Fazit:
In einer kampfbetonten Begegnung mit Stärke- und Schwächephasen auf beiden Seiten nimmt der VfB Stuttgart II letztlich etwas glücklich die drei Punkte mit nach Schwaben und wird wohl in der oberen Tabellenhälfte überwintern. Ausschlaggebend waren unter dem Strich die Paraden von Florian Hellstern und die Umschaltangriffe über die Flügel, die mit Mansour Ouro-Tagba und später dem eingewechselten Mohamed Sankoh freie Abnehmer im Zentrum fanden. Dem VfL Osnabrück fehlte ein wenig die Zielstrebigkeit und die Cleverness, weshalb die Lila-Weißen die Winterpause außerhalb der Aufstiegsplätze verbringen werden.

Gelbe Karte für Florian Hellstern (VfB Stuttgart II)
Jetzt setzt es den gelben Karton wegen Zeitspiels.

Der Standard rauscht zwar gefährlich durch den Sechzehner, kann aber von keinem Osnabrücker verlängert werden.

Über links sprintet Ismail Badjie am Verteidiger vorbei an die Grundlinie und bringt die Kugel aus spitzestem Winkel in die Gefahrenzone. Doch wieder ist Florian Hellstern noch dran und klärt zum Eckball!

Florian Hellstern fängt die nächste Hereingabe ab und lässt sich mit dem Spielgerät in den Armen natürlich aufreizend viel Zeit.

Nachspielzeit: Es werden 5 Minuten nachgespielt.

Erneut läuft der Angriff über Robin Meißner, der von rechts eine scharfe Hereingabe vor den Kasten bringt. Florian Hellstern hält die Kugel erst im Nachfassen sicher fest!

Mit Bryan Henning und Luc Ihorst betreten auch zwei ehemalige Braunschweiger den Rasen. Inklusive Nachspielzeit bleiben wohl noch rund fünf Minuten.

Fehlenden Willen kann man den Lila-Weißen nicht vorwerfen. Robin Meißner bringt eine weite Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Patrick Kammerbauer aber nur das Außennetz trifft.

Fast schon die Vorentscheidung! Mohamed Sankoh wird zentral in den Sechzehner geschickt, im Laufduell zwischen zwei Innenverteidigern aber gerade noch eingeholt.

Tooor für VfB Stuttgart II, 1:2 durch Mohamed Sankoh
Die kalte Dusche für den VfL! Dominik Nothnagel kann zu einfach Richtung Strafraum spazieren und legt links raus zu Laurin Penna. Der bringt die Kugel flach in die Mitte zum eingewechselten Mohamed Sankoh, der nur noch einschieben muss!

Gelbe Karte für Lauri Penna (VfB Stuttgart II)
Die Gangart bleibt hart, einen möglichen Konter erstickt Lauri Penna im Keim.

Zuerst fällt Badjie allerdings mit einem Foul an Sessa auf. Der Halb-Argentinier legt sich selbst den Ball zum Freistoß hin, ein Vertreidiger ist aber mit dem Kopf zur Stelle.

Nächster offensiver Doppelwechsel bei den Lila-Weißen. Ismail Badjie und Bernd Riesselmann sollen in der Schlussphase für den Lucky Punch sorgen. Verdient wäre es mittlerweile.

Im Heimspiel gegen Rostock stand Christopher Olivier noch in der Startelf, nun darf der Österreicher mit südafrikanischer Herkunft immerhin in der Schlussviertelstunde ran.

Kai Pröger rückt über den rechten Flügel vor und kann sich viel Zeit für die Flanke lassen. Ein klares Offensivfoul beendet allerdings den Angriff. Auf den Rängen macht sich Unmut breit, da zuvor ein vermeintliches Foul an David Kopacz nicht gepfiffen wurde.

Einen Vorstoß über links verbucht Tony Lesueur noch, ehe er durch den erfahrenen Kai Pröger ersetzt wird. In seiner langen Karriere mit Stationen in Essen, Paderborn, Rostock und Regensburg agierte Pröger meist in der Offensive.

Eine Freistoßhereingabe von halbrechts boxt Florian Hellstern eher notdürftig aus der Gefahrenzone, trifft mehr den Kopf von Niklas Wiemann als den Ball. Für einen Strafstoß reicht das aber nicht.

Osnabrück verfügt weiter über die höheren Spielanteile, durch die vielen kleinen Fouls wird der Spielfluss allerdings immer wieder unterbrochen.

Gelbe Karte für Fridolin Wagner (VfL Osnabrück)
Fridolin Wagner holt sich für ein Einsteigen nahe der Mittellinie den fünften gelben Karton in dieser Hinrunde ab und wird damit den Rückrundenauftakt in Aachen verpassen.

Der Dreifachwechsel war schon vor dem Ausgleichstreffer geplant, die beiden am Tor beteiligten Leny Meyer und Mansour Ouro-Tagba haben Feierabend.

Tooor für VfB Stuttgart II, 1:1 durch Mansour Ouro-Tagba
Inmitten der Osnabrücker Druckphase kommt der VfB zum unverhofften Ausgleich! Leny Meyer bringt von links eine flache Hereingabe in den Sechzehner, den Mansour Ouro-Tagba in das kurze Eck schiebt. So einfach kann es gehen!

Es bleibt hitzig auf dem Rasen. Lars Kehl rutscht weg und richtet sich gerade wieder auf, als er einen Stoß in den Rücken bekommt.

Die Lila-Weißen bleiben am Drücker und werden nun lautstark von ihren Fans angepeitscht. Fridolin Wagner wird auf rechts Richtung Grundlinie geschickt und holt den nächsten Eckball heraus.

Knifflige Szene! Der Unparteiische hat den Zweikampf zwischen Lars Kehl und Michael Glück im Blick und verwarnt den Osnabrücker für sein grobes Einsteigen. Abseits des Geschehens, im Osnabrücker Strafraum, geht jedoch ein VfL-Akteur im Zweikampf mit dem bereits verwarnten Mansour Ouro-Tagba zu Boden. Der VAR hätte hier bestimmt eingegriffen, wird in der 3. Liga bekanntlich aber nicht eingesetzt.

Die nächste klare Gelegenheit für Osnabrück! Robin Meißner prescht gegen die weit aufgerückten Gäste über den linken Flügel vor und setzt einen Aufsetzer knapp neben das rechte Eck.

Die Bremer Brücke ist heute tatsächlich restlos ausverkauft - Tickets für den Gästeblock wurden im Vorfeld Heimfans mit geringem Einkommen angeboten.

Nico Willig reagiert zur Pause, bringt den 18-jährigen Österreicher Yanik Spalt. Doch der VfL kommt wie die Feuerwehr aus der Kabine und verbucht durch Lars Kehl die erste klare Gelegenheit! Ein Abpraller landet auf dem Fuß des früheren Freiburgers, der aus kurzer Distanz Florian Hellstern prüft!

Halbzeitfazit:
Über weite Strecken gaben die Gäste aus Stuttgart den besseren Eindruck ab. Ungefähr zur Hälfte des ersten Durchgangs wurden auch die Osnabrücker Hausherren mutiger, was einen offenen Schlagabtausch zur Folge hatten. Ein Tor lag in der Luft - es war nur die Frage, auf welcher Seite es fallen sollte. Letztlich ging der VfL durch David Kopacz in Führung, der eine Lesueur-Flanke volley gegne die Laufrichtung von Florian Hellstern im Gehäuse unterbrachte. Die VfB-Reserve konnte darauf in den letzten zehn Minuten keine Reaktion mehr zeigen.

Nachspielzeit: Es werden 1 Minuten nachgespielt.

Zeigen die Gäste aus Schwaben vor der Pause noch eine Reaktion? Momentan sieht es nicht danach aus, seit dem Gegentreffer schafft es die Willig-Elf kaum mehr in das letzte Drittel.

Die Stimmung auf den Rängen war schon vor dem Tor prächtig, hat sich jetzt aber noch einmal gebessert. Natürlich tragen auch die Temperaturen von um die fünf Grad Celsius dazu bei, dass sich die Zuschauer irgendwie warm halten müssen.

Wohl noch aufgeladen durch den Treffer kommt es zu einer Rudelbildung nahe der Seitenlinie. Akteure beider Mannschaften werden verwarnt.

Tooor für VfL Osnabrück, 1:0 durch David Kopacz
Es hatte sich angebahnt, dass hier bald ein Tor fällt - es war nur die Frage, auf welcher Seite! Tony Lesueur flankt von links auf das lange Eck, wo David Kopacz mit einem nicht wirklich platzierten, aber tückisch gegen die Laufrichtung abgegebenen Dropkick den nicht ganz machtlos wirkenden Florian Hellstern überwindet!

Der VfL wird per Ecke gefährlich, Bjarke Jacobsen setzt die Kugel per Volley rechts neben den Kasten. Auf der Gegenseite kontert der VfB über Justin Diehl, der auf dem rechten Flügel Tony Lesueur überwindet und das Spielgerät knapp am langen Eck vorbeischlenzt.

Jetzt muss der Unparteiische jedoch unterbrechen. Nicolás Sessa nimmt das Bein im Zweikampf zu hoch und trifft Lars Kehl am Kopf. Absicht ist in der Szene aber nicht zu unterstellen, für Kehl geht es glücklicherweise schnell weiter.

Das Spiel nimmt an Fahrt auf, in höherem Tempo geht es nun rauf und runter. Das torlose Remis scheint beide Teams nicht zu befriedigen.

Sofort wieder der VfB, der über Justin Diehl einen Freistoß in Tornähe herausholt und diesen auch selbst ausführt. Aber auch hier segelt der Ball neben den rechten Pfosten.

Aus dem Nichts die erste dicke Möglichkeit für Osnabrück! Nach einem langen Ball aus der lila-weißen Hälfte verschätzt sich Maximilian Herwerth und bietet so David Kopacz freie Bahn. Aus halbrechter Position schiebt er die Kugel aber neben den kurzen Pfosten!

Und wieder muss Lukas Jonsson eingreifen, kann den mit viel Effet getretenen Standard von Nicolás Sessa unter Bedrängnis nur mit den Fäusten klären.

Steckpass auf die rechte Strafraumseite zu Mansour Ouro-Tagba, der zwei Verteidiger um sich hat, von der Grundlinie aber trotzdem noch eine scharfe Hereingabe auf den kurzen Pfosten schlägt. Lukas Jonsson kann nur zur ersten Ecke für die Gäste klären!

Samuele Di Benedetto spielt einen Steilpass auf Lauri Penna, der die Kugel im Sechzehner aber nicht kontrollieren kann. Wenn hier eine Mannschaft leichte Vorteile hat, dann der VfB.

Eine gute Viertelstunde ist absolviert. Spielerische Highlights sind noch nicht zu vermerken, auch kann sich noch keines der beiden Teams klare Vorteile erspielen.

Für Wagner kann es glücklicherweise weitergehen, die Partie wird mit Schiedsrichterball fortgesetzt. Gleich darauf leistet sich allerdings Bjarke Jacobsen ein grobes Foul an Mirza Ćatović und kommt gerade noch ohne die erste Verwarnung davon.

Wilde Sequenz mit mehreren harten Zweikämpfen in der neutralen Zone. Fridolin Wagner bekommt einen gegnerischen Schlappen ab und muss auf dem Spielfeld behandelt werden.

Wieder der VfB, der sich über längere Zeit im gegnerischen Drittel festsetzen kann. Mirza Ćatović hält aus der zweiten Reihe drauf, sein Schuss wird aber von einem Verteidiger geblockt.

Nun doch mal Platz für die Schwaben im Mittelfeld. Nicolás Sessa setzt zu einem schnellen Antritt an, auf dem holprigen Geläuf legt er sich den Ball aber zu weit vor.

Der VfL steht in dieser Anfangsphase sehr kompakt und lässt das schnelle Spiel der Gäste daher noch gar nicht zur Entfaltung kommen.

Aus dem Halbfeld schlägt Tony Lesueur die erste vielversprechende Hereingabe, Florian Hellstern pflückt die Kugel aber souverän herunter. Im Nachhinein ertönt auch noch der Abseitspfiff.

Mit einer beeindruckenden Choreographie geht es in den Hinrundenabschluss! Osnabrück tritt wie üblich in Lila-Weiß an, Stuttgart trägt ein komplett rotes Dress.

Knapp 16.000 Zuschauer werden an der Bremer Brücke erwartet. Da nicht allzu viele Gästefans die Reise antreten, wurden Tickets für den Gästeblock an Heimzuschauer mit geringem Einkommen vergeben. Der glitschige Rasen dürfte vor allem den spielstarken Schwaben Kopfschmerzen bereiten.

Mit der heutigen Begegnung endet die Hinrunde und die Klubs verabschieden sich in die Winterpause - Osnabrück könnte diese gar auf einem direkten Aufstiegsplatz verbringen, sollte man selbst einen Dreier einfahren und die Konkurrenz aus Duisburg und Verl patzen. Beide Konkurrenten sind aber erst später gefordert - der SCV am späten Nachmittag bei 1860, die Zebras am Sonntagabend bei Viktoria Köln. Wiederaufgenommen wird der Spielbetrieb in der 3. Liga schon Mitte Januar.

Im Vergleich zur jüngsten 0:1-Heimniederlage gegen Rostock nimmt VfB-Übungsleiter Nico Willig zwei personelle Änderungen vor: Michael Glück und Mirza Ćatović rücken für Christopher Olivier und Julian Lüers in die erste Elf. U17-Weltmeister Noah Darvich fehlt weiterhin wegen einer Muskelverletzung.

Die VfB-Reserve spielt zwar eine wechselhafte, aber durchaus erfolgreiche Hinrunde - mit einem Auswärtssieg an der Bremer Brücke könnte man gar in die obere Tabellenhälfte vorstoßen. Ohnehin richtet sich der Blick bei den nicht aufstiegsberechtigten Schwaben eher nach unten, der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt momentan sieben Zähler.

Seit dem personellen Rundumschlag im Dezember vergangenen Jahres stehen die Lila-Weißen bei einem Schnitt von zwei Punkten pro Spiel, kassierte in 39 Spielen nur 40 Gegentore. Ein großes Plus ist sicherlich die personelle Unbeschwertheit, beim Abschlusstraining vor der heutigen Partie standen Chefcoach Timo Schultz gar alle Kaderspieler zur Verfügung. Dennoch vertraut er im Vergleich zum wilden 5:3 in Ulm - einem der wenigen defensiven Ausreißer in diesem Jahr - der gleichen Startelf.