Italien vor den USA und noch einmal Italien - so lautet das weniger überraschende Ergebnis über 1500 Meter. Während Gregorio Paltrinieri in Abwesenheit von Weltmeister Sun Yang ein von vorne bis hinten dominantes Rennen zeigte, versuchte Gabriele Detti auf den letzten bahnen noch einmal den Angriff auf Silber. Doch Connor Jaeger brachte den zweiten Rang ins Ziel und holt nach Simone Manuel das zweite olympische Silber der Vereinigten Staaten in wenigen Minuten!

Die Silbermedaille schien schon in die USA zu gehen, doch Detti hat noch ein paar Pfeile im Köcher - doch der US-Boy kann die Attacke abwehren und geht als Zweiter durch das Ziel. Überglücklich ist jedoch allen voran Gregorio Paltrinieri, dessen Fokussierung am Ende belohnt wird und der auch ohne Weltrekord von einem Ohr zum anderen grinst.

Exakt eine Körperlänge liegt Jaeger inzwischen vor seinem US-Kollegen. Gregorio Paltrinieri scheint 300 Meter vor dem Ziel uneinholbar zu sein, wenn nicht noch der Einbruch des Jahrzehnts erfolgt. Doch im Kampf um Bronze muss Wilimovsky kämpfen, denn der Italiener Detti hat die Medaillen noch lange nicht aufgegeben. Mack Horton dagegen wird heute keine Medaille mit nach hause nehmen.

Wie eine Maschine pflügt der Italiener durchs Wasser - seine völlige Konzentration auf dieses eine Rennen scheint sich auszuzahlen!

Hinter dem sehr stabilen Italiener bleibt ein Quartett eng zusammen. Mit Ausnahme der beiden Außenseiter aus Norwegen und Frankreich lässt sich keiner der Distanzschwimmer abschütteln. Nach knapp 1000 Metern traut sich Connor Jaeger, seinerseits die Attacke zu, doch Landsmann Jordan Wilimovsky hält engen Kontakt.

Das ist Kompromisslosigkeit in Reinform! Paltrinieri hängt Detti und den Kanadier ab und schwimmt aktuell mit fast einer Körperlänge Vorsprung sein eigenes Rennen. Nach einem guten Viertel der Strecke haben sich allerdings Mack Horton und Connor Jaeger ins Medaillenrennen eingeschaltet.

Bei seinem einzigen Start in Rio will Gregorio Paltrinieri kein Risiko angehen und das Tempo von Anfang an hoch halten. Gemeinsam mit Ryan Cochrane legt der Italiener eine hohe Schlagzahl vor. Einzig Paltrinieris Landsmann Gabriele Detti hängt sich zunächst an die beiden Führenden. Doch noch sind viele Bahnen zu schwimmen.

In die amerikanisch-italienische Allianz würden Mack Horton und Ryan Cochrane einbrechen. Während sich der letztgenannte WM-Dritte aus Kanada im Vorfeld schwer tat und aufgrund seiner vergleichsweise langsamen Halbfinalzeit eher nicht als Favorit gilt, könnte der Australier Horton durchaus nach Edelmetall greifen. Außenseiter sind dagegen Damien Joly aus Frankreich und der Norweger Henrik Christiansen.

Auf der Langstrecke rechnen sich die traditionellen Schwimmnationen Italien und USA aufgrund jeweils gleich zweier starker Finalisten große Goldchancen aus: Gabriele Detti und Gregorio Paltrinieri überzeugten im Halbfinale auf Seiten der Südeuropäer, während Jordan Wilimovsky und Connor Jaeger die "Stars and Stripes" hochhielten. Asien fehlt dagegen gänzlich im Finale - vor allem die Abwesenheit von Chinas Schwimm-Star und Dopingfall Sun Yang fällt dabei ins Gewicht.