Fazit:
Der SC Freiburg gewinnt beim RB Leipzig durch einen späten Treffer verdient mit 1:0 und zieht zum zweiten Mal in das DFB-Pokal-Finale ein. Nach dem für die Sächsinnen wegen klarer Chancenvorteile der Breisgauerinnen schmeichelhaften torlosen Pausenunentschieden verlief der Wiederbeginn ausgeglichen. Der Bundesligist war in der Folge nur phasenweise wirklich durchschlagskräftig und verzeichnete durch Hoffmann für lange Zeit lediglich eine weitere gute Annäherung (55.). Die Sächsinnen arbeiteten nach diesem Mitteldistanzschuss mit hohem Laufaufwand äußerst wirksam gegen den Ball und ließen bis in die Schlussphase hinein keine brenzlige Defensivsituationen zu. Nachdem Kayikci in der 87. Minute bereits eine Großchance zur Entscheidung vor der Verlängerung ungenutzt gelassen hatte, schlug sie mit einer feinen Direktabnahme tief in der Nachspielzeit doch noch zu (90.+6). Das Endspiel gegen den VfL Wolfsburg bestreitet der SC Freiburg am 18. Mai im Kölner RheinEnergieStadion. Einen schönen Abend noch!

Kann Leipzig noch einmal zurückschlagen? Die angezeigte Nachspielzeit ist bereits abgelaufen, aber möglicherweise wird auch diese noch einmal verlängert.

Tooor für SC Freiburg, 0:1 durch Hasret Kayikci
Kapitänin Kayikci schießt den Sport-Club zum Finale nach Köln! Die eingewechselte Zicai behauptet den Ball auf der tiefen linken Außenbahn und flankt scharf an die mittige Fünferkante. Kayikci hat sich von Bewacherin Kempe gelöst und versenkt den Ball mit einem sehenswerten Seitfallzieher in die halbrechte Ecke.

Gelbe Karte für Janina Minge (SC Freiburg)
Minge steigt Dešić im Kampf um den Ball von hinten in die Beine und wird mit einer Verwarnung bestraft.

Für Herzog wird es nicht weitergehen. Mit Schüller macht sich schon die Ersatztorhüterin bereit.

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 8
Satte acht Minuten soll der Nachschlag am Cottaweg betragen.

Keeperin Herzog hat bei dieser Aktion eine Platzwunde davongetragen, sich möglicherweise eine Gehirnerschütterung zugezogen und muss auf dem Feld behandelt werden.

Schasching mit der nächsten Chance für die Breisgauerinnen! Die Österreicherin nimmt ein Anspiel vom linken Flügel etwas unsauber mit und grätscht dann im Strafraumzentrum mit dem Ball in die herauslaufende Torhüterin Herzog hinein. Dies wertet die Schiedsrichterin korrekterweise als Offensivfoul.

Kayikci fehlen Zentimeter zum 0:1! Mit etwas Glück findet Müllers Rückgabe von der tiefen linken Seite den Weg zur Kapitäninen, die aus halblinken 15 Metern direkt mit dem rechten Spann abzieht. Sie verfehlt die linke Stange hauchdünn.

Der Sport-Club hat den Fluss in seinem Kombinationsspiel völlig verloren und scheint die Partie nicht in 90 Minuten für sich entscheiden zu können. Ihm steht eine unangenehme Verlängerung bevor.

Es ist das Uzun-Team, das in den letzten Minuten Ballbesitzvorteile verzeichnet und den Schwerpunkt des Geschehens in der gegnerischen Hälfte hält. Es mangelt aber weiterhin an Durchschlagskraft, um zu Chancen zu kommen.

Gegen ausnahmsweise aufgerückte Gastgeberinnen hat SCF-Kapitänin Kayikci im Zentrum viel freien Rasen vor sich, lässt sich dann aber zu einem aussichtslosen Fernschuss aus gut 35 Metern hinreißen. Der ist keine echte Prüfung für Herzog.

Dešić mit der gefährlichsten Szene der Leipzigerinnen! Die eingewechselte 29-Jährige lässt Karl auf der linken Außenbahn aussteigen, tankt sich in den Sechzehner und will den Ball aus gut zwölf Metern in den rechten Winkel zirkeln. Der Versuch rauscht weit am Gehäuse von SCF-Torhüterin Nuding vorbei.

Die zwölfte Frau auf Seiten der Breisgauerinnen ist Zicai. Die 18-Jährige ersetzt auf dem linken Offensivflügel Kolb.

Die aufgerückte Karl kommt zwar an Kayikcis Eckstoßflanke von der linken Fahne heran, produziert am kurzen Fünfereck per Kopf aber nur eine Bogenlampe, die sich hinter dem Heimkasten senkt.

Saban Uzun stellt sein Team durch die Hereinnahmen Dešićs und Sakars etwas offensiver aus. Beck und Schaller haben sich in den vorzeitigen Feierabend verabschiedet.

Der Stadionsprecher verkündet die offizielle Zuschauerzahl; 1800 Menschen haben den Weg an den Cottaweg gefunden und sorgen für einen stimmungsvollen Rahmen.

Freiburg ist in diesen Minuten weit von der Dominanz weiter Teile der ersten Halbzeit entfernt. Auf dem Weg zum Einzug in das Endspiel benötigt der Sport-Club eine große Portion Geduld, wenn die Gastgeberinnen das hohe Niveau halten.

Leipzigs Wohl und Wehe im restlichen Verlauf dieser Vorschlussrunde wird auch davon abhängen, ob der hohe Laufaufwand bis zum Ende durchgehalten werden kann. Der designierte Meister der 2. Bundesliga überzeugt in Sachen Leidenschaft auf ganzer Linie.

Gelbe Karte für Lisa Kolb (SC Freiburg)
Nach einem Foulpfiff gegen Kollegin Felde beschwert sich Kolb lautstark bei der Schiedsrichterin und handelt sich so eine Gelbe Karte ein.

Saban Uzun schickt mit Brecht und Kempe die ersten beiden Einwechselspielerinnen ins Rennen. Sie ersetzen positionsgetreu Mauly und Ringsing.

Hoffmann zieht ab! Die gebürtige Norddeutsche gelangt über halblinks vor die heimische Abwehrkette, dribbelt nach innen und schießt aus 17 Metern mit dem rechten Spann. Der wuchtige Schuss rauscht knapp drüber.

Kayikci wird durch einen Flugball Stegemanns an die mittige Fünferkante geschickt. Nach sauberer Annahme will sie zu Hoffmann durchstecken. Abwehrfrau Krug verhindert mit einer sauberen Grätsche, dass die Angreiferin aus bester Lage abziehen kann.

Der Noch-Zweitligist gestaltet den Wiederbeginn ausgeglichen, stört den gegnerischen Aufbau in diesen Minuten ähnlich wirkungsvoll wie zum Start der Partie.

Weder Saban Uzun noch Theresa Merk haben in der Pause personelle Änderungen vorgenommen.

Willkommen zurück zum zweiten Durchgang am Cottaweg! Nachdem sie dem Bundesligisten durch ihr hohes Anlaufen zunächst einige Probleme bereitet hatten, konnten die Sächsinnen nur noch wenig Aktives zur Spielgestaltung beitragen. Aus Heimsicht ist der ausgeglichene Pausenstand daher durchaus schmeichelhaft.

Halbzeitfazit:
0:0 steht es zur Pause der DFB-Pokal-Halbfinalpartie zwischen dem RB Leipzig und dem SC Freiburg. In einer ereignisarmen Anfangsphase verzeichneten die Breisgauerinnen Ballbesitzvorteile, konnten das konsequente gegnerische Pressing aber nur selten überspielen. Nach einer guten Viertelstunde wurden die Sächsinnen mit dem Ball aktiver und schafften erste Durchbrüche in den Sechzehner, ohne diese in Abschlüsse umwandeln zu können. Durch einen Kopfball Steuerwalds infolge eines Freistoßes Kayikcis verzeichnete dann das Team von Trainerin Theresa Merk eine sehr gute Gelegenheit (26.) und übernahm ab diesem Zeitpunkt die Kontrolle. Nach einem in aussichtsreicher Position geblockten Schuss Müllers (34.) wurde ein Kopfball Minges erst auf der Linie geklärt und direkt im Anschluss scheiterte Felde am Pfosten (39.). Bis gleich!

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 1
Durchgang eins am Cottaweg soll um 60 Sekunden verlängert werden.

Für die Sächsinnen geht es wohl erst einmal nur darum, es ohne Gegentor in die Kabine schaffen. Die Freiburgerinnen drücken und hätten sich eine Führung längst verdient.

Die Doppelchance für Freiburg! Nachdem ein Kopfball Minges nach einer Ecke von links auf der Linie geklärt worden ist, schießt Felde aus mittigen 17 Metern mit dem linken Spann auf die linke Ecke und trifft die Außenseite des Pfostens.

Leipzig kann sich nach sehr passiven Minuten mit einer längeren Ballbesitzphase etwas Luft verschaffen. Im Gegensatz zum Sport-Club warten die Gastgeberinnen noch auf ihren ersten zwingenden Abschluss.

Müller hat das 0:1 auf dem Fuß! Durch ein steiles Anspiel Kolbs gelangt die Freiburgerin mit der 23 auf dem Rücken über links hinter die gegnerische Abwehrkette. Sie dringt in den Sechzehner ein und schießt aus spitzem Winkel auf die kurze Ecke. Grätschend verhindert Innenverteidigerin Kaiser, dass Torhütern Herzog eingreifen muss.

Steinert nimmt im halbrechten Offensivkorridor Fahrt auf und schießt aus vollem Lauf und 21 Metern mit dem rechten Spann in Richtung rechter Ecke. Der Ball rauscht wegen starker Rücklage klarüber den Kasten.

Die Merk-Auswahl übernimmt immer mehr das Kommando, steigert die Geschwindigkeit in ihren Kombinationen und findet zuverlässig Wege in das letzte Felddrittel. Die Gästeführung liegt nach einer knappen halben Stunde in der Luft.

Die erste Großchance gehört dem Sport-Club! Die aufgerückte Abwehrfrau Steuerwald ist am rechten Fünfereck Adressat einer Eckstoßflanke Kayikcis von der rechten Fahne. Sie lässt den Ball über die Stirn in Richtung langer Ecke gleiten. Er fliegt nur knapp am Pfosten vorbei.

Gelbe Karte für Victoria Krug (RB Leipzig)
Krug kann die schnellere Kolb im Mittelfeld nur mit einem längeren Trikotzupfer bremsen. Die Unparteiische Karoline Wacker ahndet das Vergehen mit der ersten Gelben Karte des Abends.

Felde treibt den Ball durch das Zentrum vor die letzte gegnerische Linie und will zu Hoffmann durchstecken. Die Angreiferin wird durch die Leipziger Abwehrkette jedoch knapp ins Abseits gestellt - jedenfalls ist das die Beobachtung der Schiedsrichterin Karoline Wacker und deren Gespann.

... Ringsings Ausführung von der rechten Fahne klären die Breisgauerinnen im zweiten Anlauf.

Müller dringt über rechts in den Sechzehner ein, lässt dabei gleich zwei Freiburgerinnen stehen. Ihren Flachpass vor den kurzen Pfosten blockt Stegemann zur Ecke...

Steuerwald legt nach einer Freistoßflanke von SCF-Kapitänin Kayikci per Kopf für die unbewachte Hoffmann ab, die aus mittigen acht Metern direkt in Herzogs Arme nickt. Wegen einer Abseitsstellung Steuerwalds hätte ein Treffer ohnehin nicht gezählt.

Das Uzun-Team konzentriert sich auf die Arbeit gegen den Ball, presst phasenweise sehr hoch und schafft so erste Eroberungen jenseits der Mittellinie. Die Umschaltsituationen führen die Gastgeberinnen aber noch nicht in den Sechzehner.

Herzog passt auf! Leipzigs Torhüterin verlässt nach einem weiten Schlag der Freiburger Innenverteidigern Stegemann ihren Sechzehner, um in der defensiven Mitte vor Hoffmann zu klären. Die Angreiferin hätte sonst freie Bahn in Richtung Heimkasten gehabt.

Karl treibt den Ball durch das rechte Mittelfeld und will Steinert mit einem hohen Anspiel in die Tiefe schicken. Der Ball ist aber viel zu steil angesetzt und landet im Toraus.

In den ersten Momenten liegt der Schwerpunkt des Geschehens im Mittelfeld; hüben wie drüben gibt es noch viele Ungenauigkeiten im Zusammenspiel, die zu Ballbesitzwechseln führen.

Leipzig gegen Freiburg – das zweite DFB-Pokal-Halbfinale ist eröffnet!

Soeben haben die 22 Spielerinnen vor 1800 Zuschauern den Rasen betreten.

Bei den Breisgauerinnen, die mit dem Einzug in das Endspiel vor vier Jahren ihren bislang größten Triumph im DFB-Pokal schafften und die in der Vorsaison bereits im Achtelfinale am VfL Wolfsburg scheiterten (0:3), stellt Trainerin Theresa Merk nach der 0:1-Heimniederlage gegen den 1. FFC Turbine Potsdam einmal um. Kolb bekommt den Vorzug vor Bouziane (Bank).

Auf Seiten der Sächsinnen, deren mit Abstand beste Torschützin Fudalla mit 23 Saisontreffern ist und die im Ligabetrieb durchschnittlich 3,35 Tore pro Partie erzielen, hat Coach Saban Uzun im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg II drei personelle Änderungen vorgenommen. Anstelle von Schüller, Metzner und Werner (allesamt auf der Bank) beginnen Herzog, Ringsing und Beck.

Der SC Freiburg befinden sich in der Bundesliga aktuell in einer echten Krise: Hatte er die Winterpause in Sichtweite zu den Champions-League-Rängen verbracht, rutscht er zuletzt durch fünf Niederlagen in Serie in das graue Mittelmaß der Tabelle ab. Große Sorgen bereitet Trainerin Theresa Merk die Offensivabteilung, die seit 300 Spielminuten keinen Treffer mehr zustande gebracht hat.

Der RB Leipzig schickt sich an, auch im Frauenfußball eine nationale Macht zu werden, ist der siebenjährige Durchmarsch von der viertklassigen Landesliga Sachsen in die Bundesliga doch seit dem Nachmittag Fakt. Im Unterhaus liegt das Team von Trainer Saban Uzun mit satten 18 Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Im DFB-Pokal hat es seine Konkurrenzfähigkeit mit den Siegen gegen die Bundesligisten SG Eintracht Frankfurt (2:1) und die SGS Essen (6:1) bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt.