Fazit:
Schluss in diesem wahnsinnigen Nordderby! Werder Bremen gewinnt nach hochintensiven 120 Minuten mit 3:1 beim Hamburger SV und steht erstmals im DFB-Pokalfinale der Frauen. Der Zweitligist kann sich nicht viel vorwerfen, spielte weitgehend eine tolle Partie, konnte aber trotz der Überzahl seit der 54. Minute kaum Ertrag folgen lassen. Bremen spielte in vielen Phasen ohne Zug nach vorne und profitierte durch einen kapitalen Torwartfehler von Schuldt, um mit 1:0 in Führung zu gehen. Stöckmann konnte für den HSV zwar noch ausgleichen, aber in der Verlängerung gingen den Rothosen der Saft aus. So setzte sich am Ende die Erfahrung des Bundesligisten durch. Aber wie auch immer, dieses Spiel war eine tolle Werbung für den Frauenfußball und das nicht nur wegen der 57.000 Fans vor Ort! Das Endspiel wird am 01. Mai in Köln stattfinden. Dort wird Werder auf den FC Bayern München treffen. Vielen Dank für’s Mitlesen und einen schönen Abend!

Tooor für Werder Bremen, 1:3 durch Verena Wieder
Jetzt ist der Sack zu! Wichmann schickt Wieder per Kopf aus dem Zentrum in die Spitze. Diese überlüpft Schuldt aus 16 Metern und trifft den linken Pfosten. Wieder bleibt in der Aktion, geht hinterher und schiebt den Ball aus wenigen Metern zum 3:1 ein.

120 Sekunden werden nachgespielt. Kann der HSV nochmal zurückkommen?

Gelbe Karte für Melina Krüger (Hamburger SV)
Krüger bringt Mahmoud abseits vom Ball zu Fall. Unnötige Aktion, die mit Gelb bestraft werden muss.

Jetzt muss der HSV natürlich alles nach vorne werfen. Lange wird Hussein nicht nachspielen lassen, dementsprechend begrenzt ist die Zeit für die Gastgeberinnen.

Tooor für Werder Bremen, 1:2 durch Sophie Weidauer
Ist das der Treffer für das Pokalfinale? Nach einer Seitenverlagerung von rechts nach links findet Mahmoud die auf links in den Sechzehner einlaufende Weidauer. Aus neun Metern bleibt die Deutsche eiskalt und versenkt den Ball flach im langen Eck.

Wieder kommt Mahmoud über links, diesmal schickt sie Wieder in die Spitze. Doch Dönges ist aufmerksam und geht im Strafraum mutig zur Grätsche runter. Mit Erfolg, denn die Verteidigerin klärt das Leder.

Dieses Halbfinale ist nun in der entscheidenden Phase angekommen. Noch rund fünf Minuten sind auf der Uhr. Sollte kein Treffer mehr fallen, geht es ins Elfmeterschießen.

Bremen kann über Tuana Mahmoud kontern, doch die vier-gegen-zwei-Aktion vertändelt Mahmoud gegen Stoldt leichtfertig, die stark in der Aktion bleibt. Da war viel mehr drin für den Erstligisten!

Wieder der HSV, wieder über Baum! Diese wird durch einen langen Ball in der Spitze gefunden, doch aus spitzem Winkel aus sechs Metern verzieht sie von links knapp am langen Pfosten vorbei.

Der Ball ruht, da HSV-Schlussfrau Schuldt mit Schmerzen am Boden sitzt. Nach der Behandlung am rechten Fuß kann die Schweizerin jedoch weiterspielen.

Auf der Gegenseite schiebt Mahmoud nochmals nach vorne und sucht Wichmann mit einem Chip in der Box. Mit dem Rücken zum Tor stehend geht ihr Fallrückzieher aber klar links am Tor vorbei.

Wenn bei den Rothosen nach vorne noch etwas geht, dann über die wuselige Baum. Die macht auf ihrem rechten Flügel immer wieder Druck, wenn auch ohne Ertrag.

Morich und Hausicke geraten an der Mittellinie leicht aneinander, doch auch diesmal moderiert Hussein diese Nickeligkeit souverän weg.

Baum setzt auf Rechtsaußen mal wieder für Entlastung und findet Morich am Fünfmeterraum mit ihrer halbhohen Flanke. Morich kommt auch an den Ball, wird dabei aber von Ronan leicht gestört. So geht der Ball links am Tor vorbei.

Zwischenfazit:
Auch nach 105 Minuten steht es in diesem umkämpften und intensiven Halbfinale 1:1. Der Bundesligist kam weiter verbessert aus den 90 Minuten und sorgte nach vorne für zaghafte Nadelstiche. So wurde Hausickes Treffer wegen einer Abseitsposition zu Recht zurückgenommen. Vom HSV kam kaum mehr etwas. Den Spielerinnen merkte man den Kräfteverschleiß schon ordentlich an. So werden es weitere spannende 15 Minuten in der Hansestadt!

Werder steht defensiv nun auch sehr kompakt und lässt die zaghaften HSV-Angriffsbemühungen direkt im Keim ersticken.

HSV-Kapitänin Sarah Stöckmann kämpft immer weiter, auch wenn die Torschützin nicht mehr wirklich rund läuft.

Es macht den Eindruck, als könne der HSV nicht mehr viel nach vorne zustandebringen. Die Kräfte scheinen bei den meisten Spielerinnen bereits am Ende zu sein. Möglicherweise spielt aber auch die Angst mit, hier einen Fehler zu begehen. Bremen macht derweil einen deutlich mutigeren Eindruck. Und das in Unterzahl!

Der Zweitligist wird nachlässiger. Weidauer wird von einem Hamburger Fehlpass im Spielaufbau eingeladen und versucht es aus rund 40 Metern aus dem Zentrum mit einem Lupfer in Richtung Schuldt. Eine gute Idee, aber keine gute Ausführung. Der Ball landet im Toraus.

Im Anschluss an die Gelbe Karte fliegt der Ball von Pápai in die HSV-Box. Dort kommt Hausicke am langen Pfosten per Kopf an das Leder. Aber aus klarer Abseitsposition bugsiert sie das Leder ins lange Toreck. Das erkennt die Assistentin direkt und hebt die Fahne zu Recht. Durchatmen beim HSV!

Gelbe Karte für Sarah Stöckmann (Hamburger SV)
Stöckmann, die bereits sichtlich auf dem Zahnfleisch geht, reißt Wieder am Trikot zu Boden. Ein klarer Fall.

Mahmoud probiert es mit rechts aus der zweiten Reihe von halblinks, verzieht aber wieder sehr deutlich über das Schuldt-Tor.

Emőke Pápai taucht plötzlich frei auf halbrechts im Strafraum der Rothosen auf, aber anstatt dass sie selbst abschließt, will sie nach links zu Weidauer ablegen. Keine gute Idee, denn die Ablage ist viel zu schwach.

Rein geht es in die erste Halbzeit dieser Verlängerung. Es geht nach wie vor um den Einzug ins DFB-Pokalfinale.

Zwischenfazit:
Es geht in die Verlängerung! Nach 90 Minuten steht es zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen 1:1. Und der Spielverlauf in diesem zweiten Durchgang war durchaus kurios. Der Zweitligist tat nicht mehr ganz so viel für das Spiel, wie noch im ersten Abschnitt. Dagegen wurde Bremen etwas stärker, musste nach der bitteren Gelb-Rote-Karte gegen Matheis aber rund 40 Minuten in Unterzahl spielen. Dennoch konnten die Gäste das Spiel neutralisieren und durch einen fatalen Fehler von HSV-Keeperin Schuldt durch Weidauer in Front gehen. Doch der HSV gab nicht auf und kam in der 90. Minute durch Stöckmann zum verdienten Ausgleich. So müssen weitere 30 Minuten herhalten.

Hussein gibt nach einem Foul von Büchele an Wieder nochmals Freistoß für die Gäste von Rechtsaußen. Mahmoud bringt die Kugel ins Zentrum, wo Schuldt aber da ist und die Kugel sicher herunterfängt.

Wieder kommt Stöckmann zum Abschluss, diesmal per Linksschuss aus 19 Metern. Die Bremerinnen sind diesmal zur Stelle und blocken den Schuss ab.

Sechs Minuten werden im Übrigen nachgespielt. Es ist also noch viel Zeit auf der Uhr.

Es geht furios weiter! Einen Flankenball von Rechtsaußen fälscht Stoldt am Strafraum so unglücklich ab, dass der Ball um ein Haar in die eigenen Maschen fliegt. Schuldt ist in höchster Not zur Stelle und kratzt den Ball aus dem Eck.

Tooor für Hamburger SV, 1:1 durch Sarah Stöckmann
Da ist tatsächlich noch der Ausgleich! Einen Baum-Freistoß aus halbrechten 19 Metern kann Peng an die Latte lenken. Von dort prallt die Kugel zurück zu Stöckmann, die aus wenigen Metern völlig freisteht und zum 1:1 einnicken kann.

Die Rothosen suchen nach Lösungen in der Offensive, finden diese aber kaum. So tickt die Zeit gnadenlos gegen die Gastgeberinnen.

Umgehend nach dem Gegentreffer reagiert Marwin Bolz doppelt, genauso wie Horsch. Es laufen bereits die letzten Minuten. Kann der HSV nach diesem Nackenschlag in Überzahl nochmals zurückkommen?

Tooor für Werder Bremen, 0:1 durch Sophie Weidauer
Der Erstligist geht in Führung! Und durch ein sehr kurioses Tor! Keeperin Schuldt bekommt einen Rückpass von Stoldt gespielt und wartet am Fünfmeterraum viel zu lange, ehe sie die Kugel wegschlägt. So spritzt Weidauer dazwischen, schnappt sich den Ball, umkurvt Schuldt und schiebt aus drei Metern zum 0:1 ein.

Aus dem linken Halbfeld bringt Mahmoud einen Standard vor das Tor, aber zu ungenau. Schuldt kommt von der Linie und faustet das Leder aus der Gefahrenzone.

Krüger und Mahmoud kommen sich vor der Werder-Bank im Zweikampf näher. Am Ende wird die Bremerin recht unnötig von Krüger in Richtung dieser Bank gecheckt. Es bleibt hart umkämpft.

Mahmoud hat seitlich links am Strafraum des HSV zu viel Platz und findet mit ihrer Flanke Weidauer im Sechzehner. Die bekommt vor dem Tor aber nicht genügend Druck hinter die Kugel. Abstoß.

Morich und Büchele ersetzen Machtens und Böhler beim HSV. Die Schlussviertelstunde läuft in diesem Pokal-Halbfinale!

Trotz der Überzahl gelingt dem Zweitligisten nach vorne hin derzeit sehr wenig. Die Kontrolle liegt tatsächlich im Moment eher beim Erstligisten, der aber selbst auch keine Wege nach vorne findet.

In dieser Phase nimmt das Spielerische doch deutlich ab. Nicht nur wegen der vielen Wechsel, sondern auch aufgrund der häufigen Fouls.

Erneut tauscht Horsch aus. Diesmal doppelt. Er nimmt Mühlhaus und Arfaoui runter und bringt Pápai und Wieder.

Sophie Weidauer muss nach diesem heftigen Einsteigen von Machtens behandelt werden, kann aber zunächst weiterspielen.

Gelbe Karte für Pauline Machtens (Hamburger SV)
Machtens unterbindet einen Bremer Konter im Mittelfeld gegen Weidauer, indem sie die Bremerin Vollgas von hinten per Grätsche abräumt.

Während die Gangart auf dem Platz härter wird, reagiert Marwin Bolz das erste Mal. Er nimmt Kardesler vom Feld und bringt Krüger.

Mühlhaus und Weidauer spielen sich aus leicht rechtsversetzter Lage an den Strafraum des HSV. Doch anstelle einer Ablage von Weidauer zu Mühlhaus, die viel besser steht, zieht die Stürmerin aus viel zu spitzem Winkel einfach ab. Die Kugel fliegt aber klar über den Querbalken.

Gelbe Karte für Rieke Dieckmann (Werder Bremen)
Auch Dieckmann erwischt es direkt mit Gelb. Gegen Machtens geht die eingewechselte Akteurin viel zu harsch in die Aktion und kommt dabei auch noch zu spät.

Mahmoud zieht auf links an Lahr vorbei, wird am Ende aber doch von der Hamburgerin abgelaufen und ins Aus gedrängt. Das gefällt Mahmoud nicht, wodurch sich kurz auf Lahr zugeht und sie leicht angeht. Hussein ist gleich zur Stelle und beruhigt die Lage.

Jetzt ist es offiziell: mit 57.000 Zuschauenden ist der Volkspark hier nicht nur ausverkauft, sondern es ist auch ein neuer Zuschauerrekord im deutschen Frauenfußball auf Vereinsebene.

Tuana Mahmoud startet an der Mittellinie ein Solo und kann von keiner Hamburgerin aufgehalten werden. Ihr Rechtsschuss aus halbrechten 24 Metern rauscht aber klar links am Tor vorbei.

Doch aus der HSV zeigt sich. Stoldts Flankenball aus dem rechten Mittelfeld kann von Peng heruntergeholt werden. Dabei stößt die Torhüterin aber mit Mitspielerin Hausicke zusammen. Die Verteidigerin bleibt danach auch kurz mit Schmerzen am rechten Bein liegen, kann im Anschluss aber weitermachen.

Es wird nun spannend zu sehen sein, wie die beiden Teams auf den Platzverweis reagieren. Im Moment zeigen sich die Bremerinnen kaum geschockt und nach vorne spielend.

Bremens Trainer Thomas Horsch reagiert nach dem Platzverweis umgehend und bringt Dieckmann für Sternad.

Den fälligen Standard bringt Stoldt an den kurzen Pfosten, wo Walking zur Stelle ist und die Kugel aus der Gefahrenzone köpft.

Gelb-Rote Karte für Saskia Matheis (Werder Bremen)
Matheis hat gegen Baum seitlich links vom Strafraum das Nachsehen und rutscht in die Aktion. Eigentlich spielt Matheis leicht den Ball und kaum die Gegenspielerin, weswegen auch diese Gelbe Karte nicht als gerechtfertigt erscheint. Ab sofort ist der Erstligist dennoch in Unterzahl.

Machtens versucht es aus der zweiten Reihe und bringt einen zu kurzen Klärungsversuch einer Bremerin per Direktschuss auf das Tor. Doch Peng ist souverän zur Stelle und fischt die Kugel herunter.

Gelbe Karte für Tuana Mahmoud (Werder Bremen)
Mahmoud wird von Arfaoui mit einem Lupfer über rechts in den Strafraum des HSV geschickt und prallt im Zweikampf an Baum ab. Für Hussein ist dies ein Fall von Schwalbe. Auch diese Gelbe Karte muss man nicht geben, denn ein Kontakt lag allemal vor. Mehr aber auch nicht.

Stoldts Ecke von links kommt am kurzen Pfosten bei Lahr herunter. Diese kann die Kugel mit dem Rücken zum Tor stehend verlängern, findet damit aber keine Abnehmerin am langen Pfosten.

Der HSV startet wieder sehr druckvoll und setzt sich direkt am Strafraum der Gäste fest. Vor allem die junge Lisa Baum macht sehr viel Schwung im Offensivspiel der Rothosen.

Weiter geht es im Volkspark! Kann der HSV das hohe Tempo halten oder wird der Erstligist nun die Zügel anziehen?

Halbzeitfazit:
Vor Rekordkulisse im Hamburger Volksparkstadion steht es nach 45 Minuten in diesem Pokal-Halbfinale 0:0 zwischen dem HSV und Werder Bremen. Es war ein sehr intensiv geführtes Nordderby, welches jedoch kaum Torchancen zu verzeichnen hatte. Die Rothosen gingen über weite Teile ein enorm hohes Tempo und setzten den Bremerinnen damit ordentlich zu. Der Erstligist kam kaum ins Spiel, denn der HSV war oftmals schneller und wacher, was eine leichte HSV-Dominanz mit sich brachte. Bremen lauerte fast nur auf Ballgewinne und auf Umschaltaktionen, was aber viel zu selten zustande gekommen ist. So geht das torlose Ergebnis völlig in Ordnung, auch wenn der Zweitligist sehr zu gefallen wusste.

60 Sekunden werden nachgespielt in diesem ersten Spielabschnitt, der sehr zu gefallen weiß.

Wieder entwischt Baum zwei Bremerinnen auf Linksaußen, weil sich diese gegenseitig umrennen. Doch erneut kann die 18-Jährige keinen sauberen Pass ins Zentrum bringen, wodurch Werder die Szene klären kann.

Es laufen bereits die letzten Minuten im ersten Durchgang dieses Pokal-Halbfinals und weiterhin sehen die Zuschauenden ein unterhaltsames 0:0. Dabei bleibt es auch nach Sternads Schlenzer von linken Strafraumeck. Die Kugel segelt weit rechts am Schuldt-Tor vorbei.

Ein verunglückter Flankenball von Mahmoud von Rechtsaußen wird vom HSV selbst wieder scharfgemacht, da es die Gastgeberinnen nicht schaffen, die Kugel ordentlich zu klären. So kommt Sternad am Fünfmeterraum fast zum Abschluss, ehe Stoldt zur Stelle ist. Da war mehr drin!

Bremen hat nun etwas besseren Zugriff auf die Partie und kann für etwas Entlastung der eigenen Abwehrreihe sorgen. So richtig zwingend wird der Bundesligist aber weiterhin nicht.

Nach Baums Ballverlust an der Mittellinie schaltet der Erstligist schnell um. Mahmouds Querpass an der Strafraumkante landet bei Walkling, die ihren Rechtsschuss aber auch klar über das Tor der Hamburgerinnen zieht.

Mühlhaus' Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld verzieht die gebürtige Hamburgerin völlig schwach direkt ins Toraus. Bezeichnend für den bisherigen Auftritt der Bremerinnen.

Durchatmen beim HSV! Sternad entwischt gegen Lahr auf dem linken Flügel und bringt das Leder flach in die Mitte, wo der Ball leicht von einer Hamburgerin abgefälscht wird, sodass Schuldt nicht an die Kugel kommt. Nur knapp kann Stöckmann vor Mahmoud bereinigen, ehe diese frei vor dem Tor steht.

Der HSV wirkt in diesen Minuten immer einen Schritt schneller in den Aktionen und dadurch auch viel wacher als der Erstligist. Einzig die Belohnung für die Hansestädterinnen fehlt noch für ein bis dato starkes Spiel.

Gelbe Karte für Lina Hausicke (Werder Bremen)
Die nächste Gelbe Karte gegen eine Gäste-Spielerin. Diesmal packt Hausicke gegen Meyer in Trikot, was eine Verwarnung nach sich ziehen muss.

Lisa Baum erobert sich früh die Kugel gegen Matheis und schaltet schnell um. Gegen zwei Gegenspieler geht sie mutig in die Box und schließt ab. Recht deutlich geht der Ball aber links über das Werder-Gehäuse.

Die Stimmung ist zurück im Volkspark, was wir mal als ein gutes Zeichen werten wollen. Auf dem Feld wird Sternad auf rechts im HSV-Sechzehner gefunden. Ihr Flankenball landet aber direkt und ohne Probleme in den Armen von Schlussfrau Inga Schuldt.

Jetzt ist es doch etwas leiser im Stadion, da im HSV-Fanblock wohl ein medizinischer Notfall eingetreten ist. Hoffen wir das Beste für die Person dort.

Die Rothosen gehen weiter ein sehr hohes Tempo in Richtung Offensive, auch wenn aktuell wenig gelingt. Ob der Zweitligist diese Geschwindigkeit das ganze Spiel über halten kann? Im Moment sieht es jedenfalls gut aus und der HSV ist sehr gut im Spiel.

Nach schwungvollen letzten Minuten nimmt die Partie eine erste Verschnaufpause. Auf den Rängen ist derweil ordentlich etwas los.

Und es geht munter weiter für die Gastgeberinnen! Nach einem schwachen Freistoß der Gäste wird Kardesler von Hirche mit einem langen Ball auf die Reise geschickt. Die Hamburgerin kann Arfaoui abschütteln, zieht aus 16 Metern aber viel zu überhastet ab. So hoppelt die Kugel schwach links am Tor vorbei.

Wieder der Zweitligist! Baums Hereingabe von links wird leicht abgefälscht und landet so am Fünfmeterraum bei Meyer. Die bringt den Ball direkt mit dem Außenrist auf das Tor, wo Peng rechtzeitig die Arme nach oben bekommt.

Nach nervösen ersten Minuten nimmt dieses Nordderby langsam aber sicher Fahrt auf. Beide Teams suchen direkt die Wege nach vorne und zögern nicht lange.

Nun taucht auch der HSV gefährlich vor dem Bremer Tor auf! Hirches Freistoßflanke aus dem rechten Mittelfeld findet genau auf den Kopf von Meyer, die am Elfmeterpunkt völlig blank steht. Ihr Kopfball missrät etwas, bringt Stöckmann allerdings um ein Haar frei vor dem Tor zum Abschluss. Nur knapp kann Stöckmann das Leder aber nicht bekommen. Glück für Werder!

Gelbe Karte für Saskia Matheis (Werder Bremen)
Hussein zückt früh die erste Gelbe Karte gegen Matheis. Ihr Einsteigen gegen Baum an der Mittellinie ist zwar robust, aber eigentlich keine Gelbe Karte.

Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte der Gäste findet den Weg zu Tuana Mahmoud. Diese entwischt ihrer Gegenspielerin auf halbrechts und zieht in die Box. Dort ist die Ur-Hamburgerin Hirche allerdings zur Stelle und klärt den Ball mit einer sauberen Grätsche.

Mittlerweise sind die Gäste von der Weser etwas aktiver und lassen das Leder in den eigenen Reihen laufen. Der Zweitligist stellt sich dem aber mutig gegenüber und presst hoch an.

Die erste gute Chance für Bremen! Weidauer kann sich auf dem rechten Flügel mit einer Finte gegen Stoldt relativ einfach durchsetzen. Ihr flacher aber sehr zielstrebiger Rückpass findet zu Sternad. Diese zieht am kurzen Pfosten aus acht Metern direkt ab und verpasst das Tor nur knapp. Der Ball geht rechts am Gehäuse vorbei.

Die Rothosen bekommen von Werder das Leder überlassen und ziehen sich selbst sehr in die eigene Hälfte zurück. Hamburg weiß damit derzeit aber noch nichts anzufangen.

Es sind nervöse erste Minuten in diesem Halbfinale vor vollem Haus. Auf beiden Seiten ist dies deutlich zu erkennen. So spielt sich das meiste Spielgeschehen um die Mittellinie herum ab.

Der HSV setzt durch Baum das erste kleine Ausrufezeichen über die linke Seite. Gegen Arfaoui kann sich die Außenspielerin durchsetzen, verzieht ihren Flankenball jedoch hinter das Bremer Tor.

Der Ball rollt! Die Gäste stoßen an und spielen in schwarzen Trikots zunächst von links nach rechts. Der HSV hält gewohnt in Weiß-Rot dagegen.

Doch bevor es losgeht, gibt es noch eine Schweigeminute für die kürzlich verstorbene Doris Fitschen. Diese war unter anderem als Spielerin des DFB und Funktionärin aktiv.

Geleitet wird dieses Halbfinale von Schiedsrichterin Riem Hussein. Diese versammelt in diesen Momenten die beiden Mannschaften im Tunnel, ehe es dann gleich reingeht in die volle Bude in der Hansestadt.

Dann werfen wir noch fix einen Blick auf die Aufstellungen. Beim HSV ändert Trainer Marwin Bolz seine Startelf im Gegensatz zum 2:1-Sieg in der Liga gegen Bochum auf einer Position: Machtens startet für Büchele. Auf der Gegenseite tauscht Horsch fünfmal aus. Im Tor steht Stammkeeperin Peng nach Gehirnerschütterung wieder zur Verfügung. Außerdem starten Ronan, Mahmoud, Weidauer und Matheis für die auf der Bank sitzenden Wichmann, Wieder, Brandenburg und Dieckmann.

Der Tabellenachte der Bundesliga hatte sich die Generalprobe für dieses Nordderby jedoch anders vorgestellt. Gegen Bayer 04 Leverkusen setzte es eine herbe 0:6-Pleite. Und das, obwohl man gegen diese Leverkusenerinnen im Pokal-Viertelfinale vor Kurzem noch mit 1:0 gewann. Zuvor gab es im Pokal Siege gegen Bielefeld (4:0) und Fortuna Köln (3:0). So ist man an der Weser noch ohne Gegentreffer in diesem Wettbewerb. Für die Mannschaft von Trainer Thomas Horsch wäre es der erste Einzug ins Pokalfinale. „Wir wissen, dass wir der Bundesligist sind und deshalb nehmen wir die Rolle an. Wir wissen aber natürlich auch, dass in einem Fußballspiel immer alles passieren kann und wir absolut unseren Job machen müssen – und dann wollen wir uns durchsetzen.“, so Horsch vor dem Spiel.

Nachdem sich der HSV im Jahr 2012 aufgrund finanzieller Probleme aus der Frauen-Bundesliga zurückgezogen hat, wurde es lange Zeit ruhig um die Rothosen. Erst elf Jahre später, nämlich 2023 gelang der Sprung zurück in die 2. Bundesliga. Knapp eineinhalb Jahre später sorgen die Hamburgerinnen wieder für große Schlagzeilen am Volkspark. Nach Siegen im diesjährigen Pokal über Magdeburg, Duisburg, Jena und Gladbach (als auch bereits rund 17.000 Fans im Stadion waren) steht mit Bremen nur noch ein Gegner im Weg für das Pokalendspiel im Mai. Es wäre der zweite Einzug in ein DFB-Pokalfinale nach 2002. Doch in Hamburg ist man sich der Schwere der heutigen Aufgabe bewusst. Als Zweitligist geht man als klarer Underdog in die Partie gegen den Bundesligisten, der bereits seit 2020 in der Beletage spielt.

Wer folgt den Bayern-Frauen ins Endspiel des diesjährigen DFB-Pokals? Diese besiegten die TSG Hoffenheim gestern in einem packenden Duell nach 0:2-Rückstand mit 3:2. Nun die Frage: wird der HSV oder Bremen auf dem Weg nach Köln folgen? Nach etlichen Jahren wird es jedenfalls mal wieder einen anderen Pokalsieger geben als den VfL Wolfsburg. Denn der strich bereits im Viertelfinale die Segel. Vor 57.000 Zuschauenden wird der Hamburger Volkspark gleich restlos ausverkauft sein. Somit wird der bisherige Zuschauerrekord bei einem deutschen Frauenfußballspiel auf Vereinsebene aus dem Finale 2023, als in Köln 44.808 Fans dabei waren, pulverisiert.