Die beiden Amerikanerinnen Simone Biles und Alexandra Raisman strahlen in die Kameras: sie holen Gold und Silber im Finale der Turnerinnen am Boden. Bronze geht an Amy Tinkler aus Großbritannien, die in Freudentränen ausbricht. Für Biles ist es das vierte Olympia-Gold ihrer Karriere.

Vanessa Ferrari ist die letzte Turnerin im Wettkampf am Boden. Sie möchte die Amerikanerinnen verdrängen und gibt alles dafür. Sicher bringt sie ihre Sprünge auf den Boden und kombiniert diese mit schönen Tanzelementen. Im Hintergrund läuft passend italienische Opernmusik. Was für ein imposantes Finale des Finales! Sie fällt ihrem Trainer in die Arme und ist sichtbar zufrieden mit ihrer Leistung. Die Kampfrichter bewerten die Darbietung der Italienerin mit 14.766 Punkte und schrammt knapp am Podium vorbei und ist damit nur Vierte.

Die Amerikanerin Alexander Raisman hat schon Olympia-Gold gewonnen und will das hier in Rio wiederholen. Dafür muss sie ihre Landsfrau Biles überflügeln. Das ist möglich, denn sie turnt ebenfalls eine fehlerfrei und sehr ansehnliche Übung. Das Publikum rastet aus und auch Biles klatscht im Anschluss an die Übung von Raisman. Was ist diese Leistung wert? Sie bekommt 15.500 Punkte und reiht sich damit hinter Biles auf Rang zwei ein. Das sind also zwei sichere Medaillen für die USA.

Jetzt gucken die Schweizer ganz genau hin, wenn Giulia Steingruber turnt. Doch sie stützt gleich bei ihrem ersten Sprung. Auch den dritten Salto kann sie nicht ganz stehen und muss sich mit den Händen abstürzen. Schon jetzt ist damit klar, dass es keine Medaille wird. Doch das Publikum feuert sie an und spendet ihr nach der Übung tröstenden Applaus. Steingruber ist natürlich enttäuscht, sie weiß, dass das nichts war. Am Ende bekommt Steingruber 11.800 Punkte, das ist natürlich den Stürzen und den damit verbundenen heftigen Abzügen geschuldet.

Simone Biles aus den USA will sich nun Gold schnappen, viele Experten sehen sie als Favoritin auf die Medaillen. Mit breitem Grinsen fliegt sie erstaunlich hoch über den Boden. Den tollen Sprüngen folgen sichere Landungen und schöne Turnelemente. Auch die Führende Tinkler applaudiert ihr, sie zittert jetzt um ihre Führung. 15.966 kriegt die Amerikanerin und verdrängt damit die Britin.

Zu schwungvoller Musik absolviert nun die Britin Amy Tinkler unter dem tosenden Applaus des Publikums ihre Übung. Die Zuschauer hat sie schon mal auf ihrer Seite. Die Kampfrichter sehen ihr konzentriert zu. Welche Wertung werden sie ihr geben? Tinkler jedenfalls strahlt schon während der Übung und lässt sich danach feiern. Sie ist ebenfalls erst 16 Jahre alt. Ihr Ergebnis: sie bekommt 14.933 Punkte und geht damit deutlich in Führung. Die Chinesin Wang schaut etwas traurig drei, doch noch hat sie immerhin Silber.

Die Vorkampf-Dritte Erika Fasana aus Como ist nun an der Reihe. Sie möchte ihre Platzierung natürlich mindestens halten. Dafür gibt sie in ihrem 90-Sekunden-Programm alles. Sie turnt fehlerfrei und sehr ausdrucksstark. Und das springt für sie dabei heraus: 14.533, damit ist sie punktgleich mit Murakami auf Rang zwei. Reicht das für eine Medaille? Es wird eng.

Yan Wang aus China ist erst 16 Jahre alt, turn aber schon wie ein alter Hase. Die kleine Chinesin macht keine großen Fehler. Sie strahlt nach ihrer Übung ins Publikum. Ihr Trainer nimmt sie zufrieden in die Arme. Sie bekommt 14.666 Punkte und geht damit in Führung.

Murakami aus Japan kann nicht an die Vorkampf-Leisung anknüpfen und holt nr 14.533 Punkte. Das ist wohl zu wenig für einen Medaillen-Rang.

Gleich geht es los für die Damen im Bodenturnen. Ohne deutsche Beteiligung geht es um die Edelmetalle. Die Italiener schicken mit Fasana und Ferrari zwei Athelinnen in den Wettkampf. Beste im Vorkampf war Mai Murakami aus Japan.