Fazit:
Deutschland schlägt Island trotz einer durchschnittlichen Leistung mit 2:0 und sichert sich damit den dritten Sieg in Folge. Im ersten Durchgang ließ Schüller die beste Torchance der DFB-Elf schon früh liegen (4.) und nach dem Seitenwechsel waren nennenswerte Möglichkeiten weiterhin eher Mangelware. Schüller holte letztlich einen Elfmeter heraus, den Gwinn sicher verwandelte (65.). Mehr Sicherheit kam bei der deutschen Mannschaft durch die Führung allerdings nicht auf und so musste Berger kurz vor Schluss in höchster Not gegen Zomers parieren (85.). In der Nachspielzeit erzielte Bühl unter Mithilfe der isländischen Schlussfrau noch das 2:0 und sorgte damit für den Endstand. Für Deutschland geht es am 01.12. mit dem Spitzenspiel gegen Dänemark weiter, in Rostock geht es dann um die Tabellenführung in Gruppe A. Danke fürs Mitlesen und bis zum nächsten Mal!

Tooor für Deutschland, 0:2 durch Klara Bühl
Bühl erhöht in der Nachspielzeit auf 2:0! Die Spielerin des FC Bayern geht zentral vor dem Sechzehner ins Dribbling und wird beim Schuss nicht entscheiden gestört. Ihr Abschluss aus rund 18 Metern kommt eigentlich zentral aufs Tor, doch die isländische Keeperin sieht bei dieser Aktion nicht gut aus und lässt das Leder passieren.

Die Spielerin von Olympique Lyon versucht es mit dem linken Fuß selbst, setzt ihren Schuss aber knapp neben den rechten Pfosten.

Däbritz dreht sich rund 20 Meter vor dem isländischen Strafraum clever in ihre Gegenspielerin rein und holt einen Freistoß heraus!

Weitere fünf Minuten muss die deutsche Mannschaft noch überstehen!

Nach Zuspiel von Nüsken kommt Freigang aus 15 Metern noch mal zum Abschluss, doch die Frankfurterin bekommt aus zentraler Position nicht genug Druck hinter den Ball.

Die letzten Minuten laufen und besonders sicher spielt die DFB-Elf die knappe Führung bislang nicht herunter. Immer wieder gibt es leichte Ballverluste und Island kann kontern - gerächt hat sich das bisher noch nicht.

Berger kommt rechtzeitig aus ihrem Kasten! Die deutsche Mannschaft offenbart Lücken in der Defensive und plötzlich taucht Zomers frei vor der deutschen Torhüterin auf. Berger verkürzt den Winkel und pariert per Fußabwehr!

Gute Defensivaktion von Brand: Erneut kann Island den Ball in die deutsche Hälfte tragen, doch die Wolfsburgerin eilt auf der rechten Seite zurück und luchst Vilhjálmsdóttir den Ball vom Fuß.

Gelbe Karte für Klara Bühl (Deutschland)

Nächster Wechsel bei der deutschen Mannschaft: Mit Oberdorf geht eine gelb vorbelastete Spielerin, neu dabei ist Däbritz.

Das Publikum fordert Elfmeter, weil Hendrich gegen Eiríksdóttir entschieden den Körper reinstellt. Die Schiedsrichterin lässt weiterlaufen und gibt der Isländerin noch ein paar Takte mit, da wollte sie zu sehr das Foul ziehen.

Die eingewechselten Brand und Freigang sind in der Offensive bemüht, doch das Passspiel im letzten Drittel bleibt ausbaufähig. Zu viele Fehlpässe leiten aktuell isländische Gegenangriffe ein.

Ähnlich wie Island hat auch Deutschland bisher keine Mühe die ruhenden Bälle des Gegners zu verteidigen. Schnell kommt das Team von Horst Hrubesch wieder in Ballbesitz.

Wieder kann Island einen Konter aufziehen, weil Nüsken und Oberdorf beide zu hoch stehen und überspielt werden. Am Ende sind genug deutsche Spielerinnen hinter dem Ball und die DFB-Elf kann zur Ecke klären.

Island fährt mal einen gelungenen Konter! Hendrich kann den ersten Abschluss von Vilhjálmsdóttir entscheidend blocken und ist auch beim zweiten Versuch aus rund 20 Metern noch mit der Fußspitze dran, Berger kann das abgefälschte Leder schlussendlich sicher aufnehmen.

Ist der Führungstreffer vielleicht der berühmtberüchtigte Dosenöffner aus deutscher Sicht? Bühl tanzt auf links ihre Gegenspielerin aus und zieht zur Grundlinie. Ihr Pass auf der ersten Pfosten wird von Island dann in letzter Sekunde noch abgefangen.

Tooor für Deutschland, 0:1 durch Giulia Gwinn
Gwinn tritt und bewahrt die Nerven! Die Außenverteidigerin versenkt den Ball sicher im linken, unteren Eck. Die Keeperin hatte sich früh für die andere Seite entschieden und springt damit ins Leere.

Elfmeter für Deutschland! Oberdorf bringt von halbrechts einen hohen Ball auf den zweiten Pfosten - dort steigt Schüller hoch und wird von der rausgelaufenen Keeperin mit der Faust am Kopf getroffen. Eine klare Angelegenheit und die Schiedsrichterin zeigt sofort auf den Punkt.

Doch erneut ist der Eckstoß nicht gut getreten und das Leder kommt noch vor dem ersten Pfosten herunter - leichtes Spiel für Islands Abwehr um Kapitänin Viggósdóttir.

Jetzt sind die Gastgeberinnen mal vorgerückt und Nüsken kann Schüller mit einem weiten Ball schicken. Der Stürmerin fehlen mitgelaufene Kolleginnen, also schließt sie selber ab - ihr Schuss wird allerdings zur Ecke geblockt.

Wieder kommt Brand am zweiten Pfosten zum Kopfball, trifft aus spitzem Winkel allerdings nur das Außennetz. Schüller hatte die Wolfsburgerin mit einem Chipball in Szene gesetzt.

Die deutsche Mannschaft rückt immer wieder weit vor und läuft nach Ballverlusten in Konter. Island kann das bisher zum Glück noch nicht nutzen.

So wie zu Beginn der Partie spielt Island auch nach Wiederanpfiff munter mit: Berger bekommt einen Freistoß der Gastgeberinnen nicht richtig zu packen, kann das Spielgerät aber im zweiten Anlauf unter Kontrolle bringen.

Nach einem deutschen Freistoß herrscht im isländischen Strafraum Chaos, doch keine Spielerin in Dunkelgrün kann das Leder entscheidend Richtung Tor lenken.

Brand lässt das 1:0 liegen! Linder bricht auf der linken Seite mit viel Tempo durch und bringt das Leder aus vollem Lauf hoch auf den zweiten Pfosten. Dort kommt die eingewechselte Brand recht unbedrängt zum Kopfball, doch ihr Abschluss geht neben das Tor.

Die deutsche Mannschaft kommt etwas behäbig aus der Kabine und leistet sich im Aufbau den ein oder anderen Fehlpass. Dadurch merken natürlich auch die Isländerinnen, dass hier vielleicht was drin ist!

Horst Hrubesch reagiert und bringt mit Brand und Nüsken zwei neue Spielerinnen aufs Feld. Lattwein und Huth bleiben dafür draußen - weiter geht's!

Halbzeitfazit:
Island und Deutschland verabschieden sich mit einem 0:0 in die Kabine. Die DFB-Elf startete gut und hatte durch Schüller nach wenigen Minuten bereits eine gute Torchance: Nach flacher Hereingabe von Bühl setzte die Stürmerin ihre Direktabnahme allerdings an die Latte (4.). Danach folgten nur noch zwei Distanzschüsse von Lattwein bis zur 14. Spielminute und in der verbleibenden Spielzeit tat sich die deutsche Mannschaft sichtlich schwer. Immer wieder wurden Flanken in den isländischen Strafraum geschlagen, doch gefährlich wurde es nie. Insgesamt agiert Deutschland zu einseitig und im letzten Drittel fehlen Überraschungsmomente, die Island vor Probleme stellen könnten.

Auch die deutschen Eckbälle sind für die Isländerinnen kein Problem, weil die Hereingaben am ersten Pfosten runterkommen. Es läuft auf ein torloses Remis zur Halbzeit hinaus.

Bühl löst sich auf der linken Seite von zwei Gegenspielerinnen, verpasst dann aber das Zuspiel auf die mitgelaufene Linder. Stattdessen entscheidet sich die Münchnerin für einen Abschluss aus 16 Metern, der letztlich komplett verunglückt und über den Kasten der Gastgeberinnen fliegt.

Im letzten Drittel fehlt der deutschen Mannschaft noch die zündende Idee. Die hohen Flanke finden keine Mitspielerin und das flache Kombinationsspiel unterbinden die Isländerinnen mit cleverem Defensivverhalten.

Wir nähern uns der Halbzeit - gelingt der DFB-Elf vor dem Seitenwechsel noch ein Treffer? Bis auf den Lattentreffer von Schüller nach vier Minuten ist Deutschland offensiv noch nicht richtig zum Zug gekommen.

Nächster Abschluss aus der zweiten Reihe: Gwinn zieht von ihrer rechten Seite in die Mitte und schießt aus rund 18 Metern aufs Tor. Die Kugel rauscht am rechten Pfosten vorbei.

Die Flanken der deutschen Mannschaft finden im Strafraum der Isländerinnen einfach keine Abnehmer! Wieder kann Linder von links ins letzte Drittel spielen, doch immer ist eine Verteidigerin zur Stelle.

Deutschland verliert in dieser Phase im Mittelfeld durch Fehlpässe zu oft den Ball und macht sich damit das Leben selber schwer.

Linder nimmt auf der linken Seite Tempo auf und setzt sich im Laufduell mit der isländischen Verteidigerin durch. Ihre halbhohe Hereingabe rutscht auf Höhe des Elfmeterpunkts durch zu Lattwein, die den Ball aber nicht kontrollieren kann und das Leder schließlich verliert.

Island schiebt mittlerweile weiter raus und greift Deutschland vorne an, das Team von Horst Hrubesch ist allerdings weiterhin spielbestimmend.

Schüller läuft die gegnerische Torhüterin im Aufbau an und erzwingt einen flachen Fehlpass durch die Mitte. Dallmann schnappt sich den Ball und will das Leder unter Bedrängnis über die vorgerückte Keeperin heben. Die isländische Mannschaft kann den Schuss allerdings rechtzeitig blocken.

Wieder wird Schüller mit einer hohen Hereingabe gesucht, doch Huths hoher Ball findet eine Verteidigerin in Blau. Die DFB-Elf ist gut im Spiel!

Bühl setzt sich auf der linken Seite durch und zieht bis zur Grundlinie. Von dort flankt sie hoch in die Mitte, doch Schüller im Zentrum kommt nicht an den Ball und damit endet der Spielzug ohne einen Abschluss.

Die deutsche Drangphase geht weiter, aber Island blockt zwei Distanzschüsse an der Strafraumgrenze. Hrubesch scheint Abschlüsse aus der zweiten Reihe aktiv einzufordern.

Lattwein versucht es aus 16 Metern! Wieder ist die defensive Mittelfeldspielerin mit nach vorne gelaufen und bekommt zentral vor dem Sechzehner zu viel Raum. Ihren flachen Schuss fischt die Keeperin noch mit den Fingerspitzen aus dem rechten Eck.

Deutschland hat durch die Angriffe auf jeden Fall an Selbstvertrauen gewonnen und reißt die Spielkontrolle langsam aber sicher an sich. Island wird nun mehr in die Abwehr gedrängt.

Erneut wird es gefährlich über die rechte Seite der deutschen Mannschaft: Gwinn schaltet sich ein und gibt weiter auf Huth, die mit ihrem hohen Ball im Zentrum Dallmann findet. Die Münchnerin kommt zum Kopfball, platziert den Ball aber zu hoch.

Mit etwas Glück behauptet Lattwein halbrechts den Ball gegen zwei Gegenspielerinnen und zieht aus 18 Metern mal ab. Ihr Schuss aus der zweiten Reihe fliegt rechts am Kasten vorbei und die isländische Keeperin muss nicht eingreifen.

Auch wenn die erste, klare Torchance der DFB-Elf zuzuschreiben ist, macht Island hier weiter das Spiel. Die Gastgeberinnen scheinen sich deutlich mehr vorgenommen zu haben als noch im Hinspiel, wo Deutschland permanent am Drücker gewesen ist.

Schüller trifft die Latte! Der erste deutsche Angriff wird direkt richtig gefährlich, weil Bühl auf links zu viel Raum bekommt und den Ball scharf nach innen bringt. Die Kugel tickt kurz vor der Stürmerin noch auf, Schüller nimmt den Pass aber trotzdem direkt und trifft den Querbalken.

Die Gastgeberinnen haben in den ersten Minuten mehr Ballbesitz, spätestens in der Hälfte der deutschen Seite ist aber Schluss für Island. Die DFB-Elf lässt den Gegner zunächst gewähren.

Die Kugel rollt: Bei frostigen Temperaturen in der isländischen Hauptstadt geht es los!

Wie ist die Ausgangslage vor dem Spiel? Deutschland hat aus drei Spielen sechs Punkte geholt und würde mit einem Sieg in Reykjavík den zweiten Tabellenplatz hinter Dänemark sichern. Da das Rückspiel und damit der direkte Vergleich gegen Spitzenreiter Dänemark noch aussteht, liegt Rang eins und damit die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Frankreich noch in der Hand der DFB-Elf.

Trotz der Ungewissheit um die Zukunft von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg ist die Stimmung im deutschen Lager wieder positiv. Hrubesch registrierte beim Team nach dem Sieg gegen Wales eine positive Grundhaltung: "Wir haben wieder gemerkt, was wir können. Nach dem Spiel waren die Mädels erleichtert und sie glauben jetzt wieder an sich selber." Auch Stürmerin Schüller vom FC Bayern will auf dem Heimsieg aufbauen und erneut drei Punkte holen: "Für uns ist es momentan wichtig, Tore zu schießen und Spiele zu gewinnen."

Bei den Gastgeberinnen aus Island sind vereinzelte Spielerinnen in der Bundesliga aktiv: Kapitänin Viggósdóttir ist beim FC Bayern in der Innenverteidigung gesetzt und Vilhjálmsdóttir wirbelt in der Offensive von Bayer Leverkusen - beide vertreten ihr Land heute von Beginn an. Auch der VfL Wolfsburg hat mit Jónsdóttir eine isländische Spielerin in seinen Reihen, die Offensivkraft fällt aber wie bereits im Hinspiel verletzt aus.

Doorsoun übernimmt Hegerings Platz in der Innenverteidigung und spielt neben Hendrich. Im Tor startet auch heute die routinierte Berger und bekommt den Vorzug vor den Talenten Johannes und Mahmutovic. Auf den Außenbahnen der Viererkette sollen sich Gwinn und Linder auch heute offensiv einschalten und vor der Abwehr bekommt Däbritz eine Pause, neu dabei ist dafür Lattwein, die neben ihrer Vereinskollegin Oberdorf aufläuft. In der Offensive kommt Dallmann für Freigang in die Mannschaft, wodurch der deutsche Angriff ausschließlich aus Spielerinnern aus Wolfsburg und München besteht.

Nach zuletzt zwei Siegen in Folge ist Deutschland wieder in ruhigeren Gewässern unterwegs: Das Hinspiel gegen Island konnte man in Bochum mit 4:0 für sich entscheiden und beim 5:1 gegen Wales wurde der Aufwärtstrend am Freitag noch mal unterstrichen. Der Kader hat sich seit Berufung wie folgt verändert: Alexandra Popp hatte sich bereits vor dem Spiel in Hoffenheim abgemeldet und ist auch nicht mit nach Island gereist. Hinzugekommen sind zwei neue Ausfälle, weil Hegering (Achillessehnenprobleme) und Anyomi (Knie) ebenfalls abgereist sind. Mit Kleinherne kehrt eine Nachzüglerin in den Kreis der deutschen Mannschaft zurück, die Frankfurterin nimmt allerdings zunächst auf der Bank Platz.