Fazit: Der WAC scheitert bitter an PAOK. Dabei war man über die volle Distanz gesehen das bessere Team, mit den besseren Chancen, doch ein Fehler hinten von Diabate leitete das Unheil ein: ein Weitschuss von Camara beendet die WAC-Träume vom Aufstieg. Ein nur knapp missglückter Lucky Punch als letzte Aktion beim WAC passte da perfekt ins Bild.

Marco Sulzner hat mit der allerletzten Aktion den Ausgleich am Fuß, er nimmt einen hohen Ball direkt mit links und es fehlen nur Zentimeter zur Stange.

Tooor für PAOK Saloniki, 0:1 durch Mady Camara
Das ist bitter! Der WAC leistet sich durch Diabate beim Rausspielen hinten einen Fehler, der zunächst nicht weiter schlimm wirkte, weil die Griechen nicht durch die Abwehr durchbrechen, doch dann fasst sich Camara ein Herz und zieht einfach aus der Distanz ab und versenkt unhaltbar im linken oberen Eck.

Zukic zieht am Halbkreis unmittelbar vor dem Sechzehner im Lauf wuchtig ab, aber der Ball segelt einen gut einen Meter über das Tor.

Erste Halb-Chance schon früh in Abschnitt zwei: Eine Ecke vom WAC kommt anfangs vielversprechend zur Mitte, doch der Ball landet dann deutlich neben dem Tor. Auf der Gegenseite geht ein Schuss von Zivkovic übers Tor von Polster.

Dejan Zukić führt einen Freistoß an der linken Strafraumecke aus, doch die Hereingabe ist zu ungenau und segelt an der linken Stange ins Toraus vorbei.

Gelbe Karte für Dominik Baumgartner (Wolfsberger AC)
Baumgartner reißt am Leiberl seines Gegenspieler, dann wird es dem Schiedsrichter irgendwann zu bunt. Der nachfolge Freistoß geht über das Tor von Polster hinweg - keine Gefahr

Gelbe Karte für Simon Piesinger (Wolfsberger AC)

Und weiter geht es! Polster ist sogleich gefordert, weil ein abgefälschter Schuss der Gäste unangenehm aufs Tor kommt, der WAC-Keeper muss über die Latte parieren. Immerhin die Ecke danach war wieder mal ein Schuss ins Leere.

Zwischen-Fazit: In 180 Minuten gelang keinem Team ein Treffer, somit muss es weitergehen. Wenn man die Rollenverteilung im Vorfeld betrachtet, kann der WAC sehr zufrieden sein, doch hätte man mehrmals die Chance gehabt, eine Führung zu erzielen, die angesichts PAOKs sehr harmlosen Auftritts wohl zum Aufstieg gereicht hätte. So muss der WAC noch zittern.

Gleich ist Schluss, das dürfte wohl eine Verlängerung geben.

Gelbe Karte für David Atanga (Wolfsberger AC)
Etwas härter war das Einsteigen schon, aber eine mündliche Verwarnung hätte es wohl auch getan.

Zum Abschluss der regulären Spielzeit gibt es nochmal Ecke für die Gäste, obwohl der Ball eigentlich schon vorher klar im Toraus war, doch so harmlos wie PAOK bei Ecken bislang - und auch hier jetzt wieder - war, wird sich kein WAC-Fan dran stören.

Andrija Zivkovic mit einem Weitschuss, der Ball kommt gar nicht mal so schlecht, zieht aber an der linken Stange vorbei.

Wimmer, der einen sehr engagierten und verlässlichen Eindruck hinterlässt, putzt aus zur Ecke, die dann direkt in Polsters Fangarmen landete.

Allzu lang ist hier nicht mehr zu spielen, wenngleich die Trinkpausen und normalen Unterbrechungen wohl einige Minuten Nachspielzeit erfordern werden. Derzeit wäre eine Verlängerung vor allem für den WAC bitter, der hier schon mindestens zwei Chancen vorfand, die auch im Tor hätten landen können.

Gelbe Karte für Giannis Konstantelias (PAOK Saloniki)
Konstantelias hinterläuft seinen Gegner und bringt ihn dabei zu Fall.

Gelbe Karte für Nicolas Wimmer (Wolfsberger AC)
Wimmer geht auf Nummer sicher und zieht das taktische Foul.

Nächste Top-Chanc für den WAC, der über Atanga von links in Richtung Strafraum stürmt, er sieht im Rückraum Zukic kommen und spielt nach hinten zurück, doch sein Schuss aufs kurze Eck pariert Pavlenka zur Seite.

Fedor Chalov mit der bislang besten Aktion der Gäste, sein Kopfball nahe des Fünferraums nach einer Flanken-Hereingabe verfehlt das Ziel aber knapp, nicht zuletzt, weil er dabei stark bedrängt war und mit dem Rücken zum Tor stehend, aus der Drehung heraus nicht optimal positioniert war. Dennoch kam die Kugel gefährlich aufs Tor.

Atanga bekommt direkt am Strafraum den Ball von der Seite zur Mitte serviert, hat Platz und eine gute Schussposition, verzieht aber leichtfertig. Solche Chancen darf der WAC nicht einfach so verstreichen lassen.

Während Trainer Kühbauer vor allem offensiv umkrempelt, verstreicht die nächste Eckball-Chance der Gäste. Bei Standards ist PAOK bislang sehr schwach.

Und die nächste Corner-Gelegenheit für die Gäste, die nun eine kleinere Drangphase erleben. Doch zuvor gleich 3 Wechsel beim WAC.

Michailidis mit der Brechstange aus gut 30 Metern, und der Ball kommt gar nicht mal so schlecht, jedenfalls findet er, wenn auch sehr zentral, das Ziel, womit Polster erstmals eingreifen muss; er lenkt seitlich ins Toraus ab. Die Ecke danach verlief aber wie schon alle zuvor, nämlich harmlos.

Während man dem WAC als Underdog wenig vorwerfen kann, zumal dieser bereits eine Groß-Chance und mehrere halbe vorfand, so ist das, was PAOK bislang zeigt, schon sehr wenig.

Ohne viel Tarnen und Täuschen nimmt Michailidis den Freistoß direkt und haut ihn deutlich drüber. Das passt gut zum Spiel.

Dominik Baumgartner foult Chalov an der Strafraumgrenze, das könnte nun gefährlich werden.

So richtig Fahrt aufnehmen will das Spiel noch nicht, alles spielt sich zwischen den Strafräumen ab, dazu kommt die ein oder andere Schlampigkeit dazu. Im Grunde das geborene 0:0, wenngleich es heute bekanntlich einen Sieger geben muss.

Ein Freistoß der Griechen aus dem Halbfeld wird prompt vom aufmerksamen WAC per Kopf geklärt.

Unverändert geht es für beide Teams in Abschnitt zwei!

Pausen-Fazit: Auch die insgesamt 3. Halbzeit zwischen beiden Teams endet torlos. Der WAC hat die beste Chance auf seiner Seite und ist auch insgesamt die offensiv aktivere Mannschaft. Am Ende werden aber auch die Kärntner mindestens einen Treffer zum Weiterkommen brauchen.

Gelbe Karte für Magomed Ozdoev (PAOK Saloniki)
Ozdoev hat keine Chance mehr am Ball, holt dabei seinen Gegenspieler im Nachgang von den Beinen und sieht dafür zu Recht die gelbe Karte.

Kurz vor der Pause lautet die Statistik 4:0 für den WAC bei Torabschlüssen. Wer hätte das gedacht. Momentan sind die Kärtner auch deutlich öfter am Ball und vor allem in der gegnerischen Hälfte.

Renner versucht die Kugel aus der Distanz aufs lange Eck zu zirkeln, der Versuch endet mit einer weiteren Ecke, weil ein Grieche sein Bein dazwischen hatte. Und die war auch unangenehm, denn Wimmer kommt am Elferpunkt ran und köpft wuchtig übers Tor.

Hinten macht der WAC seine Sache unterdessen sehr gut, Matic und seine Kollegen unterbinden gekonnt einen Angriffsversuch der Gäste.

Abermals ein ungefährlicher Eckball, doch er eröffnete dem WAC eine super Konter-Chance, Ballo allerdings scheitert im 1-gegen-1 mit dem Keeper, weil er zu lange zögert. Das war die erste Riesenchance im Spiel.

Eckball Nummer drei für PAOK.

Nun gab es eine kurze Trinkpause, mittlerweile läuft das Spiel aber wieder, das derzeit schon phasenweise den Charakter eines Sommer-Kicks hat.

Gute Drangphase der Hausherren soeben, die sich in der gegnerische Hälfte festsetzen, aber trotz Nachdrucks nicht in den Sechzehner eindringen konnten.

Freistoß aus dem Halbfeld, ausgeführt durch Avdijaj, die Hereingabe kann zunächst weggefaustet werden, doch der Ball kommt wieder retour, abermals Avdijaj schnalzt dann den Ball zum Fünfer, Ballo streift die Kugel, seine Mitspieler dahinter schrammen vorbei. Das war die erste gefährlichere Aktion im Spiel.

Erster Torschuss im Spiel, durch Ballo, der über links von Avdijaj geschickt wird, dann seitlich in den Strafraum eindringt, aber sein Abschluss war eher die Marke "Abschlüsschen" und folglich kein Problem für den gegnerischen Keeper.

Gelbe Karte für Cheick Mamadou Diabaté (Wolfsberger AC)
Eine etwas harte Gelbe Karte, die sich Diabaté hier im Zweikampf abholte: Bisschen reißen, bisschen zupfen, aber mehr war da nicht.

Nach einer längeren Unterbrechungspause (ein Spieler der Griechen musste mit Nasenbluten behandelt werden) rollt der Ball nun aber wieder.

Bislang sehen wir kein allzu hohes Tempo und mehrere weite Bälle. Möglicherweise auch aufgrund der hohen Temperaturen.

Doch auch diese, kurz ausgeführte Variante, kann vom WAC umgehend entschärft werden.

Renner klärt per Kopf zum nächste Corner für die Gäste.

Das könnten wir öfters heute sehen, dass die Gäste das Spiel machen und kontrollieren, während der WAC auf Konter lauert; ein Rezept, das schon beim Hinspiel ziemlich vielversprechend aussah aus Sicht der Wölfe.

Doch der misslingt, der Ball landet schlussendlich im Seitenaus nahe des Mittelkreises, von dort geht es nun weiter mit Ballbesitz PAOK.

PAOK nun mit dem ersten Eckball im Spiel!

Der WAC klopft erstmals an, mit einem guten, schnellen Angriff über die linke Seite, vorgetragen von Avdijaj, der dann zur Mitte auf Ballo ablegen möchte, aber der Versuch misslingt. Der Ball landet beim Torhüter.

Der Ball rollt!

Interessant wird auch, wie vor allem die Wolfsberger mit der Hitze klarkommen werden. 31 Grad hat es noch. Temperaturen, die die Gäste wohl eher gewohnt sind.

Die griechischen Fans sind hier klar tonangebend und stellen einen beachtlichen Block, der Andrang von Kärntner Seite her ist dagegen eher überschaubar.

Gleich geht es los, die Spieler kommen bereits aufs Feld.

Sollte der WAC, bei dem heute auch Neuling Adama Dramé erstmals auf der Bank Platz nehmen wird (mehr im Spielschema bzw. unter Aufstellung), weiterkommen, so wartet im Play-off mit HNK Rijeka die letzte Hürde vor der Europa-League-Gruppenphase. Scheiden die Lavanttaler gegen PAOK aus, geht es im Play-off der Conference League voraussichtlich gegen Omonia Nikosia weiter.

Zusammen mit dem Cup-Beginn in Wallern war dies bereits das 3. Pflichtspiel, womit die Kärntner nun voll im Saft stehen. Ein Umstand, der ein klarer Vorteil ist, beginnt für PAOK die Saison in Griechenland doch erst am 24. August.

Obendrein reisen die Lavanttaler mit Selbstvertrauen in die Landeshauptstadt an. Dem Fehlstart zum Bundesliga-Auftakt (0:2 gegen Altach) folgte am vergangenen Wochenende ein 2:0-Auswärtserfolg bei der Wiener Austria.

Doch das muss kein schlechtes Omen sein, denn die Gesamtbilanz gegen österreichische Teams ist ausgeglichen: In 11 Spielen gegen den FC Kärnten, Rapid Wien, Wiener SC, FC Tirol und nun dem WAC gab es aus PAOK Sicht drei Siege, vier Remis und vier Niederlagen.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Griechen ins schöne Kärnten reisen: 2001/2002 traf PAOK schon einmal auf einen Kärntner-Klub; den FC Kärnten im UEFA Cup (Runde 1). Damals war das Hinspiel, allerdings in Kärnten, ebenfalls 0:0 geendet. Im Rückspiel setzten sich die Griechen dann aber klar durch (4:0).

Ganz so viele werden es nun nicht werden; immerhin 1000 griechische Gäste-Fans werden aber auf jeden Fall für Stimmung sorgen.

Dass man diese Bewährungsprobe gut überstanden hat, macht Mut, wenngleich eine solche Unterstützung heute im Klagenfurter Wörthersee Stadion wohl eher nicht zu erwarten ist. Dennoch verbinden die Wolfsberger tolle Erinnerungen mit diesem Ort, an den man schon in vorangegangenen Europacup-Spielen ausweichen hatte müssen. So gelang ja erst im Mai dort der größer Triumph der Vereinsgeschichte: der ÖFB-Cup-Titel!

Mit einem 0:0 aus dem Hinspiel in Saloniki ist die Ausgangsposition der Wölfe heute besser als viele im Vorfeld erwartet hatten. Und das gelang letzte Woche nicht irgendwo, sondern im bekannten Hexenkessel von Toumbas vor 28.000 frenetischen Griechen-Fans!