allein aber noch nichts heißen muss, zeigte sich erst am Wochenende in der Liga, als Rapid beim Underdog WSG Tirol nicht über eine Nullnummer hinausgekommen war. Es war zugleich das dritte Remis in den jüngsten vier Meisterschafts-Partien.

Obwohl irische Vereine in Europa normalerweise nicht gerade zur Elite gehören, verkauften sich die Shamrock Rovers in der Conference League bis dato ganz gut: Sieben Punkte aus drei Partien machen die siebtplatzierten Iren sogar zu einem direkten Verfolger der Hütteldorfer. Allerdings sind die Wiener nun der größte Brocken, mit dem man es im Turnier bislang zu tun bekommen hatte.

Rapid und die Conference League, das scheint zu passen, zumindest bislang erwies sich der Bewerb für die Grünen als durch und durch erfreuliches Erlebnis: drei Spiele, drei Siege - Platz fünf in der Mega-Tabelle und als eines von nur fünf Teams noch ohne Verlustpunkt. Das soll auch heute gegen den irischen Rekordmeister so bleiben.