Fazit:
Die Blamage für die USA ist perfekt und Vlatko Andonovski als Coach des Nationalteams dürfte hiermit Geschichte sein. Trotz spielerischer Überlegenheit in allen Belangen konnte der Weltranglistenerste nicht für Zählbares sorgen und kann sich davon am Ende nichts kaufen, denn im Elfmeterkrimi behielten die Schwedinnen schließlich die Nerven. Am Ende war es sogar der Video-Assistant, der für Klarheit sorgen musste. Mit den USA verabschiedet sich auch die Legende Megan Rapinoe von der WM-Bühne, denn sie wird auf jeden Fall nach dem Ende der Saison in den Staaten ihre lange und glorreiche Laufbahn beenden. Schweden steht im Viertelfinale und trifft dort am Freitagmorgen auf Geheimfavorit Japan. Wir verabschieden uns für heute und sagen bis dahin: Gut Kick und tschau!

Elfmeter verwandelt Schweden: Lina Hurtig
Zuerst hat Naeher, die die Ecke ahnt den Ball, kann ihn aber nicht festhalten und das Leder rutscht auf der linken Seite knapp über die Linie! Erst der Videobeweis sorgt für Klarheit und damit ist klar: Die USA scheiden aus dem Turnier aus und bei den Schwedinnen brechen alle Dämme, als Lina Hurtig ihrem Namen alle Ehre macht und dennoch jubelnd ihren heranstürmenden Teamkolleginnen nicht mehr entlaufen kann!

Elfmeter verschossen USA: Kelley O'Hara
Mit einem lässigen Lupfer probiert es die eingewechselte O'Hara - rechts an den Außenpfosten! Das bedeutet Matchball für Schweden!

Elfmeter verwandelt Schweden: Magdalena Eriksson
Kurz zögert sie beim Anlauf, verwandelt ihn aber sicher und präzise nach rechts oben ins Kreuzeck, wo Naeher nichts mehr ausrichten kann.

Elfmeter verwandelt USA: Alyssa Naeher
Dreist in die Mitte verwandelt Naeher im Duell der Schlussfrauen ihren Elfer, denn ihre Konkurrentin springt zur rechten Seite weg.

Elfmeter verwandelt Schweden: Hanna Bennison
Es geht weiter! Bennison behält die Nerven und jagt das Ding platziert halblinks nach oben.

Elfmeter verschossen USA: Sophia Smith
Die Nerven liegen blank! Weit rechts neben den Kasten geht der Ball der 22 Jahre jungen Sophia Smith.

Elfmeter verschossen Schweden: Rebecka Blomqvist
Blomqvist wählt die rechte untere Ecke - Naeher auch und wehrt erfolgreich zur Seite ab!

Elfmeter verschossen USA: Megan Rapinoe
Das gibt es nicht! Im möglicherweise letzten Länderspiel ihrer Laufbahn jagt Rapinoe das Ding wie ihre Vorgängerin über den Balken!

Elfmeter verschossen Schweden: Nathalie Björn
Alyssa Naeher war schon geschlagen, doch der Ball geht weit über die Querlatte ins Nirwana!

Elfmeter verwandelt USA: Kristie Mewis
Wieder die linke obere Ecke!

Elfmeter verwandelt Schweden: Elin Rubensson
Auch der sitzt - links oben platziert.

Elfmeter verwandelt USA: Lindsey Horan
Kurz stoppt die Spielmacherin beim Anlauf und wählt die linke Ecke, wo Zećira Mušović nur hinterherspringen kann.

Elfmeter verwandelt Schweden: Fridolina Rolfö
Auch dieser Elfer sitzt! Rolfö schlenzt das Leder halbhoch nach rechts, wo Alyssa Naeher die Ecke ahnt, aber nichts mehr machen kann.

Elfmeter verwandelt USA: Andi Sullivan
Flach in die untere linke Ecke und unhaltbar für Zećira Mušović, die die Ecke geahnt hatte. 1:0 für die USA!

Fazit nach 120 Minuten:
Es bleibt beim 0:0 und es geht tatsächlich ins erste Elfmeterschießen der WM. Zwischen Schweden und den USA steht eine wahre Nervenschlacht an und tatsächlich könnten die Schwedinnen mit ihrer herausragenden Keeperin einen leichten Vorteil haben, denn die Glanzparaden von Zećira Mušović haben die spielerisch sehr blassen Schwedinnen im Spiel gehalten. In der Verlängerung hatten die USA auf den Lucky Punch gelauert, doch es sollte einfach nicht sein. Nur noch wenige Augenblicke, dann entscheidet sich, wer das Viertelfinalticket löst!

Eine Minute noch. Mit O'Hara und Mewis bringt Vlatko Andonovski zwei erfahrene Elfmeterschützinnen auf den Rasen.

Gelbe Karte für Julie Ertz (USA)
Ohne Aussicht auf den Ball unterbindet Ertz den Konter über Blomqvist und holt sich kurz vor Schluss die Verwarnung ab.

Rapinoe tritt zum Freistoß an - zu unplatziert und schwach. Der Ball landet direkt in den Reihen der Gegnerinnen.

Rebecka Blomqvist rempelt an der Seitenlinie Emily Fox im Zweikampf um, es gibt nochmal Freistoß für die USA.

Nach einer Kopfballverlängerung von Sofia Jakobsson zentral vor dem Strafraum ist Rebecka Blomqvist fast durch, doch Alyssa Naeher kommt rechtzeitig raus und begräbt das Rund unter sich.

Jonna Andersson humpelt und wird kurz von der medizinischen Abteilung begutachtet, doch die Verteidigerin beißt die Zähne zusammen.

Auf den Rängen wird es jetzt laut. Die Fans beider Teams peitschen ihre Mannschaften nach vorne!

Nachdem ein Schuss von Sophia Smith aus der Mitte blockiert wird, versucht es Lynn Williams in der Box aus der Drehung. Sie bekommt aber keine Power hinter den Schuss und Zećira Mušović hat mit diesem Ball keinerlei Probleme.

Man könnte meinen, dass die Unsicherheit bei den USA wächst, je länger auf beiden Seiten die Null steht. Tut sie aber nicht, denn die Amerikanerinnen zeigen, dass sie auf ein Elfmeterschießen und das damit verbundene Glücksspiel eigentlich wenig Lust haben.

Diese Ecke bringt Megan Rapinoe in den Sechzehner, doch die schwedische Abwehr kann klären.

Es ist zum Verzweifeln! Am Fünfereck kommt Sophia Smith frei aus spitzem Winkel zum Schuss und wieder lenkt Zećira Mušović das Leder um den Pfosten rum zur Ecke.

Die USA eröffnen nun die zweite Hälfte der Verlängerung. Fünfzehn Minuten trennen uns und die beiden Teams von einem Elfmeterschießen - es wäre das erste im laufenden Turnier.

Die USA packen im Spiel nach vorne allmählich die Brechstange aus. Man kann nur vermuten, dass die Schwedinnen auf die Reflexe ihrer Torfrau bei einem Elfmeterschießen spekulieren.

Die anschließende Ecke führt zu einer weiteren Ecke, die dann aber von Smith per Kopf hinter das Tor der schwedischen Keeperin bugsiert wird.

Das muss es doch sein! Lynn Williams nimmt am rechten Strafraumeck einen Steilpass flach mit und scheitert an Zećira Mušović, deren Faustabwehr zur Seite Lindsey Horan vor die Füße fällt. Deren Schuss wird schließlich von Amanda Ilestedt zur Ecke geklärt.

Showtime in Melbourne: Megan Rapinoe bekommt an der Seitenlinie die letzten klaren Anweisungen von ihrem Chefcoach. Kann die 38-jährige mit ihrer Erfahrung für entscheidende Impulse sorgen?

Andi Sullivan bringt die Ecke hoch auf den kurzen Pfosten, dort klärt eine Abwehrspielerin der Schweden per Kerze.

Noch eine Pause. Filippa Angeldahl ist im Rasen stecken geblieben und beendet für heute ihren Arbeitstag.

Mušović hält die Schwedinnen auf Kurs! Alex Morgan setzt sich im Strafraum gegen Nathalie Björn und zwei weitere Schwedinnen durch und wagt dann aus zentraler Position den Abschluss, den die schwedische Keeperin mit einer Glanzparade entschärft.

Wie auch in den vorigen Durchgängen beginnen die Nordeuropäerinnen engagierter. Sie dürften auch die Fitness auf ihrer Seite haben, denn bisher hat man sich nicht allzu viel Mühe in dieser Partie gegeben.

Noch eine Flanke von links seitens der Schwedinnen. In der Mitte ist aber Alyssa Naeher einen Ticken schneller als Lina Hurtig, mit der sie anschließend zusammenprallt und weitermachen kann.

Das hätte auch schiefgehen können: Naomi Girma verlängert per Bogenlampe eine Flanke aus dem linken Halbfeld zu Sofia Jakobsson, die aber nicht genug Schwung hinter das Leder bekommt und verzieht.

Es geht weiter. Die Schwedinnen eröffnen die Verlängerung und spielen wieder auf die aus der ersten Halbzeit bekannte Seite.

Fazit nach 90 Minuten:
Ohne Tore geht es in die Verlängerung im Achtelfinalspiel zwischen Schweden und den USA. Über weite Strecken dominierte der Weltranglistenerste das Spiel und nur den Reflexen von Zećira Mušović ist es zu verdanken, dass die Skandinavierinnen hier nochmal 30 Minuten Gnadenfrist bekommen. Offensiv ging bei den Gelben bis auf eine Chance für Sofia Jakobsson kurz vor Schluss gar nichts, die USA hadern weiter mit der Chancenverwertung und hätten das Ding eigentlich in der regulären Spielzeit schaukeln müssen. Die beiden Coaches stimmen nun ihr Personal auf die folgenden 30 Minuten ein!

Sieht so aus, als würde es hier in die Verlängerung gehen. Die USA versuchen nun nochmal alles, um dem zu entgehen.

Unfassbar! Nach einer Flanke von Lynn Williams kann Zećira Mušović einen druckvollen Kopfball von Alex Morgan von der Fünferlinie genial parieren. Es bleibt spannend!

Schweden bringt eine gefährliche Ecke von der rechten Seite in die Box, wo sich fast die komplette gelbe Mannschaft versammelt hat. Nach etwas Gewusel kann aber Alyssa Naeher die Situation endgültig bereinigen.

Die Partie plätschert dem Ende entgegen. Kann hier eines der beiden Teams noch den Lucky Punch erzielen?

Der erste Torschuss der Schwedinnen, man hat es nicht mehr für möglich gehalten! Sofia Jakobsson geht im Strafraum ins Dribbling, dreht sich um zwei Gegenspielerinnen und legt sich den Ball auf den linken Spann, mit dem sie aus kurzer Distanz abzieht und letztlich ihre Meisterin in Alyssa Naeher findet. Das war knapp!

Mit einem genialen Steckpass findet Lindsey Horan Alex Morgan, die aber bei der Ballannahme ins Fallen gerät und aus spitzem Winkel das Außennetz trifft. Doch die Fahne war oben, denn Morgan stand wohl sehr knapp im Abseits.

Aktuell passiert in beide Richtungen nicht mehr viel, zu groß ist das Risiko, sich in den Schlussminuten einen Konter einzufangen. Zehn Minuten bleiben noch auf der Uhr!

Peter Gerhardsson muss reagieren. Er gibt Lina Hurtig an der Seitenlinie einige Anweisungen mit, es dürften hier paar Wechsel bevorstehen.

Nach langer Zeit eine gute Aktion der Schwedinnen: Johanna Rytting Kaneryd lässt Crystal Dunn im Sechzehner mit einem Haken aussteigen, bei ihrem Zuspiel steht jedoch die Schiedsrichterin unglücklich im Weg.

Will Peter Gerhardsson für Stabilität in den hinteren Reihen sorgen, dann täte er gut daran, Jonna Andersson für heute zu erlösen. Die Verteidigerin der Gelben ist völlig aus der Puste und maßlos überfordert mit dem Sturmlauf von Lynn Williams, respektive Trinity Rodman.

Die erste auffällige Szene von Lynn Williams: Mühelos setzt sie sich am rechten Flügel gegen die überforderte Jonna Andersson durch, findet dann für ihre halbhohe Flanke in den Sechzehner aber keine Empfängerin.

Kurze Pause. Im Zweikampf um den Ball ist Lindsey Horan mit Filippa Angeldahl zusammengeprallt und hat einen Schlag aufs Schienbein abbekommen. Die Mittelfeldregisseurin deutet aber an, hier weitermachen zu wollen.

So dominant die USA hier auch sind, ohne Zählbares kann man sich davon nichts kaufen - langsam muss ein Treffer her.

Ja! Denn am zweiten Pfosten steht Magdalena Eriksson goldrichtig zum Kopfball und verfehlt nur um Haaresbreite, denn Alyssa Naeher packt sicher zu.

Freistoß für Schweden von der rechten Seitenlinie. Kann man mit Standards für Gefahr sorgen?

Ein Wechsel, der erstmal nur wenig Sinn ergibt, war Trinity Rodman doch eine der auffälligsten Akteurinnen auf dem Feld. Wir können nur abwarten, was Vlatko Andonovski sich hierbei gedacht hat.

Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften im Rahmen des verschobenen Olympiaturniers in Tokio 2021 konnten die Schwedinnen sich mit 3:0 in der Vorrunde durchsetzen. Heute ist man davon noch weit entfernt.

Nach einer Flanke aus dem linken Halbfeld und einer Kopfballverlängerung von Rodman ist Sophia Smith frei vor der schwedischen Keeperin, die aber abtaucht und den Ball vor der einschussbereiten Nummer elf begräbt. Die Situation war aber schon abgepfiffen worden, da Alex Morgan und Sophia Smith bei der Flanke im Abseits gestanden waren.

Wumms! Stina Blackstenius rauscht in der Hälfte der US-Amerikanerinnen ran, doch Julie Ertz stellt sich in die Laufbahn und lässt die Stürmerin mit voller Wucht auflaufen und zu Boden gehen. Kein Foul!

Filippa Angeldahl versucht es aus 25 Metern mal aus der Distanz, doch eine US-Verteidigerin wirft sich in die Flugbahn bevor der Ball überhaupt an Fahrt aufnahmen konnte. Das ist auch momentan das Nennenswerteste, was die Schwedinnen vorne zustande kriegen.

Diesmal schickt Lindsey Horan im Strafraum Emily Fox, die aber ins Straucheln gerät und von der Torauslinie den Ball am kurzen Pfosten ans Außennetz haut.

Es bietet sich jetzt wieder das gleiche Bild wie in der ersten Halbzeit: Die USA überlaufen ihre Gegnerinnen, die immer fahrlässiger verteidigen und schon fast um das Gegentor betteln.

Nach einem Einwurf im letzten Drittel lässt Alex Morgan wieder für Lindsey Horan durch, für die sich eigentlich in Richtung Strafraum Platz bieten würde. Die Nummer Zehn der USA versucht es dennoch von der Linie per Dropkick - einen Meter drüber.

Heidewitzka - das muss doch die Führung sein! Alex Morgan lässt im Zentrum eine halbhohe Hereingabe von rechts von Emily Fox für Lindsey Horan durch, die es aus sehr kurzer Distanz mit voller Wucht direkt aufs Tor versucht. Erneut ist es Zećira Mušovićs glänzender Reaktion zu verdanken, dass es beim 0:0 bleibt, denn der war wirklich nicht leicht abzuwehren!

Die anschließende Ecke bringt Sullivan scharf hoch in den Fünfer, wo Mušović souverän die Fäuste hochreißt und den Ball ins Feld klärt.

Wieder versucht Trinity Rodman, sich rechts im Strafraum freizulaufen und eine Anspielstation zu suchen - Jonna Andersson hat ihren Schlappen dazwischen und klärt zum Eckstoß.

In den ersten Minuten der zweiten Hälfte kontrolliert Schweden den Ball, kann aber weiterhin kein Durchkommen finden. Dennoch scheint den Nordeuropäerinnen klar zu sein, dass hier mehr kommen muss.

Gelbe Karte für Kosovare Asllani (Schweden)
Mit einer Grätsche segelt Asllani genau am Ball vorbei, trifft dafür aber Julie Ertz. Die Konsequenz ist eine Verwarnung für die Spielführerin der Schwedinnen.

Die Statistik zeigt: 62 Prozent Ballbesitz und 6:2 Torschüsse stehen für die USA zu Buche. Was die Schwedinnen bisher gezeigt haben ist schlicht und ergreifend nicht genug, um ein Fußballspiel gegen einen Gegner dieses Kalibers zu gewinnen. Was hat Peter Gerhardsson seiner Elf auf den Weg mitgegeben?

Der Ball rollt wieder! Beide Teams kommen ohne personelle Veränderungen aus der Kabine.

Halbzeitfazit:
Mit einem klaren Chancenübergewicht für die USA geht es beim Spielstand von 0:0 in die Katakomben. Bei Schweden ist nichts von den souveränen Leistungen in der Vorrunde zu sehen - hat die personelle Rotation vor und nach dem Portugal-Spiel die Elf von Peter Gerhardsson aus dem Konzept gebracht? Insbesondere über die engagierte Trinity Rodman auf der rechten Seite kamen die bisher in diesem Turnier enttäuschenden US-Amerikanerinnen zu vielen hochkarätigen Torchancen und hätten hier verdient führen können. Wir melden uns gleich mit dem zweiten Durchgang wieder!

Kurze Pause. Im Luftduell hatte Trinity Rodman Jonna Andersson ohne Absicht einen Volltreffer ins Gesicht verpasst. Die Spielerinnen nutzen die Unterbrechung für den ein oder anderen Schluck Wasser oder isotonischer Kaltgetränke.

Wieder laufen die USA den Gegner früh an. Lindsey Horan kommt an der Grundlinie rechts zur Flanke, am höchsten steigt dann Magdalena Eriksson.

Wir nähern uns dem Pausenpfiff! Die USA werden von Minute zu Minute überlegener und setzen den Dritten der FIFA-Weltrangliste massiv unter Druck. Wenn jetzt noch das nötige Quäntchen Präzision dazukommt, ist das 1:0 nur eine Frage der Zeit.

Auch Magdalena Eriksson sieht das jetzt so und bittet ihre Mitspielerinnen um mehr Ordnung in den hinteren Reihen.

Die Schwedinnen werden immer fahrlässiger in der Defensive! Trotz zahlenmäßiger Überlegenheit kommen Andi Sullivan und Lindsey Horan in der Box locker durch, gerade noch so kann Magdalena Eriksson den Abschluss der Spielmacherin aus spitzem Winkel zur Ecke klären.

Und erneut ist Zećira Mušović gefordert! Nach einer Ecke von links, die von Andi Sullivan reingebracht wird, prüft Lindsey Horan die Torhüterin aus kurzer Distanz mit einem Kopfball, woraufhin deren Reflexe sich als sichere Bank herausstellen und das Leder über die Querlatte gelenkt wird.

Die USA überlaufen die Schwedinnen jetzt vor allem von der rechten Seite über Trinity Rodman. Momentan ist wenig Entlastung bei den Skandinavierinnen in Sicht.

Jetzt mal wieder die Schwedinnen: Nachdem Horan im Sechzehner hängen bleibt, schalten die Schwedinnen schnell um. Blackstenius kommt in zentraler Position aus etwa 19 Metern nach einer Flanke von Asllani zum Abschluss, doch Julie Ertz wirft sich entscheidend in die Flugbahn.

Nicht beirren lässt sich links im Strafraum Sophia Smith, die trotz Unterzahlsituation gegen drei Schwedinnen nicht locker lässt und nach Lindsey Horan sucht, die in aussichtsreicher Position steht. Sie bekommt aber nicht mehr genug Kraft hinter den Ball, sodass das Zuspiel in den Reihen der Gegnerinnen landet.

Erneut liefert Trinity Rodman einen Impuls im Spiel des Weltranglistenersten. Auf einen Doppelpass mit Lindsey Horan folgt ein Abschlussversuch vom rechten Strafraumeck, bei dem sie aber in Rücklage gerät und das Leder ins Nirwana haut.

Wieder Rodman! Die schnelle Mittelfeldakteurin überläuft im Strafraum zunächst Andersson und zieht dann nach rechts, wo sie aus spitzem Winkel abzieht. Zećira Mušović ist geistesgegenwärtig zur Stelle und faustet den Ball zur Seite, wo keine der US-Amerikanerinnen aus dem Abpraller Kapital schlagen kann.

Es gibt Freistoß für die Schwedinnen aus dem rechten Halbfeld. Aber auch hier behalten die Amerikanerinnen die Übersicht und können die weite Hereingabe mühelos klären. Die Situation wird von der Schiedsrichterin beendet, als Magdalena Eriksson ihren Körper in Trinity Rodman stellt, die daraufhin erstmal liegen bleibt. Kurze Zeit zum Durchschnaufen!

Naeher! Von der eigenen Defensive in der Sicht behindert gelingt es der US-Torhüterin, eine Ecke der Schwedinnen von der linken Seite vor der einköpfbereiten Stina Blackstenius wegzufausten.

Die Schlussfrau leitet auch den direkten Konter ein: Kosovare Asllani bekommt den weiten Ball und sucht am Elfmeterpunkt Blackstenius, die sich zweimal dreht, dann aber doch in der Defensive hängen bleibt.

Zećira Mušović ist gefordert! Aus etwa 18 Metern prüft Trinity Rodman vom Sechzehnerhalbkreis die Torhüterin der Schwedinnen mit einem satten Rechtsschuss, doch sie ist zur Stelle.

Rodmans Pass aus der Nähe der rechten Eckfahne in den Strafraums landet nicht bei einer Mitspielerin, sondern in der schwedischen Verteidigung. Das ist noch zu harmlos.

Die erste Viertelstunde ist rum und das gibt uns Zeit, ein erstes Zwischenfazit zu ziehen. Beiden Mannschaften fehlt es im letzten Drittel des Felds an Präzision und Durchschlagskraft, sodass noch wenig Torraumszenen zustande kommen.

Nachdem Sophia Smith in zentraler Position einen Angriff über den rechten Flügel einleitet, bekommen die Gelben den Ball erst im dritten Anlauf aus der Gefahrenzone. Die Situation wird abgepfiffen, als Trinity Rodman ein Stürmerinnenfoul gegen Amanda Ilestedt begeht.

Das Spiel ist bisher sehr ausgeglichen. Die Amerikanerinnen verteidigen sehr kompakt und suchen nach Gelegenheiten, im Mittelfeld schnell umzuschalten.

Ecke für die Schwedinnen von der rechten Seite: Jonna Andersson schneidet den Ball sehr geschickt an und bringt ihn in die Gefahrenzone. Aber dort faustet Keeperin Alyssa Naeher das Ding sicher weg.

Nachdem die ersten Minuten des Spiels den in gelb spielenden Schwedinnen gehörten, kommen nun auch die US-Amerikanerinnen besser in die Partie und geben sich Mühe, die durchwachsene Vorrunde vergessen zu machen.

Der erste Torschuss der Partie! Alex Morgan leitet den Eingriff auf der rechten Seite des Strafraums ein und chipt das Leder zu Trinity Rodman, die zunächst in der Defensivreihe der Skandinavierinnen hängen bleibt. Nach etwas Gewusel im Sechzehner kommt der Ball an die Strafraumgrenze zu Andi Sullivan, deren Dropkick aus zentraler Position am linken Pfosten vorbei geht!

Noch eine Flanke Schwedens, diesmal von der rechten Seite: Johanna Rytting Kaneryds Ball kommt aber viel zu hoch und weit, es besteht keine Gefahr für den Weltranglistenersten.

Früh wird's dann auch fast im US-Strafraum gefährlich: Filippa Angeldahl flankt von der linken Seite in den Sechzehner, wo zwei Schwedinnen kopfballbereit stehen, jedoch nicht hoch genug springen.

Der erste Angriff gehört den Nordamerikanerinnen: Alex Morgan wird steil aus der eigenen Hälfte geschickt und wagt den Sprint in den Strafraum, bleibt dort aber an Nathalie Björn hängen.

Los geht's! Die USA in den weißen Jerseys eröffnen die Partie und spielen zunächst von rechts nach links.

Die Spannung steigt! Angeführt von den Kapitäninnen und dem Referee-Team um Stéphanie Frappart laufen die Teams auf den Rasen in Melbourne ein. Wer wird heute einen weiteren Schritt in Richtung WM-Titel machen?

Zuletzt standen die Schwedinnen 2003 im Finale einer Weltmeisterschaft und zog dort gegen Deutschland mit 0:1 den Kürzeren. Im Fokus stehen dürfte heute Verteidigerin Amanda Ilestedt vom FC Arsenal, die im Rahmen der starken Gruppenphase schon einige Scorerpunkte verbuchen konnte.

"Der Spieler des Spiels war der Pfosten. Wir können froh sein, nicht nach Hause fahren zu müssen.", so die ehemalige US-Nationalspielerin Carli Lloyd über die Leistung beim 0:0 gegen Portugal. Trotz teils vernichtender Kritik aus dem eigenen Land halten Alex Morgan und Co aber an ihren Titelambitionen fest. Ebenjene Alex Morgan wird heute ihr 22. WM-Spiel absolvieren, davon fünfzehn in der Startelf.

Schwedens Chefcoach Peter Gerhardsson hingegen rotiert kräftig durch, denn beim 2:0 gegen Argentinien wurde die erste Garde größtenteils geschont. Lediglich die Innenverteidigung aus Amanda Ilestedt und Magdalena Eriksson bleibt auf dem Rasen.

Zwei Veränderungen gibt es in der Startaufstellung bei den USA im Vergleich zum torlosen Remis gegen Portugal. Trainer Vlatko Andonovski muss die gelbgesperrte Rose Lavelle ersetzen und verhilft Emily Sonnett zu ihrem WM-Startelfdebüt. Zudem nimmt Trinity Rodman den Startelfplatz von Lynn Williams an.

Die Ausgangslage: Als eines von drei Teams konnten die Schwedinnen alle drei Vorrundenspiele für sich entscheiden und gehen mit ordentlich Rückenwind ins Achtelfinale. Bei den USA ist man von der Form eines Titelaspiranten dagegen weit entfernt. Mit gerade mal fünf Zählern zitterten Megan Rapinoe und Co sich als Gruppenzweiter in die nächste Runde.

Fazit:
Die Niederlande zieht durch einen etwas glücklichen 2:0-Achtelfinalsieg gegen Südafrika ins Viertelfinale ein. Vor allem in der ersten Halbzeit machten die Banyana Banyana den Niederländerinnen das Leben schwer, sie konterten immer wieder stark und bereiteten den favorisierten Europäerinnen Probleme. So hatte Kgatlana die meisten Chancen der Halbzeit, doch geklingelt hatte es bereits früh auf der anderen Seite: Roord staubte bei einem Eckball per Kopf ab (9.). In der zweiten Halbzeit war die Luft bei Südafrika dann etwas heraus, Oranje hatte das Geschehen insgesamt besser im Griff. Beerensteyn profitierte von einem Patzer der südafrikanischen Torhüterin Swart und erzielte den Treffer zum 2:0-Endstand (68.), ein südafrikanisches Aufbäumen gab es nicht mehr. In der Runde der letzten Acht werden die Leeuwinnen am Freitag auf Spanien treffen. Einen schönen Sonntag!

Ein harmloser Halbfeld-Freistoß der Südafrikanerinnen ist wohl die letzte Aktion der Partie.

Kgatlana prüft van Domselaar nochmal. Die südafrikanische Stürmerin schließt aus halbrechten 18 Metern ab, van der Gragt fälscht den Ball aufs kurze Eck ab. Die niederländische Keeperin reagiert gut und lenkt den Ball um den Pfosten.

Nur 240 Sekunden Nachschlag gibt es. Biyana probiert es unterdessen aus der Distanz, trifft den Ball aber nicht richtig.

Martens chippt den Ball aus dem Halbfeld gen Fünfmeterraum. Dort hat sich Beerensteyn gelöst, kommt aber etwas zu spät für die Hereingabe.

Allzu viel Nachspielzeit dürfte es in Halbzeit zwei nicht geben, in Durchgang eins gab es deutlich mehr und längere Verletzungsunterbrechungen.

Aktuell wirkt die Oranje-Führung zu stabil und Südafrika zu harmlos, als dass hier aus Sicht der Niederländerinnen nochmal was anbrennen könnte.

Wieder ist Beerensteyn hinter der Kette entwischt, dieses Mal wird sie allerdings eingeholt. So dreht sie nochmal ab, legt den Ball zurück zu Roord. Die probiert es mit einem Linksschuss aus etwa 14 Metern, legt diesen aber klar übers Tor.

Ramalepe trifft Beerensteyn beim Stochern nach dem Ball in der Wade, Foul und Freistoß an der linken Seitenlinie. Spitses Hereingabe landet jedoch auf dem Kopf einer Gegenspielerin.

Beerensteyn wird mit einem hohen Pass vor das südafrikanische Tor geschickt, läuft alleine auf Swart zu. Sie umkurvt die gegnerische Keeperin geschickt und schiebt den Ball ins leere Tor ein. Die Fahne der Assistentin ist aber gleich oben - und das zu Recht, Beerensteyn ist klar in Abseitsposition gestartet.

So gut die Südafrikanerinnen teilweise in Durchgang eins gekontert haben, so sehr muss man auch festhalten, dass in den zweiten 45 Minuten gute Chancen eher Mangelware waren.

Lieke Martens spitzelt erst einen eher harmlosen Schuss aufs Tor und sucht kurz darauf mit einem Steilpass vor das Tor Beerensteyn. Beim ersten Mal hält Swart den Ball locker, beim zweiten Mal kommt sie entscheidend heraus und ist vor Beerensteyn am Spielgerät.

Glanztat von van Domselaar! Von der linken Seite wird Shongwe vor dem Tor gesucht, die bleibt aber an der Gegenspielerin hängen. Im Nachhaken kann sie den Ball zu Motlhalo zurücklegen und die kann das Leder in freier Schussbahn aufs Tor ziehen. Flach rechts visiert sie das Eck an, van Domselaar taucht ab und pariert entscheidend.

Die Niederlande will einen draufsetzen, Jill Roord schließt aus mittiger Position ab. Ihr Rechtsschuss wird noch leicht abgefälscht und rauscht so knapp am linken Pfosten vorbei.

Eigentlich war das ein im heutigen Spiel typisch südafrikanischer Angriff: Aus der Defensive heraus mit nur wenigen Kontakten und tiefen Pässen den Gegner ausgekontert. Da wurden die Banyana Banyana mit den eigenen Waffen geschlagen.

Tooor für Niederlande, 2:0 durch Lineth Beerensteyn
Swart mit dem Geschenk für die Leeuwinnen! Im Mittelfeld nimmt Lieke Martens in einer Bewegung einen hohen Klärungsschlag klasse mit der Brust an, lässt ihn auf den rechten Fuß tropfen und schickt Beerensteyn steil. Die geht halblinks ins Laufduell und zieht einfach mal ab. Der eigentlich eher harmlose Schuss rutscht Südafrikas Torhüterin Swart durch die Hände und von da aus ins Tor, bitter!

Gelbe Karte für Daniëlle van de Donk (Niederlande)
Van de Donk legt sich den Ball zu weit vor und rauscht dann mit gestrecktem Bein in Dhlamini herein. Glasklare Gelbe Karte, die für sie Konsequenzen hat: Im Falle des Viertelfinaleinzugs wird van de Donk im nächsten Spiel fehlen.

Kgatlana, die während der WM drei Todesfälle in der Familie zu verkraften hatte und sich beim letzten Gruppenspiel dementsprechend emotional zeigte, ist mal wieder in Aktion. Ihr Vorstoß auf dem linken Flügel wird allerdings von Spitse unterbunden.

Dennoch: Aktuell haben die Europäerinnen viel Ballbesitz und machen Stand jetzt auch weniger Fehler im Spielaufbau. So kann man zumindest etwas an Sicherheit gewinnen und Konter des Gegners ausschließen.

Das Spiel der beiden Teams unterscheidet sich im Angriff massiv. Während die Afrikanerinnen in den Kontersituationen beinahe ausschließlich tiefe Zuspiele suchen und mit wenigen Kontakten das ganze Feld überbrücken wollen, schieben sich die Leeuwinnen den Ball ohne Zug zum Tor hin und her, bis sich eine Lücke auftut. Das ist zu abwartend von der Niederlande.

Glück also für die Außenseiterinnen aus Südafrika, dass es weiterhin nur 0:1 steht. Offensiv sind sie nun schon länger nicht mehr selbst aktiv gewesen.

VAR-Entscheidung: Das Tor durch L. Martens-van Leer (Niederlande) wird nicht gegeben, Spielstand: 1:0
Beerensteyn zieht von rechts nach innen, schiebt dann tief zu der in abseitsverdächtiger Position stehenden Pelova. Die Südafrikanerinnen gehen von einem Pfiff aus und sind kurz zu passiv. Pelova setzt sich gut durch und findet im Zentrum Martens, die den Ball gut an- und mitnimmt und dann ins Netz bugsiert. Jubelnd drehen die Niederländerinnen ab, doch der VAR meldet sich und kassiert das vermeintliche 2:0 aufgrund der tatsächlichen Abseitsposition von Pelova ein.

Spitse schlägt einen Eckstoß zu nah ans Tor, Swart schnappt sich den Ball aus der Luft. Die südafrikanische Keeperin will das Spiel schnell machen, doch ihr Abschlag findet keine Abnehmerin.

Übrigens: Auch die Torschuss-Statistik spricht bislang für die in Rückstand liegenden Afrikanerinnen. Neunmal versuchten sie es, die Niederländerinnen nur achtmal.

Gleichzeitig muss Oranje offensiv gefährlicher werden. Bis auf den Treffer ist noch nicht viel Gefährliches Richtung südafrikanisches Tor geflogen. Und tatsächlich: Eine erneut scharf gebrachte Ecke von Spitse verlängert Martens auf den Kopf von Beerensteyn. Die bekommt den Schädel aber nicht richtig hinter den Ball und köpft klar drüber.

Weiter geht's mit Hälfte zwei! Die Niederländerinnen müssen die gut konternden Südafrikanerinnen besser in den Griff bekommen, die ihrerseits cooler vor dem Tor sein müssen.

Halbzeitfazit:
Die Niederlande führt im Achtelfinale gegen Südafrika zur Pause mit 1:0, muss sich mit dieser knappen Führung jedoch glücklich schätzen. Sie resultiert aus einem scharfen Eckstoß in der Anfangsphase, Roord musste nach Ramalepes Rettung auf der Linie den Ball nur noch einnicken (9.). Mit der Führung im Rücken hätten es die Favoritinnen gegen kompakt verteidigende Banyana Banyana eigentlich einfacher haben sollen, doch die Leeuwinnen waren zu fehleranfällig im Spielaufbau und ließen immer wieder südafrikanische Konter zu. Die waren stets zielstrebig und häufig mit nur wenigen Kontakten vorgetragen, Kgatlana hatte so die meisten und besten Chancen dieses ersten Durchgangs, nutzte sie aber nicht.

Die Südafrikanerinnen bleiben also gefährlich in der Offensive. Oranje hat noch nicht wirklich das richtige Rezept gegen die schnellen Konter gefunden, muss das mit der Führung im Rücken eigentlich besser machen.

Eigentlich haben die Niederländerinnen einen Halbfeld-Freistoß, doch erneut rollt im Anschluss der südafrikanische Zug in Richtung van Domselaar. Kgatlana wird wieder links freigespielt. Nun schließt sie aus noch spitzerem Winkel ab, die niederländische Torhüterin wehrt ab. Auch den zweiten Versuch, der von Shongwe aus dem halblinken Rückraum halbhoch Richtung langes Eck kommt.

Die sieben Minuten Nachspielzeit begründen sich in vielen Behandlungspausen.

Die Riesen-Chance für Kgatlana! Wieder spielen die Banyana Banyana nach Ballgewinn im Mittelkreis schnörkellos direkt in die Tiefe. So wird Kgatlana von Biyana in Szene gesetzt, die Stürmerin lässt sich halblinks etwas zu weit nach außen treiben. Dennoch steht sie alleine vor van Domselaar, die sich stark breit macht und den Schuss der Südafrikanerin pariert.

Shongwes Flanke ist nicht erfolgreich, knapp hinter der Strafraumkante kommt Linda Motlhalo aber an den Ball. Sie legt sich diesen zurecht, zielt dann jedoch aus etwa zwanzig Metern deutlich zu hoch.

Die Wolfsburgerin Janssen schickt den fälligen Freistoß aus etwas mehr als 25 Metern deutlich zu hoch über den gegnerischen Kasten hinweg ins Aus.

Unter dem ermutigenden Applaus der Zuschauenden wird Mbane vom Feld getragen.

Der rechte Fuß von Mbane ist bei der Aktion wirklich stark in Mitleidenschaft gezogen, für sie wird es auf jeden Fall nicht weitergehen. Es wird gar die Trage gefordert, hoffen wir das Beste für die Innenverteidigerin.

Martens dribbelt mit viel Tempo die gegnerische Defensive an, Mbane stellt sich regelwidrig in den Weg und foult Martens. Dabei knickt die Südafrikanerin aber selbst um und fordert mit schmerzverzerrtem Gesicht direkt winkend die medizinische Abteilung.

Auf der anderen Seite schießt Brugts mal aus großer Distanz, aus mehr als 25 Metern ist der Versuch aber zu wenig zwingend. Swart hat den Ball sicher.

Im nächsten Konter macht sie es besser, Thembi Kgatlana dringt links in den Strafraum ein und macht zwei, drei Übersteiger vor Spitse. Schließlich legt sie sich die Kugel auf den rechten Fuß und zieht aus etwa zwölf Metern ab, etwas zu unplatziert ist der Schuss. van Domselaar pariert im kurzen Eck.

Unnötiger Fehlpass von Roord im Spielaufbau, Südafrika darf kontern. Kgatlana dribbelt halblinks in hohem Tempo, ist aber vorerst allein auf weiter Flur. Sie wird vom Ball getrennt.

Nun also doch: Seoposenwe wird angeschlagen ausgewechselt, Shongwe kommt für sie herein.

Der folgende Eckball ist nah ans Tor herangetreten, Swart pflückt den Ball aus der Luft.

Eine gute Einzelaktion, das ging zu schnell für die Südafrikanerinnen! Daniëlle van de Donk dreht bei einem Einwurf von der linken Seite stark und dynamisch auf, in der südafrikanischen Defensive ist da eine zu große Lücke. So kann van de Donk in den Sechzehner vorstoßen und aufs kurze Eck schießen, dort ist Keeperin Swart aber zur Stelle.

Nein, Seoposenwe probiert es offenbar nochmal. In den letzten Minuten kam aufgrund der Behandlung kein Spielfluss zustande, nun versuchen es die Banyana Banyana mal wieder. Kgatlanas Steilpass ist aber etwas zu optimistisch gespielt.

Ohne Seoposenwe geht es vorerst weiter, in wenigen Momenten wird dann auch der verletzungsbedingte Wechsel erfolgen.

Nach kurzer Spieldauer setzt sich Seoposenwe aber wieder auf den Rasen, es scheint wohl eher nicht weiterzugehen. Der Trainer der Niederländerinnen Andries Jonker nutzt das für eine kurze Ansage.

In den Schuss von van de Donk hat sich Seoposenwe kompromisslos hereingeworfen. Sie musste erst auf dem Feld und dann am Seitenrand behandelt werden, ist inzwischen aber wieder aufs Grün zurückgekehrt.

Die Europäerinnen sind nun mal wieder im gegnerischen Strafraum aktiv, kommen in Person von van de Donk und Martens zu Abschlüssen. Jeweils blockt allerdings eine Südafrikanerin.

Obwohl die erste Reaktion der Südafrikanerinnen gut war: Für die Leeuwinnen ist ein frühes Tor natürlich ein Segen. So lässt sich der Ball nun etwas geduldiger in den eigenen Reihen laufen und über die Spieldauer wird sich Südafrika nach und nach aus der kompakten Defensive lösen müssen.

Einen zentralen Freistoß möchte Biyana scharf als Flanke hereinbringen, das hat eine Niederländerin aber gewittert und klärt.

Die Südafrikanerinnen reagieren stark. Halbrechts wird Thembi Kgatlana gesucht. Sie dringt forsch rechts in den Strafraum ein und zieht aus spitzem Winkel ab. Der Spannschuss steigt wie ein Strich knapp am Tor vorbei, touchiert wohl sogar das Aluminium.

Tooor für Niederlande, 1:0 durch Jill Roord
Frühe Führung für Oranje! Sherida Spitse bringt den Eckball von der rechten Seite als scharfe Flanke herein, Lieke Martens läuft ein und köpft aufs kurze Eck. Dort klärt Ramalepe zwar auf der Linie, die Kerze senkt sich aber genau auf den Kopf von Jill Roord, die praktisch auf der Torlinie stehend nur noch den Schädel hinhalten muss.

Nun ist auch Südafrikas Torhüterin erstmals gefordert: Brugts' hoher Chipball überrascht Swart beinahe. Doch die Torhüterin bekommt die rechte Hand hochgezogen und lenkt das Leder über die Latte.

Den ersten Abschluss gibt es aber auf Seiten der Südafrikanerinnen: Nach Ballgewinn wird mit zwei tiefen Pässen viel Raum überbrückt, schnell geht es in die Tiefe. Thembi Kgatlana probiert es aus halbrechter Position und vollem Lauf mal, der unplatzierte Schuss stellt keine Gefahr für Keeperin van Domselaar dar.

Gleich in den ersten Minuten zeichnet sich ab, wie das Duell wohl zunächst aussehen wird: Die Niederlande macht das Spiel und hat mehr Ballbesitz, Südafrika verteidigt kompakt und wartet auf Kontermöglichkeiten.

In der größten australischen Stadt Sydney schlägt gerade die Mittagsstunde, es ist 12 Uhr. Die Niederlande stößt in orangen Trikots an, die Banyana Banyana tragen dunkle Outfits.

Die japanische Schiedsrichterin Yoshimi Yamashita führt die beiden Mannschaften aufs Spielfeld, nun laufen die Nationalhymnen beider Länder.

Bei Südafrika gibt es ebenfalls einen Wechsel im Vergleich zum 3:2 gegen Italien: Kholosa Biyana beginnt anstelle von Robyn Moodaly.

Bei den Niederländerinnen kehrt die zuletzt am Knöchel verletzte Lineth Beerensteyn in die Startelf zurück, die ehemalige Bayern-Spielerin verweist damit Katja Snoeijs wieder auf die Bank und bildet nun wieder den Doppelsturm gemeinsam mit Lieke Martens.

Für die Südafrikanerinnen war der 3:2-Sieg gegen Italien der erste Erfolg überhaupt gegen eine der größeren europäischen Nationen. Die Bilanz gegen die Niederlande macht nicht sonderlich Mut für das heutige Spiel: Mit acht Niederlagen in acht Duellen ist Oranje klarer Angstgegner der Afrikanerinnen. Das letzte Freundschaftsspiel im April 2022 gewann die Niederlande mit 5:1.

Während die Niederländerinnen in der Vorrunde vor allem dank des 7:0-Kantersieges gegen Vietnam ein starkes Torverhältnis von 9:1 aufweisen, war es bei Südafrika mit 6:6 ausgeglichen - die Afrikanerinnen hatten nur knappe Spiele.

Für Südafrika ist es hingegen bereits jetzt einer der größten Erfolge in der Geschichte des Frauenfußballs. Die amtierenden Afrikameisterinnen haben erst zum zweiten Mal an der WM teilgenommen, nach dem Vorrundenaus 2019 steht heute also das erste WM-Achtelfinale der Südafrikanerinnen an. Favorisiert sind zwar die Niederländerinnen, aber wer weiß? Vielleicht können die Afrikanerinnen wie schon in Gruppe G auch in der K.o.-Phase für eine Überraschung sorgen.

Die Niederländerinnen gelten als Mitfavoritinnen auf den Titel. Nach der Vize-Weltmeisterschaft bei der vergangenen WM 2019 und dem Europameistertitel 2017 soll in Australien und Neuseeland der ganz große Wurf erfolgen. Die Auftritte in Gruppe E haben die Ambitionen unterstrichen, der Gruppensieg vor den USA war ein erstes Ausrufezeichen, das an die Konkurrenz verschickt wurde.

Südafrika startete hingegen mit einer Niederlage gegen Schweden (1:2) in das Turnier, nach dem 2:2-Remis gegen die Argentinierinnen war die Ausgangslage eigentlich nicht mehr besonders vielversprechend. Doch weil Schweden sowohl das zweite Spiel gegen Italien als auch die Partie gegen Argentinien gewann, kam es am letzten Spieltag zum direkten Duell zwischen Südafrika und Italien um den zweiten Gruppenplatz. Bis in die Nachspielzeit hinein hatten die Südeuropäerinnen die Nase vorn, dann schockte Thembi Kgatlana die Italienerinnen nach toller Kombination und schoss Südafrika ins Achtelfinale.

In Gruppe E haben die Niederländerinnen zumindest leicht überraschend den Titelverteidiger und Titel-Favoriten USA auf Platz zwei verwiesen. Nachdem sie im Auftaktspiel WM-Debütant Portugal knapp mit 1:0 bezwangen, folgte das direkte Duell gegen eben jene Amerikanerinnen. Die Neuauflage des WM-Finals 2019 entschied kein Team für sich, die Teams neutralisierten sich 1:1. Am letzten Spieltag schossen die Leeuwinnen dann Vietnam mit 7:0 aus dem Stadion, holten sich Selbstbewusstsein und machten dank des parallelen Remis zwischen Portugal und den USA den Gruppensieg fest.

Am gestrigen Tag haben die Spanierinnen gegen Schweiz die K.o.-Runde eindrucksvoll eröffnet und mit 5:1 den Viertelfinaleinzug klargemacht. Dort wird der Gegner dann Niederlande oder Südafrika heißen. Während die Niederländerinnen zur Top Ten der Weltrangliste gehören (9.), sind die Südafrikanerinnen auf dem 54. Platz die Nation mit der schlechtesten Weltranglisten-Platzierung, die im Achtelfinale steht.