Damit muss Jaqueline Cristian die Segel streichen und kann sich ganz auf die Doppelkonkurrenz konzentrieren. An der Seite von Ana Bogdan muss die 26-Jährige jetzt gleich gegen die Japanerinnen Shuko Aoyama und Ena Shibahara ran. Angelique Kerber spielt ihr Doppel mit Laura Siegemund erst morgen. Und die nächste Gegnerin im Einzel heißt Layla Fernandez, das ist eine an 16 gesetzte Kanadierin. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse und bis bald!

Welch ein großartiges Match, welch ein großartiger Sieg! Nach fast zweieinhalb Stunden Spielzeit kämpft sich Angelique Kerber in der brütenden Mittagshitze zu einem 6:4, 3:6 und 6:4 gegen Jaqueline Cristian. Im ersten Satz trumpfte die Kielerin wie schon zum Auftakt gegen Naomi Osaka stark auf, spielte taktisch clever, leistete sich wenige Fehler. Doch mit Beginn des zweiten Durchgangs ging der Sprit zur Neige. Unübersehbar verließen die 36-Jährige die Kräfte. Doch erneut war es nur ein Break, welches diesmal zugunsten der Rumänin den Ausschlag gab. Als Kerber im finalen Satz gleich ihr erstes Aufschlagspiel sang- und klanglos verlor, schienen die Weichen gestellt. Doch jetzt entdeckte die dreimalige Grand-Slam-Siegerin endgültig ihre bekannten Kämpferqualitäten, aktivierte alle Reserven und biss sich noch einmal rein, lag dann selbst Break vor, ehe sich beide als Aufschlägerinnen wieder stabilisierten. Und so dauerte es noch eine Weile, ehe die wirklich stark spielende Rumänin knapp geschlagen war. Im gesamten Match hat Kerber übrigens exakt einen Punkt mehr gemacht (97:96).

Den dritten Matchball nutzt Kerber! Wieder tritt Cristian mutig auf, gibt den Ton im Ballwechsel an. Doch die Bälle kommen wieder alle zurück. Und dann steht der Rumänin das Netz im Weg.

Trotz der großen Nervenstärke der Rumänin lässt auch Kerber nicht locker, holt auf dem Weg zum Stopp alles aus sich heraus und schiebt die Filzkugel auf die Linie. Noch ein Matchball!

Beim zweiten Matchball hält Kerber den Ball über weite Strecken nur im Spiel. Cristian behält die Nerven, spielt mutig, geht wieder vor und punktet erneut mit dem Volley. Einstand!

Wuchtig stemmt sich Cristian gegen das Aus, entwickelt unfassbaren Druck und hat dann das Gefühl für den kurzen Rückhandflugball.

Nervenstark hält Cristian mit einem Ass dagegen, dann aber kommt der Erste nicht. Die Rumänin erlaubt sich tatsächlich einen Doppelfehler. So viel zum Thema Nerven! Zwei Matchbälle für Kerber!

Kurze Ballwechsel und leichte Punkte gibt es nicht. Die Damen müssen alles investieren. Und Cristian hat im Vorwärtsgang alle Möglichkeiten, semmelt aber die Rückhand in die Maschen. 0:30!

Somit steht Cristian jetzt komplett mit dem Rücken zur Wand, muss gegen das Ausscheiden servieren. Obwohl Cristian die Kontrolle über den Ballwechsel erlangt, bringt Kerber alles zurück, bekommt dann gute Länge rein und holt sich den Punkt.

Als es kurz darauf ein Return von Cristian nicht übers Netz schafft, braust Kerber erstmals heute zu Null durch ein Aufschlagspiel und stellt auf 5:4.

Allmählich spitzt sich die Sache zu. Und Kerber ist noch lange nicht fertig, will ihre Einzelkarriere heute auf keinen Fall beenden. Abermals zeigt sie einen wunderbaren Spielzug, hat wenig später drei Spielbälle.

Zum dritten Mal in Folge geht ein Spiel zu 15 über die Bühne. Cristian hält stand, beendet die Sache ebenfalls mit einem starken Stopp. Um den Rückhandball bemüht sich Kerber erst gar nicht. 4:4!

Cristian antwortet mit ihrem sechsten Ass. Plötzlich scheinen beide als Aufschlägerinnen wieder Souveränität erlangt zu haben. Die Rumänin erhöht auf 30:0.

Zwei Spielbälle liegen bereit für Kerber. Und trotz aller Anstrengungen ist das Ballgefühl noch da. Mit einem feinen Stopp holt sich die Kielerin das Spiel zum 4:3. Dann gibt es wieder Angie-Kerber-Sprechchöre von den Rängen. Die Fans versuchen allen, um ihr zu helfen.

Doch Kerber zeigt sich unbeeindruckt, spielt das hier Punkt für Punkt. Und diesmal zahlt sich der gute Aufbau aus. Die Vorhand sitzt. Und kurz darauf gleich noch einmal. Dem Longline-Ball kann Cristian nur hinterherschauen.

Wieder spielt das Kerber gut, steht dann weit im Feld und wuchtet eine Rückhand ins Spielhindernis. Solche Fehler tun besonders weh. Das musste ein sicherer Punkt sein.

Letztlich setzt Kerber einen Rückhandreturn in die Maschen. Das beschert Cristian nach langer Zeit mal wieder einen leichten Spielgewinn zu 15. Damit steht es 3:3 im entscheidenden Satz.

Cristian erwischt mit der Vorhand die Grundlinie. 30:15! Aufgrund der letzten Eindrücke könnte ein durchgebrachtes Aufschlagspiel richtig wertvoll sein.

Kerber spielt das so gut, schickt die Kontrahentin hin und her. Doch Cristian zaubert aus vollem Lauf eine Vorhand kurz cross übers Netz.

Nachdem es zuvor in jedem Satz genau ein Break gab, sind es im dritten Durchgang jetzt schon vier - bei fünf Spielen. Noch deutet sich hier überhaupt keine Tendenz an, weil Kerber trotz aller Schwierigkeiten kämpft und Cristian die Hitze natürlich auch zu schaffen macht.

Mit einem leichten Fehler schenkt Kerber das Break wieder her, semmelt die Vorhand ins Netz und lässt Cristian auf 2:3 herankommen.

Selten schaffen es die Spielerinnen, die Ballwechsel abzukürzen, müssen um jeden Punkt lange kämpfen. Das strengt unter diesen Bedingungen besonders an. Und dann holt sich Cristian mit einer Vorhand longline einen Breakball.

Der folgende umkämpfte Ballwechsel geht Kerber verloren. Danach aber bleibt Cristian mit der Rückhand an der Netzkante hängen.

Aber natürlich wird jetzt jedes Spiel ein Kampf, leichte Aufschlagspiele gibt es nicht mehr. Da tut jeder Fehler der Gegnerin gut. Mit zweien davon ermöglicht Cristian ihrer Gegnerin den Spielball.

Nicht zu glauben! Kerberl erlangt zwei Breakbälle. Und Cristian verzieht eine Vorhand, gibt ihr Service ab. Die Deutsche geht 3:1 in Führung und kann auf die Unterstützung der zahlreichen deutschen Fans und deren Sprechchöre bauen.

Welch ein großartiger Ballwechsel! Cristian macht unglaublich Druck, doch die Bälle kommen alle zurück, Kerber ergreift dann selbst die Initiative, geht nach vorn, muss aber einen Lob erlaufen. Die Rally geht weiter und dann punktet Keber mit der Vorhand und ganz viel Länge. Stark!

Kerber zündet tatsächlich noch ein Ass und bringt damit ihr Aufschlagspiel zum 2:1 durch. Selbstverständlich ist es von Vorteil, vorlegen zu können. Das erhöht den Druck auf die Gegnerin.

Cristian ergattert einen dritten Breakball. Den wehrt Kerber mit ihrem allerersten Ass des Tages ab. Im Anschluss hat die Deutsche das Kommando im Ballwechsel.

In der Mittagshitze vergibt Cristian die zwei Breakchancen. Auch an der Rumänin geht die Anstrengung nicht spurlos vorbei. Und natürlich ist das immer auch eine Sache des Kopfes.

Aufgeben stellte für Kerber ohnehin nie eine Option dar. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin wird weiter kämpfen. Aber natürlich tut es weh, nach einem Stopp zu laufen und dann überlobt zu werden. So erlangt Cristian zwei Breakbälle.

Für einen Abgesang ist es offenbar viel zu früh. Kerber nutzt die Breakmöglichkeit, weil Cristian eine Vorhand verschlägt. 1:1 - alles wieder offen in diesem Satz!

Kerber steht plötzlich wieder auf, holt sich mit einem Vorhand-Winner tatsächliche zwei Chancen zum sofortigen Re-Break.

Dann gibt es doch noch einen Energieanfall. Der Stopp gelingt eigentlich nicht gut, doch Kerber ist flink genug, spielt die Vorhand ins offene Feld.

Dennoch gibt es noch die Momente, in denen Kerber ihre Klasse zeigt, Ballwechsel stark bestreitet und in Eigenregie punktet.

Nach diesem Fehlstart in den dritten Satz wird es für Kerber ganz schwer, hier noch einmal die Kurve zu bekommen. Und da tut gerade jeder Schritt weh. Und die 36-Jährige muss momentan viele davon machen - und dann noch ohne Erfolg.

Ganz offensichtlich konnte Kerber den Tank nicht neu befüllen, sieht sich rasch drei Breakbällen gegenüber. Dann verzieht die Deutsche eine Vorhand longline und zieht bei ihrem zweiten Aufschlagverlust in diesem Match abermals zu Null den Kürzeren.

Nachdem sich Kerber kurz auf die Toilette verabschiedet hatte, nun umgezogen zurückkehrt, ist es an ihr den finalen Durchgang zu eröffnen. Doch die ersten beiden Punkte gehen weg.

Nach einem starken ersten Satz ließ Angelique Kerber körperliche Probleme erkennen. Die 36-Jährige büßte in der prallen Mittagssonne spürbar an Energie ein. Natürlich wirkt sich so etwas auf die Konzentration aus, entsprechend stieg die Fehlerquote deutlich an. Allerdings wusste sich Jaqueline Cristian auch zu steigern, reduzierte ihrerseits die Zahl der Fehler, musste nicht mehr so viel Risiko gehen.

Ihren zweiten Satzball nutzt Cristian, weil es eine Vorhand von Kerber unter Druck nicht übers Netz schafft.

Jetzt spielt Cristian mit Übersicht, legt den Ball sicher ab und verschafft sich zwei Satzbälle.

Es ist also unbestritten, dass die körperliche Leistungsfähigkeit bei Kerber nicht mehr vollumfänglich vorhanden ist. Die 36-Jährige sieht sich gezwungen, ihren Einsatz zu dosieren. Unterdessen serviert Cristian zum Satzgewinn.

Kerber lässt bei 40:0 einen Stopp der Gegnerin weg, möchte ganz offensichtlich Kraft sparen. Umso so besser passt kurz darauf die Vorhand longline. Die Kielerin bleibt im Satz.

Nun muss Kerber gegen den Satzverlust aufschlagen, profitiert anfangs von einem Returnfehler der Gegnerin. Dann nimmt die Linkshänderin mit der Vorhand Maß - gleich zweimal.

Cristian lässt sich nicht beirren, zündet ihr viertes Ass. Dann sind das sogar zwei Asse in Folge. Die Rumänin stellt auf 5:2.

Kerber setzt mal wieder einen Akzent, prügelt die Vorhand die Linie runter. Hat die 36-Jährige etwa Reserven im Tank gefunden?

Doch gerade in dieser Phase bekommt Keber mal wieder Hilfe von der Gegnerin, die jetzt wieder ein paar Mal patzt und der Deutschen ein problemloses Aufschlagspiel beschert.

Bei Kerber ist mittlerweile auch die Zahl der unerzwungenen Fehler deutlich nach oben gegangen, 14 sind das - bei 19 der Gegnerin.

Dann kommt erstmals eine Aufschlägerin zu Null durch, Cristian macht jetzt den zehnten Punkt in Folge und enteilt auf 4:1.

Hat Kerber noch die Energie, um hier wieder die Kurve zu bekommen? Es scheint in diesem zweiten Satz eine Frage der Kraft zu sein in der prallen Mittagssonne.

Mit der Vorhand longline greift Cristian sofort zu. Sang- und klanglos zu Null gibt Kerber ihr Service ab. Nun wird das für die Deutsche ein langer und beschwerlicher Weg.

Dann landet eine Rückhand von Kerber im Spielhindernis. Das beschert Cristian drei Breakbälle.

Jetzt unterlaufen Kerber zwei leichte Fehler. Die körperliche Anstrengung zeigt vermehrt Wirkung. 0:30!

Kerber hat alle Möglichkeiten, die Kontrahentin über Einstand zu zwingen, spielt aber genau auf die Rückhand von Cristian, die das so erwartet und das Spiel zum 2:1 zumacht.

Mittlerweile glänzt auch Cristian mit Stopps. Diesmal kämpft Kerber darum, bringt den Ball zurück, ist danach aber ein leichtes Opfer.

Beide Spielerinnen zeigen ein Match auf sehr gutem Niveau. Cristian lässt Potenzial für für mehr als Platz 57 der Weltrangliste erkennen. Doch gerade in diesem Moment unterläuft ihr der dritte Doppelfehler.

Welch ein Kampf! Im bislang mit Abstand längsten Spiel hält Kerber stand, profitiert letztlich auch von den Fehlern der Gegnerin, die jetzt mit der Rückhand im Spielhindernis hängenbleibt. So hält Kerber ihr Service.

Dann vergibt Kerber einen vermeintlich leichten Volley, schenkt einen dritten Breakball her. Anschließend ist es erneut der Stopp, der hilft. Zwar muss die Deutsche nochmals ran, schiebt die Filzkugel aber locker ins offene Feld.

Den zweiten Breakball der Rumänin wehrt Kerber mit einen feinen Rückhandstopp ab. Solch zügig errungene Punkte sind in dieser körperlich sehr anstrengenden Phase viel wert.

Dann ist viel Laufarbeit gefragt. Kerber muss vor und zurück, kommt an ihre Grenzen. Cristian ist am Netz mit dem Vorhandvolley zur Stelle.

Auge und Ballgefühl sind noch vorhanden, so erlangt Kerber mit einem Stopp einen schnellen Punkt und den Spielball.

Mit einem Doppelfehler bietet Kerber den allerersten Breakball für die Gegnerin an. Doch Cristian vermag den nicht zu nutzen, bleibt im Anschluss mit der Vorhand im Netz hängen.

Dann hat Kerber Glück, dass Cristian einen kurzen Ball zwar erläuft, den Elfmeter aber nicht nutzt. Die Kielern quält sich aktuell etwas und versucht, nach dem Satzgewinn das Niveau zu halten.

Kerber glänzt mit einer Vorhand longline, hat kurz darauf Spielball. Doch die unproblematischen Aufschlagspiele gibt es jetzt nicht mehr. Zum dritten Mal in Folge geht es für sie über Einstand.

Jetzt bringt Kerber ihre Widersacherin mal wieder richtig in Bewegung. Das ist auch nötig, weil Cristian die Flinte längst nicht ins Korn wirft und hier alles aufbietet.

Dazu passt dieser Doppelfehler. Umso besser erwischt Cristian kurz darauf die cross gespielte Rückhand. Und mit einer weiteren kraftvollen Vorhand zieht die 26-Jährige das Spiel auf ihre Seite.

Doch mittlerweile sind Cristian dreimal so viele unerzwungene Fehler unterlaufen. Das macht ihr das Leben schwer und zwingt sie über Einstand.

Cristian bleibt mutig und versucht, wann immer es geht, Druck aufzubauen. Die Rumänin zieht die Vorhand durch und holt sich den Spielball.

Erneut ist es nun an Cristian, den Satz servierenderweise zu eröffnen. Der erste Punkt geht weg.

Angelique Kerber kann an das Match gegen Naomi Osaka anknüpfen, wirft erneut ihre Spielintelligenz in die Waagschale, spielt clever und auf einem sehr stabilen Niveau. So hält die Kielerin der ebenfalls sehr wuchtig auftretenden Jaqueline Cristian stand, deren risikoreicheres Spiel mehr Fehler hervorbringt.

Kerber serviert nach außen, der Rückhandreturn von Cristian findet nicht ins Feld. Das bringt den ersten Satz.

Dann hat Kerber die Nerven für den Rückhandstopp. Cristian probiert alles, doch der Ball setzt ein zweites Mal auf. Zweiter Satzball!

Über einen guten ersten Aufschlag holt sich Kerber ihren ersten Satzball, vermag den aber nicht zu nutzen. Eine cross gespielte Rückhand zieht es etwas zu spät zu Boden.

Im Anschluss gerät Cristian ein Rückhandreturn einen Hauch zu lang. Danach spielt das die Rumänin mal stark, nutzt die Breite des Platzes aus und vollendet mit der Rückhand longline. 30 beide!

Nun hat es Kerber auf dem Schläger, darf den Satz ausservieren. Die ehemalige Weltranglistenerste legt gut los, setzt die Vorhand longline mit Übersicht. Doch es folgt ein Doppelfehler.

Als Kerber wenig später mit einer Vorhand am Spielhindernis hängenbleibt, holt sich Cristian das Spiel zum 4:5 aus ihrer Sicht und bleibt vorerst im Satz.

Über einen guten Return baut sich Kerber den Winner auf, zieht die Rückhand glänzend die Linie runter. 30 beide! Im Anschluss muss die Deutsche laufen, bis es sich irgendwann nicht mehr ausgeht. Cristian steht weit im Feld und vollstreckt mit der cross gespielten Vorhand.

Entsprechend muss Cristian nun gegen den Satzverlust servieren, verbucht den ersten Punkt. Daran jedoch schließt sich ihr erster Doppelfehler an.

Über zwei gute erste Aufschläge zieht Kerber den Kopf aus der Schlinge, erzwingt die Fehler bei der Gegnerin und erhöht auf 5:3.

Zu Null kommt Kerber aber noch nicht durch. Danach spielt die Olympiazweite von 2016 stark, möchte mit dem Stopp abschließen. Doch diesmal klappt der nicht. Und als sich Cristian kurz darauf am Netz unüberwindbar ist, den Volleystopp mit der Rückhand spielt, muss Kerber erstmals über Einstand gehen. Drei Spielbälle haben ihr nichts gebracht.

Cristian muss weite Wege gehen, wird von Kerber hin- und hergescheucht, bis ihr irgendwann der Platz ausgeht. Wie schon gegen Osaka hat Keber keine Mühe mit ihren Aufschlagspielen, wobei die Quote der ersten Aufschläge heute nicht so gut ist (knapp 60 Prozent).

Ein Ass hilft Cristian auf die Sprünge. Danach tritt die Rumänin ins Feld, punktet mit der Rückhand. Und ein weiteres Ass beschert der 26-Jährigen ihren ersten völlig unproblematischen Spielgewinn.

Cristian probiert etwas, doch das Risiko zahlt sich derzeit nicht mehr aus. Oft fehlt nicht viel, doch auch jetzt landet eine Rückhand longline ein paar Millimeter im Aus.

Kerber kommt auch mit zwei Winnern weniger aus, weil sie viel über ihre Spielintelligenz regelt. So zieht die 36-Jährige ihr Aufschlagspiel zu 15 durch und stellt auf 4:2.

Bei Cristian häufen sich die Fehler, das ist gerade der achte unerzwungene. Kerber steht hier bei zwei unforced Errors.

Jetzt gehen Cristian die Argumente aus. Der Rückhandstopp ist da nicht die optimale Wahl, schafft es auch bei Weitem nicht übers Netz. Das ist das Break für Kerber!

Cristian wehrt sich, bringt Druck in die Rückhand. Doch unmittelbar darauf, verzieht die Rumänin eine Vorhand knapp und bietet doch eine Breakchance an.

Jetzt zaubert Kerber, spielt unter Bedrängnis mit der Vorhand kurz cross einen Stopp. Wenig später punktet die dreimalige Grand-Slam-Siegerin mit einer Vorhand inside-out. 0:30!

Eine gute cross gespielte Rückhand von Kerber kontert Cristian mit einer krachenden Vorhand longline. Anschließend muss die Deutsche über den Zweiten gehen, steht wenig später ungünstig zum Ball. Das ist eine Einladung für Cristian, die ihre Vorhand die Linie runter prügelt. Doch die Filzkugel landet auf der falschen Seite der Linie. Das Spiel geht an Kerber.

Dann punktet Kerber mit dem Smash und zeigt sich auch in der Folge souverän, erlangt zügig zwei Spielbälle.

Bei eigenem Aufschlag gibt Kerber wieder den ersten Punkt ab, wird zu kurz, was Cristian sofort zum cross gespielten Rückhand-Winner nutzt.

Cristian streut jetzt mal ein paar hohe Bälle ein, nimmt Tempo raus. Irgendwann übernimmt Kerber das Kommando, greift aber nicht gut genug vorbereitet an und wird von Cristian mit der Vorhand longline passiert. Die Rumänin geht 2:1 in Führung.

Daran schließt sich der bislang längste Ballwechsel an. Kerber schickt die Gegnerin hin und her, setzt dann aber ihre Rückhand in die Maschen.

Zwei Spielbälle kann Cristian nicht verwerten, weil eben Kerber ein Return-Winner mit der Vorhand longline gelingt. Abermals muss sich die Rumänin über Einstand quälen.

Beide treffen unmittelbar nacheinander die Netzkante. Cristian erläuft den Ball, das schafft Kerber im Anschluss nicht.

Über ihre Aufschläge entwickelt nun wieder Cristian Druck, spielt die Vorhand zweimal in dieselbe Ecke und erwischt Kerber auf dem falschen Fuß.

Dann glänzt Kerber mit einer blitzsauberen Vorhand longline. Im Anschluss spielt sie diesen Ball mal cross. Das genügt schon, Cristian bringt die Filzkugel nicht zurück. Und so ergibt das doch den entspannten Spielgewinn für die Deutsche.

Nun serviert Kerber - und beginnt mit einem Doppelfehler. Wenn die 36-Jährige den Ball ins Spiel bringt, dann landen die Punkte zügig auf ihrem Konto.

Im weiteren Verlauf entwickelt Cristian den nötigen Druck, entlässt Kerber nicht aus der Umklammerung und holt sich nach sieben Minuten das erste Spiel in diesem Match.

Diesmal vergibt Kerber die Gelegenheit selbst, schafft es mit der Rückhand nicht übers Netz. Danach muss die Kielerin weite Wege gehen, was sich in diesem Fall nicht auszahlt.

Nun probiert Cristian erstmals den Stopp, der aber schafft es nicht übers Spielhindernis. Das beschert Kerber eine dritte Breakchance.

Cristian wehrt sich, punktet mit der Rückhand longline. Danach zündet die 26-Jährige das erste Ass dieses Matches. Einstand!

Kerber erwischt einen Vorhandreturn sehr gut, spielt den inside-in. Da kommt Cristian nicht mehr richtig hin. 15:30! Anschließend baut die Deutsche den Ballwechsel gut auf, schließt mit dem unerreichbaren Stopp ab und organisiert sich zwei Breakbälle.

In diesem Augenblick eröffnet Cristian das Match. Der erste Aufschlag kommt auf Anhieb, es entwickelt sich gleich ein Ballwechsel, bis der Rumänin eine Rückhand zu lang gerät.

Bei Olympischen Spielen ist Cristian erstmals dabei, schaffte die Qualifikation über die Weltranglistenposition. Zum Stichtag 10. Juni war die Rumänin zwar nur 66., was theoretisch nicht gereicht hätte, doch durch die Absage zahlreicher Spielerinnen und der Tatsache, dass einige Nationen ihre vier Startplätze schnell ausschöpften, rutschte Cristian rasch ins 64-köpfige Starterfeld nach. In der ersten Runde setzte sie sich gegen Caroline Garcia nach Satzrückstand mit 5:7, 6:3 und 6:4 durch. Übrigens soll die gebürtige Bukaresterin heute auch noch ihr erstes Doppel an der Seite von Ana Bogdan bestreiten. Die Partie gegen die Japanerinnen Shuko Aoyama und Ena Shibahara ist bereits für 15:00 Uhr als zweites Match des Tages auf Court 11 angesetzt.

Zum Ende ihrer Karriere erlebt Kerber tatsächlich noch etwas Neues, tritt zum allerersten Mal gegen Cristian an. In diesem Moment betreten unsere Protagonistinnen den Court 14. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit dem französischen Stuhlschiedsrichter Pierre Bacchi zur Wahl am Netz. Anschließend spielen sich beide noch etwas ein.

Selbst auf Challenger-Ebene hat Cristian nichts bewegt. Titel holte sie allenfalls bei drittklassigen ITF-Turnieren. In diesem Jahr schaffte sie es auf Masters-Niveau erstmals in die dritte Runde (Madrid, Rom) und erreichte darüber hinaus das Halbfinale im rumänischen Cluj-Napoca (250er). Dazu gesellten sich noch drei Viertelfinals. Im Vergleich zu Kerber gestaltete sich die Bilanz der 26-Jährigen mit Blick auf die aktuelle Saison also in der Tat deutlich besser.

Heute nun stellt sich Kerber erneut eine zehn Jahre jüngere Spielerin in den Weg. Und Cristian steht in der Weltrangliste derzeit fast 150 Plätze besser da, ist die Nummer 57 der Welt und stand nie höher (Kerber seit heute 212.). Dennoch ist die Rumänin beinahe nur Tennisexperten ein Begriff. Die Rechtshänderin erreichte auf der WTA-Tour erst ein Endspiel und zog 2021 beim 250er von Linz gegen Alison Riske den Kürzeren. Bei den großen Turnieren hat sie kaum Spuren hinterlassen, befand sich sieben Mal im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers, kam aber nie über die zweite Runde hinaus.

Kerber ist bei ihren dritten Olympischen Spielen nach 2012 und 2016 und bemüht sich um einen angemessenen Abschluss ihrer Laufbahn. Ein Medaillengewinn, wie er mit dem Finaleinzug in Rio de Janeiro gelang (Silber), wäre allerdings eine Sensation. Zu schwer tut sich die Kielerin seit ihren Comeback nach der Geburt ihrer Tochter Liana. Zwar konnte sie zu Saisonbeginn mit der deutschen Mannschaft um Alexander Zverev den Triumph beim United Cup bejubeln. Selbst blieb die ehemalige Weltranglistenerste in den vergangenen Monaten deutlich von der einstigen Weltklasse entfernt. Die Achtelfinals von Indian Wells und Rom waren die besten Resultate. Da stellte das Match vor zwei Tagen hier in Roland Garros fast schon die beste Leistung seit ihrer Rückkehr dar.

Am Samstag spielte Kerber fast auf wie zu besten Zeiten. Kampfgeist, Defensivqualitäten und Cleverness verhalfen der 36-Jährigen beim Auftakt zu einem eindrucksvollen Sieg gegen Naomi Osaka. Nichts war zu spüren vom anstehenden Karriereende nach diesem Großergebnis, die Linkshänderin machte sich völlig frei von den Gedanken, dass jedes Match hier das letzte sein könnte, wobei es ja noch das Doppel an der Seite von Laura Siegemund gibt. Morgen steht die Erstrundenpartie gegen Katie Boulter und Heather Watson an.

Herzlich willkommen zum dritten Tennistag bei diesen Olympischen Spielen! In den Einzelkonkurrenzen beginnen wir heute mit der zweiten Runde. Und Angelique Kerber ist mit ihrem Match gegen Jaqueline Cristian gleich um 12:00 Uhr an der Reihe.